Bei uns war das Spiel Beyond the Sun sehr beliebt. Mit der Ankündigung von „Beyond the Horizon“ kamen einige Spieler auf mich zu und fragten, ob ich das neue „Beyond“-Spiel auch rezensieren würde. Ich stimmte zu, denn ich war auch neugierig, wie sich das Spielschema auf der Erde spielt.
Die Grundidee der beiden “Beyond“-Spiele ist identisch. In meinem Zug wähle ich eine Aktion aus, die ich dann ausführe.
Mehrere Aktionen erlauben mir die Weiterentwicklung in einer der vier Bereiche Wirtschaft, Wissenschaft, Militär und Kultur. Ich muss dazu und ein wenig Geld bezahlen und die Vorgänger erforscht habe. Sie bestimmen, aus welchen Bereichen meine neue, weiterentwickelte Technologie stammen darf. Ich wähle einen Bereich aus und erhalte zwei Karten, die die neuen Technologien zeigen. Eine davon wähle ich aus. Entdecken andere Spieler eine Technologie, kann ich diese ebenfalls erlernen. Dann bekomme ich allerdings keine Wahl.
Manche Technologien vergünstigen die oben beschriebene Forschung. Andere ermöglichen mir Aktivitäten auf einem Spielplan, der aus Sechsecken besteht, unter anderem bekomme ich dort Figuren, die sich in Siedler und Soldaten unterscheiden. Verlasse ich mit einem Siedler den Spielplan, wird ein neues Sechseck ausgelegt und ich erhalte einen kleinen Sofortbonus. Das Sechseck zeigt ein Dorf und eine Stadt. Zunächst kann das Dorf gegründet werden. Dafür müssen meine anwesenden Siedler die geforderte Stärke aufweisen. Ich erhalten dann den abgebildeten Spielvorteil, einen Fortschritt und Siegpunkte. Ist das Dorf gegründet, kann es zu einer Stadt aufgewertet werden. Dies kann jeder Spieler, es muss nicht der Dorfgründer sein. Eine Stadtgründung erfordert Soldaten, bringt mir ebenfalls einen Fortschritt und viele Siegpunkte.
Auf freien Feldern kann statt der Dorfgründung auch ein Gebäude errichtet werden. Diese bringen mir deutliche Spielvorteile. Der erste Spieler erhält zudem Siegpunkte, wenn ein zweiter Spieler das Gebäude nutzt.
Mit jedem Fortschritt gehe ich auf einer meiner drei persönlichen Leisten voran. Diese bringen mir in jeder Runde ein Einkommen aus Spielfiguren oder Geld. Eine dritte Leiste präsentiert die Geschichte und gibt mir Sondermaterialien wie zum Beispiel Gebäude.
Das Spiel endet, wenn genügend Ziele, die zu Anfang des Spiels zufällig bestimmt werden, erfüllt sind. Punkte gibt es aus vielen Quellen. Die größten sind die erforschten Technologien sowie Dörfer und Städte.
Beyond the Horizon ist der Nachfolger zu Beyond the Sun. Das Spielsystem ist identisch. Sie unterscheiden sich in dem, was mit den Technologien machbar ist. Der Bau von Gebäuden, Dörfern und Städten geschieht friedlich. Siedler und Soldaten meiner Mitspieler werden nicht vertrieben, wenn ich etwas errichte. Oft sind sie auch nicht anwesend. Ich kann also in Ruhe planen, was ich wo bauen möchte.
Bei mir und meinen Mitspieler war der Reiz von Beyond the Horizon nicht langanhaltend. Es war für mich überraschend, weil das Spielsystem bekannt war, und etliche Spieler dazu lockte, das Spiel auszuprobieren. Zwei Gründe wurden dafür häufig angeführt. Zum einen sind die Siedler und Soldaten nur mit viel Geschick zu bewegen: auf neutrale Zylindersteine werden Plättchen gelegt, die Typ und Stärke kennzeichnen. Dieses fällt bei einer Bewegung leicht herunter. Es liegt dann auf einem ohnehin stark gefüllten Spielplan. Zum anderen ist das Spiel kaum zu überblicken. Der Spielplan mit den Technologien benötige ist sehr groß. Daneben entsteht mit der Landschaft ein zweiter, im Spiel wachsender Schauplatz. Zusätzlich liegen noch die Gebäude aus, die aufgrund ihrer Menge und Größe ebenfalls viel Platz benötigen.
Insgesamt empfinde ich Beyond the Horizon als ein friedliches Beyond the Sun. Die Handhabung der Siedler und Soldaten sowie der große Platzbedarf, mit dem das Spiel schwer überschaubar ist, haben in unseren Runden eine abschreckende Wirkung gehabt. Beyond the Horizon wurde bei uns daher wenig gespielt. (wd)
Steckbrief Beyond the Horizon |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Adam Hill, Matt Riddle, Ben Pinchback, Dennis K. Chan | PD Verlag | 2 - 4 Spieler | ab 14 Jahre | ca. 120 Minuten | Klemens Franz |