Spin & Trap

Schon einmal, nämlich 1999, verlegte Goldsieber abstrakte Spiele, damals in einer hochwertigen Holzausstattung. Dieses Jahr nun gibt es mit Separate sowie Spin & Trap zwei abstrakte Spiele, deren Ausstattung überwiegend aus Plastik besteht. Bei Spin & Trap, das ich hier vorstelle, kommen noch Metallkugeln hinzu.

Spielfeld mit Startaufstellung Das Spielfeld bei Spin & Trap weist 19 Vertiefungen auf. Dort hinein werden 3 neutrale grüne Kugeln gelegt, sowie jeweils 8 weiße bzw. silberne. Eine neunte Kugel in weiß und in silber wartet zunächst am Rand auf ihren Einsatz. Das Bild rechts zeigt die Startaufstellung.
Der Spielzug eines Spielers besteht nun darin, mit Hilfe einer der Rotatoren - das sind die beiden links abgebildeten Objekte - die Konstellation der Kugeln zu verändern. Ziel ist es dabei, dass eine grüne Kugel nur noch von eigenen Kugeln umgeben ist.

Zuerst wird der Rotator auf dem Spielfeld platziert. Der kleine wird zwischen drei benachbarte Kugeln gesetzt, der große über eine Kugel, die nicht am Rand liegen darf. Dabei gibt es zwei Einschränkungen:

  • benutzt ein Spieler den gleichen Rotator wie der Mitspieler im vorherigen Zug, so muss er ihn an eine andere Stelle platzieren.
  • Die Kugel in der Mitte des großen Rotators muss eine eigene oder neutrale Kugel sein.

Anschließend dreht der Spieler den Rotator nach Belieben um die eigene Achse. Gefällt dem Spieler die Konstellation, entfernt er den Rotator; es muss jedoch eine andere Stellung gegeben sein als vor der Drehung. Nun wird geprüft, ob eine grüne Kugel nur von eigenen Kugeln umgeben ist. Ist dies zum ersten Mal der Fall, tauscht der Spieler die grüne Kugel mit der Kugel in der Reserve. Gelingt es ihm zum zweiten Mal, eine grüne Kugel entsprechend einzukreisen, hat er das Spiel gewonnen.

Rotatoren Durch die beiden Rotatoren liegt eine gute Mechanik für die Drehzüge vor. Die Platzierung der Rotatoren erfordern eine gute Vorstellungskraft, obwohl es erlaubt ist, die verschiedenen möglichen Stellungen auszuprobieren. Die Art der Spielzüge, bei der drei oder sieben Kugeln gleichzeitig in ihrer Lage verändert werden, ist für mich neu; die Gestaltung des Materials ist ästhetisch. Ich finde die Verwendung von Plastik hier gelungen.
Das Spiel selber hat dann leider nicht die erhoffte Tiefe. Viele Spiele enden frühzeitig, weil der Mitspieler eine Gewinnkonstellation übersehen hat. Sind beide Spieler firm in der Mechanik und behalten den Überblick, so dauern die Spiele deutlich länger. Irgendwann erlauben sich die beiden Kontrahenten gegenseitig eine grüne Kugel. Danach beginnt der Kampf um die dritte, letzte Kugel, der ebenfalls oft nur durch einen krassen Fehler entschieden wird.
Bei uns führte ein Rückstand von einer Kugel immer zum Verlust, wenn nicht sofort im Gegenzug auch eine Kugel genommen werden konnte. Dies liegt sicher an der begrenzten Größe des Spielfelds, die kaum positionelle Vorteile zulässt. Bei ausgeglichen Partien lassen sich somit eben auch keine Vorteile erspielen und da sich weder die Größe des Feldes noch das Feld noch die Anzahl der Kugeln ändert, kommt es früher oder später zu langweiligem Hin- und Hergedrehe. Schade für die so wohldurchdachte Mechanik, schade aber vor allem für die Spieler, die sich an Spin & Trap versuchen. (wd)

Steckbrief
Spin & Trap
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Andrea Mainini Goldsieber 2 Spieler ab 7 Jahre 5 - 10 Minuten keine Angabe