Als ich das Spiel Sandwürmchen zum ersten Mal auf der Spiel'04 in Essen sah, dachte ich: Das Spiel kommt mir nicht ins Haus, der Kleine schleppt mir schon genug Sand aus dem Sandkasten rein, da stelle ich ihm doch nicht noch welchen zum Spielen in das Wohnzimmer.
Aber vom äußeren Eindruck soll man sich nicht abschrecken lassen, daher wird es ausprobiert.
Zum Spiel gehören 18 ovalen Farbwurmkärtchen (drei Sätze in sechs verschiedenen Farben), je ein Sandwürmchen in diesen sechs Farben, ein Tiefzieheinsatz, der im Boden eine leichte Einteilung in sechs Quadrate besitzt und eine große Zipptüte, gefüllt mit einem Kilo Quarzsand. Den Sand füllt man in den Tiefzieheinsatz und drückt jedes Sandwürmchen, möglichst ohne die Farbe anzusehen, in einen der sechs Bereiche und dreht die Schachtel dann mehrfach. Von den Sandwurmkärtchen wird ein Satz beiseite gelegt. Der Rest bleibt auf einem gut gemischten verdeckten Stapel liegen.
Der Startspieler deckt nun das oberste Plättchen auf. Er buddelt ganz vorsichtig in einem der sechs Abschnitte, bis man die Farbe des dort eingegrabenen Sandwürmchens erkennen kann. Stimmt die Farbe nicht überein, darf der nächste sein Glück versuchen. Stimmt sie überein, bekommt man das Kärtchen, bedeckt das oder die Würmchen wieder mit Sand und darf die Schachtel beliebig drehen. Danach ist der nächste Spieler am Zug.
Sind alle Plättchen verteilt, kommt der beiseite gelegte Stapel an die Reihe. Derjenige, der bisher die wenigsten Kärtchen bekommen hat, darf eines an die Stelle neben die Schachtel legen, an der er das entsprechende Würmchen vermutet. So werden der Reihe nach alle Scheiben verteilt. Danach wird die Schachtel so lange gerüttelt, bis die Würmchen an die Oberfläche kommen. Jeder, der richtig geraten hat, erhält das Kärtchen und das zugehörige Würmchen. Jede Kärtchen zählt einen, jedes Würmchen zwei Punkte. Wer die meisten Punkte erzielen konnte, hat gewonnen.
Das intensivere Beschäftigen mit diesem Spiel hat meine anfängliche Abneigung verschwinden lassen. Beobachtet man die kleineren Kinder im Spiel, sieht man ihre Begeisterung über die niedlichen Sandwürmer, merkt man die Intensität, mit der auch mal in der glatten weißen Sandfläche gemalt wird, so spürt man, die Kinder sind mit allen Sinnen dabei. Nicht nur das Gedächtnis, auch das räumliche Vorstellungsvermögen wird durch das Drehen der Schachtel gefordert. Die Beschäftigung mit dem Sand ist ein im Spiel ungewohnter sensorischer Reiz.
Für Kinder ist das Spiel unbestritten ein echtes Erlebnis. Und auch Erwachsene hatten keine Einwände, dies Spiel mit Kindern zu spielen. Die Sandkiste ist viel zu auffordernd. Wann darf man denn, so man keine kleinen Kinder hat, noch im Sand spielen? Vorsichtig wird der Sand beiseite gescharrt, bis das Würmchen auftaucht, und fasziniert schaut man zu, wenn die Würmchen am Ende des Spieles an die Oberfläche gerüttelt werden.
Noch mal zu meinen anfänglichen Befürchtungen bezüglich des Sandes. In der Spielregel wird der Tipp gegeben, das Spiel auf einem Geschirrtuch aufzubauen, um das Verstreuen des Sandes zu reduzieren und Kratzer durch Sandkörner auf dem Tisch zu vermeiden.. Dieser Tipp funktioniert ausgesprochen gut, und wenn man den Sand nach dem Spiel wieder in die Tüte schüttet, bleibt die befürchtetet Sandkatastrophe im Normalfall aus.
Meine anfängliche Skepsis hat sich in Begeisterung verwandelt, daher kann ich diesen kleinen Sandkasten nur wärmstens empfehlen. (bd)
Steckbrief Sandwürmchen |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Peter Lewe | Drei Magier | 2 - 4 Spieler | ab 4 Jahre | 10 - 15 Minuten | Rolf Vogt, Johann Rüttinger |