Passend zur Verleihung des deutschen Spielespreises an das SpielDie Säulen der Erdeerschien eine Erweiterung. Diese macht das Spiel nun auch für fünf und sechs Spieler spielbar. In meinen Ausführungen gehe ich davon aus, dass das Basisspiel bekannt ist.
Die Erweiterung enthält das Material für den fünften und sechsten Spieler, ein kleines Zusatzspielbrett, das an den Spielplan angelegt wird, eine Sonderfigur und viele neue Karten.
Für das Spiel zu fünft oder sechst gibt es jetzt ein zusätzliche Rohstoffkarte, mit der man für einen Arbeiter einmal Sand bekommt.
Außerdem bringt sie man vier neue Ereigniskarten, 10 Vorteilskarten und die Karte "Inspiration in Saint-Denis". Zu einer der neuen Karten gehört ein schwarzer Baumeister. Bei den Handwerkern gibt es jetzt für jede Runde einen weiteren.
Der Aufbau des Spieles verändert sich leicht: Alle Vorteilskarten werden in einmal wirksame und dauerhaft wirkende (Personen) aufgeteilt. Von den Personen, werden zwei Mal fünf nach Kingsbridge gelegt. Die Schlusskarten in Runde sechs bleiben die alten. Spielen mehr als 4 Spieler mit, wird in der Baustoffkarten- und Handwerkerphase der fünfte Handwerker auch zum Verkauf angeboten. Bei weniger als 5 Spielern, werden die Handwerker gemischt und einer beiseite gelegt.
Der neue Spielplan zeigt die Stationen 9a bis 9e. Dabei sind 9a, 9c, 9d und 9e neue Einsatzorte für Baumeister. In 9b werden in der Rohstoffkartenphase Arbeiter eingespielt. Die Vorteile der einzelnen Punkte:
Ich mag das Spiel Die Säulen der Erde sehr gern und freute mich sehr über die Erweiterung.
Optisch setzt sich der Hochgenuss fort. Der neue Spielplan wirkt, als gehörte er schon immer dazu. Mir fehlt in der Regel eine Aufzählung, welche Karten aus der Erweiterung stammen, denn so muss man das Spiel gut kennen, um nach Spielende wieder aussortieren zu können (wenn man es überhaupt will).
Spielt man zu fünft oder sechst, wird es auf dem Spielplan recht eng, aber ein genialer Zugmechanismus verhindert, dass alle Baumeister eines Spielers am Schluss gezogen werden. Es werden pro Spieler nur zwei Baumeister in den Beutel gegeben. Derjenige, der als erster einen Baumeister einsetzt, setzt seinen dritten Baumeister als letzter ein, der zweite als vorletzter usw.
Das Spiel zu sechst dauerte mir persönlich zu lange, da ist es wie bei den Siedlern von Catan, das spiele ich auch am liebsten zu viert. Die Erweiterung macht das Spiel jedoch nicht nur für fünf und sechs Spieler spielbar, es verändert es das Spiel deutlich, vor allem, wenn man die Erweiterung mit bis zu vier Spielern spielt.
Die folgenden Ausführungen gelten vor allem auf Spiele mit bis zu vier Spielern:
Wolfgang schrieb in seiner Rezension:Gerade in der letzten Runde ist die Abhängigkeit von bestimmten Handwerkern eine Zwangslange, die oft zur Niederlage führt. Hier gilt es vorausschauend zu denken und flexibel zu handeln.
Dieses flexible Handeln ist in der Erweiterung beim Spiel mit weniger als fünf Spielern dringend notwendig, da durch das zufällige Herausnehmen eines Handwerkers weniger langfristige Planung möglich ist. Mir gefällt es sehr gut, auch wenn dadurch etwas mehr Zufall ins Spiel kommt.
In den ersten Runden, in denen noch keine so effektiven Handwerker im Spiel sind, werden fast immer alle 4 Möglichkeiten mit Arbeiter direkt Siegpunkte zu erlangen, genutzt. Auch kleine Rohstoffkarten bleiben dann liegen. Da mehr Geld ins Spiel kommt, ist es selten notwendig, Arbeiter gezielt in die Weberei zu schicken. Dies tut man nur, wenn keine andere Möglichkeit mehr frei ist.
Da es deutlich mehr gute Möglichkeiten gibt, Baumeister einzusetzen, hat man selten das Gefühl, als Spätgezogener keine vernünftigen Plätze mehr zu bekommen.
Da die beiden Engpässefehlendes Geld und keine vernünftigen Plätzefür Baumeister deutlich entschärft wurden, hat sich das Spielgefühl deutlich verändert. Während man früher gegen den Mangel spielen musste, baut man jetzt entspannter, erlebt seltener Rückschläge. Größere taktische Fehler werden jedoch auch jetzt noch vom Spielsystem gnadenlos bestraft. Die Variante, bei weniger Spielern nur die neuen Karten einzusetzen, und das Spielbrett wegzulassen, verlangt mehr Flexibilität vom Spieler. Man kann nicht mehr sicher sein, dass ein gewünscht Handwerker ins Spiel kommt.
Strategisch bessere Spieler als ich haben ein gemischtes Gefühl bei der Erweiterung, mal mögen sie sie, mal nicht. Mir gefällt sie sehr gut, da die kommenden Ereignisse, Handwerker und Vorteilskarten nicht immer die gleichen sind. Nach vielen Basisspielen bringt die Erweiterung angenehme Abwechslung. (bd)
Steckbrief Die Säulen der Erde - Die Erweiterung |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Michael Rieneck, Stefan Stadler | Kosmos | 2 - 6 Spieler | ab 12 Jahre | 60 - 150 Minuten | Michael Menzel |