Emil und die Detektive

Emil und die Detektive, das Kinderbuch von Erich Kästner war in meinen Kindertagen allen Freunden bekannt. Doch in der Testgruppe des Kindergartens war weder das Buch, noch der (neugedrehte) Film bekannt. Zur Hintergrundgeschichte: Herr Grundeis hat Emil bestohlen und nun jagen ihn Berliner Kinder. Nachdem ihnen die zusammengefasste Geschichte erzählt worden war, waren sie vom Thema begeistert und wollten sofort losspielen. Jetzt zum Spiel.

helle und blasse SeiteIn einen Spielplan werden Litfasssäulen und Stadtplättchen gesteckt. Die Litfasssäulen sind runde Kunststoffzylinder, auf die vor dem ersten Spiel Aufkleber geklebt werden. Hierbei muss man sehr sorgfältig verfahren, ansonsten sind die verschiedenen Säulen zu unterscheiden, was nicht Sinn des Spiels ist. Eine der Säulen wird dann auf der Unterseite mit einem weiteren Aufkleber versehen. Dies ist die Grundeissäule. Die Stadtplättchen zeigen kleine Stadtszenen. Auf ihnen kann man Mann, Frau, Kind oder Hund sehen, und zwar in verschiedenen Zweierkombinationen. Diese sind auf einer Seite vollfarbig, auf der anderen sieht man nur die Wesen farbig. Die bunte Seite zeigt zu den Kindern, vor der blassen sitzt Herr Grundeis.

So sieht Herr Grundeis.....Nun versucht Herr Grundeis, vom Bahnhof in den Park, d.h. auf die gegenüberliegende Seite des Spielplans zu gelangen, ohne dabei von den Detektiven erwischt zu werden. Über die Bewegungsweite entscheidet ein Würfelwurf. Herr Grundeis benutzt einen Würfel, der die Zahlen 1, 2 und 3 zeigt. Nachdem er gewürfelt hat, setzen die Detektive eine Maske auf und im ersten Zug ersetzt er eine der Säulen, die in der gewürfelten Entfernung stehen, durch seine eigene, in den weiteren vertauscht er die Grundeis-Säule mit der auf seinem Zielpunkt. Nun muss er eins der beiden Wesen nennen, die auf der vor ihm stehenden Säule zu sehen sind. Dann würfeln nacheinander die Detektive, die auf ihrem Würfel nur 1 und 2 haben und laufen ihm entgegen. Hierbei bewegen sie sich von einer Säule auf die nächste benachbarte. Am Ende des Zuges hebt der Detektiv die Säule an, und schaut, ob er Herrn Grundeis getroffen hat. Ist dies der Fall haben die Detektive gewonnen. Entkommt Herr Grundeis in den Park, hat er gesiegt.

...und so die Detektive die StadtDas Spiel ist übersichtlich und relativ schnell aufgebaut. Die Spielanleitung ist leicht verständlich. Auch das Setzen der Spielfiguren auf die Säulen bereitet keine Schwierigkeiten. Hingegen fielen beim Tausch der Säulen diese schon mal um, so dass die Kinder sich eine etwas größere Vertiefung wünschten. Trotz dieser kleinen Schwierigkeiten holten sie das Spiel immer wieder gern heraus. Man merkte ihnen an, dass es ihnen Spaß machte, aus den Hinweisen abzuleiten, wo der Taschendieb sich gerade aufhält. Auch war die Siegquote von Grundeis gegen die Detektive ausgeglichen. Das Herleiten, wo Herr sein könnte machte den Kindern viel Spaß, und nach den Spielen wurde fast immer der Weg des Taschendiebes noch einmal nachgespielt. Die Kinder spielen beide Rollen gern, doch besonders reizvoll ist es für sie, Herr Grundeis zu sein.

Während Erwachsene durch theoretische Überlegungen dem Spiel oft skeptisch gegenüberstehen, hat es die Kinder überzeugt. (bd)

Steckbrief
Emil und die Detektive
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Helmut Walch Schmidt 2 - 4 Spieler ab 7 Jahre ca. 20 Minuten Walter Trier, Stefan Eling