Bei manchen Spielen fällt es schwer, eine Rezension zu schreiben. Ein solches Spiel ist Coloretto Amazonas. Es war das erste Spiel, das ich als Nürnberger Neuheit 2005 in den Händen hielt, aber dennoch hat es ca. sieben Monate gedauert, bis ich nun diesen Text verfasse.
Vom Namen her lehnt sich Coloretto Amazonas an Coloretto an. Gewisse Gemeinsamkeiten sind auch vorhanden. Bei beiden Spielen werden Karten gesammelt und zu Reihen ausgelegt. Bei Coloretto Amazonas bekommt jeder Spieler drei Karten auf die Hand. Damit versucht er Reihen in einer festen Anordnung zu bilden. Ganz links liegen die Meeresbewohner, von denen es fünf verschiedene gibt. Es folgen die vier Vögel, die drei Reptilien und ganz außen liegen die sechs Säugetiere. Von jedem Tier gibt es fünf Karten.
Kommt ein Spieler an die Reihe, so spielt er eine Karte aus. Diese ausgespielte muss er dann einem Spieler - das ist er meistens selbst - zuteilen. Hat der Spieler diese Karte noch nicht ausgelegt, so legt er sie jetzt in die Reihe ab. Enthält danach die Reihe sämtliche Tiere, die zu der Tierklasse gehören, werden die Karten beiseite gelegt und sind sicher. Der erste Spieler, dem es gelingt, alle Tiere einer Tierklasse auszulegen, erhält zusätzlich einen Bonus in Höhe der Anzahl der beteiligten Tiere.
Hat ein Spieler bereits das Tier, das ihm zugewiesen wurde, ausliegen, muss er ein Tier entfernen. Dabei hat er zwei Möglichkeiten: Entweder entfernt er genau das ihm erneut zugewiesenen Tier oder aber er entfernt ein Tier der bzw. einer der beiden Nachbarreihen. Wenn also ein Spieler ein Nashorn bekommt und dieses bereits ausliegt, kann er entweder das Nashorn entfernen oder aber ein Tier der Nachbarreihe - das wäre ein Reptil.
Bei drei oder vier Spielern bekommt der Spieler, der gerade ein Tier entfernen musste, ein Kennzeichnen in Form einer speziellen Karte. Solange er diese Karte besitzt, dürfen ihm die Mitspieler keine Karten zuweisen, bei denen er ein Tier entfernen muss. Nach jedem Spielzug füllt der Spieler seine Kartenhand wieder auf drei Karten auf. Das Spiel endet, sobald der Nachziehstapel leer ist. Nun gibt es für Tierreihen Punkte und zwar für das erste Tier einer Reihe ein Punkt, für das zweite zwei Punkte usw. Diese Wertung gilt sowohl für vollständige als auch angefangene Reihen. Zu diesen Punkten kommen dann noch die während des Spiels erhaltenen Bonuspunkte.
Coloretto Amazonas ist zwar für zwei bis vier Spieler ausgeschrieben, ist aber ein Spiel für Zwei, mit zusätzlicher Option für mehr Spieler. Das Spiel zu zweit funktioniert tadellos ohne jedoch einen großen Höhepunkt zu bieten. Oftmals wird ein Spiel frühzeitig entschieden, weil die Bonuspunkte einen guten Vorteil verschaffen. Die taktischen Möglichkeiten des Spiels sind beschränkt und im Spiel zu zweit ist es ein klarer Nachteil, wenn man zuerst nur noch Karten besitzt, deren Tiere man bereits ausliegen hat. Alles in allem reicht die Qualität des Spiels nicht aus, um langfristig Spielspaß zu bringen. Ich bleibe da lieber beim Coloretto. (wd)
Steckbrief Coloretto Amazonas |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Michael Schacht | Abacusspiele | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 20 Minuten | Michael Schacht |