Fabulantis führt uns in einen verzauberten Wald und stellt eine zweigeteilte Aufgabe. Zuerst muss man den Zaubersee im Zentrum des Spielfeldes erreichen. Dort erfährt man, welches der sechs Zauberwesen (Drache, Greif, Katzziege, Schmetterluchs, Seepferdhorn oder Pegasus) man besuchen soll. Gewonnen hat, wer als erstes sein Ziel erreicht.
Dies klingt alles ganz einfach, doch der Weg ist nicht so einfach zurückzulegen.
Das Spielbrett wird aus mehreren Teilen zusammengepuzzelt. Das Zentrum bildet ein regelmäßiges Sechseck, das den Zaubersee zeigt. An jede Seite wird nun ein Teil so angesetzt, dass das gesamte Spielfeld einen sechseckigen Stern ergibt. Die angesetzten Teile bilden den Clou des Spieles, denn sie sind nicht einfache ebene Teile, sondern sie tragen eine sechseckige Drehscheibe.
Ein Spielzug besteht darin, dass man zuerst mit einem Spezialwürfel (je zweimal 1, 2 und 3) die Anzahl der Ecken bestimmt, um die eine der Drehscheiben gedreht werden muss. Die Zugweite der Spielfigur, die am Rand startet, wird danach mit einem zweiten Würfel (1-6) bestimmt.
Ereignisfelder bringen Abwechslung ins Spiel: durch einen Kartenstapel werden verschiedene Aktionen veranlasst, z. B. drei Felder weiterziehen, Aussetzen, mit einem anderen Spieler den Platz der Spielfigur tauschen.
Wechselfelder, bei denen man von einem Feld auf das entsprechende farbgleiche Feld wechseln darf bzw. muss, lassen bei entsprechender Auslage Wege sehr kurz oder lang werden.
Das Spiel wusste bisher in jeder Beziehung zu überzeugen. Kinder konnten es, sobald sie es einige Male gespielt hatten selbstständig spielen und auch anderen erklären. Mit Hilfe konnten auch jüngere Spieler mitspielen. Diese Hilfestellung ist schon wichtig, denn die Entscheidung, drehe ich mir den Weg zurecht, und hoffe hoch genug zu würfeln, oder verdrehe ich den Mitspielern lieber den Weg bzw. welcher Weg ist der beste, ist gelegentlich für kleinere Kinder recht schwierig., So können die Wechselfelder zu überraschenden Siegen führen oder ein richtiger Dreh eine durchdachte Planung vernichten. Das Spiel bietet genau die richtige Mischung von Taktik und Glück für Familien mit Kindern ab dem letzten Kindergartenjahr.
Doch auch nach oben ist die Altersgrenze offen. Wie schon bei Piratissimo und Giro Galoppo liegt hier trotz der kindlichen Optik ein lupenreines Familienspiel vor. Ich als Phantasie-Literatur-Fan finde es schade, dass nur drei der sechs Fabelwesen (zumindest mir) bekannt sind. Gern hätte ich statt der erfundenen Wesen ein Einhorn, eine Fee, eine Sphinx oder ein anderes bekanntes Wesen im Wald besucht. Doch das ist nur eine persönliche Einschätzung. Das Spiel selbst macht viel Spaß, ist für die ganze Familie geeignet, hat wunderschönes Material und bekommt damit eine dicke Empfehlung. (bd)
Steckbrief Fabulantis |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Claudia Wieczorek | Selecta | 3 - 6 Spieler | ab 6 Jahre | 20 - 45 Minuten | Claudia Wieczorek |