Pöppelkiste - Rezension

Prinzessin Lillifee - Das verzauberte Reh

Prinzessin Lillifee hat im Wald ein kleines Rehkitz mit rosaroten Flecken entdeckt. Das Reh ist sehr traurig, dass es so anders als alle anderen Rehe aussieht. Nun sollen die Kinder versuchen, das Reh mit Hilfe von Lillifees Zauberbuch wieder zu einem normalen Reh mit weißen Flecken zu machen

Jedes Kind bekommt ein eigenes Tableau, das ein Rehkitz zeigt. Dann werden rosa Fleckcounter auf das Kitz gelegt. Die Zauberkarten werden gemischt und in das Zauberbuch gelegt. Dieses kommt in die Tischmitte. Um das Zauberbuch herum, werden verdeckt die 12 Zauberplättchen gelegt. Sie zeigen je zweimal verschiedene Abbildungen und einen Raben. Eine große Prinzessin Lilllifee - Aufstellfigur wird mit weiteren Fleck-Countern in die Nähe gestellt.
Nun kann das Spiel beginnen. Das erste Kind öffnet das Zauberbuch, und führt den dort angegebenen Zauber aus. Hier gibt es verschiedene Arten von Zaubern.

Der einfachste Zauber besteht darin, ein vorgegebenes Plättchen aufzudecken. Gelingt dies, darf man einen Flecken von seinem Tableau zu Lillifee legen. Gelingt dies nicht, ist der nächste Spieler an der Reihe und deckt einen neuen Zauberspruch auf. Bei einem Fehler gibt es zwei Möglichkeiten:
Hat man den Raben, den es nur einmal gibt, aufgedeckt, muss man seinem Reh einen weiteren Flecken geben. Danach versucht der folgende Spieler sein Glück mit dem Zauberspruch, ansonsten ist er direkt dran.
Andere Zauber sind schwieriger oder bringen alle Mitspieler ins Spiel. So muss man reihum wie beim Kofferpacken etwas nennen, was eine Prinzessin besitzt, und dabei alle vorhergehenden Dinge wiederholen, oder auch das gleiche mit einer Bewegung, die typisch für eine Prinzessin ist, durchführen. Fehler bei den Gruppenzaubern werden mit Zusatzflecken bestraft.
Ein ganz böser Zauber erlaubt es, einen Flecken vom eigenen Reh auf ein fremdes zu legen.

Es gibt also eine gute Zahl von Zaubern, die man sich merken muss, wenn man nicht in der Regel nachschlagen will.
Wer als erstes sein Reh von allen Flecken gesäubert hat, gewinnt das Spiel.

Wie schon von der Siegelburg gewöhnt, bietet das Spiel einen Augenschmaus und verbunden mit dem Thema Lillifee, das zur Zeit von vielen kleinen Mädchen heiß geliebt wird, wird es bei mir in den Klassen immer wieder gewünscht.
Der Spielaufbau wurde von den Kindern auch sofort verstanden, und sie wollten selbstständig losspielen. Hier kam aber dann ein kleiner Mangel ins Spiel.
Die etwas komplizierteren Zauber sind auf der Karte nicht immer intuitiv erfassbar. Oft bekam ich dann die Frage: "Was müssen wir denn hier tun?". Doch als die Kinder die Zauber verinnerlicht hatten, ging es ihnen leicht von der Hand, und oft wurde noch eine Revanche gespielt.
Alle Mechanismen des Spieles sind im Prinzip altbekannt, doch in der vorliegenden Mischung greifen sie gut ineinander. Ist man bereit, den kleinen Mädchen in den ersten Spielen helfend zu Seite zu stehen, ist dies Spiel sicherlich sehr gut geeignet, sie an etwas schwierigere Regeln heranzuführen. Thema und Optik sind wunderschön umgesetzt, doch die Jungen zeigten (verständlicherweise) im gleichen Maße ihre Abneigung, wie die Mädchen ihre Begeisterung.

Für einen fünf -bis sechsjährigen Lillifeefan ist dies Spiel, wenn man ihn heranführt, sicherlich ein willkommenes Geschenk. (bd)

Steckbrief Prinzessin Lillifee - Das verzauberte Reh	Autoren	Verlag	Spieler	Alter	Spieldauer	Gestaltung
	Reiner Knizia	Spiegelburg / Coppenrath	2 - 4 Spieler	ab 5 Jahre	ca. 15 Minuten	Monika Finsterbusch