Auf einer einsamen Insel lebt Piraten Pitt. Er hat die von ihm geraubten Schätze an verschiedenen Orten auf seiner einsamen Insel versteckt. Dabei hat er in jedes Versteck genau einen Edelstein von jeder Farbe gelegt.
Jetzt ist es mit der Ruhe vorbei. Zwei bis vier mutige Matrosen stürmen die Insel, und versuchen, Pitts Schätze der eigenen Farbe zu stehlen.. Alle Matrosen starten in der Matrosenbucht.
Jeder Spieler hat eine Schatzkiste mit einem Deckel in seiner Farbe, die er auf den eingezeichneten Platz auf dem Spielplan stellt. Diese Schatzkiste hat in der Mitte eine Trennwand, d. h., dass sie im Inneren zwei Fächer enthält, die mit einem Schiebedeckel verschlossen werden.
Die Matrosen würfeln jetzt mit einem Spezialwürfel, der auf zwei Seiten ein Piratensymbol und auf den restlichen ein bis vier Punkte zeigt .
Erscheinen Würfelpunkte auf dem Würfel, so darf man den eigenen Matrosen um die entsprechende Zahl fortbewegen, man kann jedoch auch Würfelpunkte verfallen lassen. Endet der Zug auf einem normalen Feld, spielt das nächste Kind weiter.
Endet man auf einem Versteck, darf man sich den Stein der eigenen Farbe in die Schatzkiste legen. Dabei darf die Kiste jedoch nur bis zur Hälfte geöffnet werden. und der Edelstein muss in das geöffnete Fach gelegt werden. Dabei sollte man aufpassen, dass die Steine immer im gleichen Fach liegen. Das Feld, auf dem Pitt steht, darf nicht betreten werden.
Erscheint der Totenschädel, so schlüpft der Spieler in die Haut des Piraten. Pitt darf dann ein bis drei Felder bewegt werden. Nur die Matrosenbucht ist ihm verboten. Trifft er auf einen fremden Matrosen, so hält er an, dreht die zugehörige Schatzkiste um ein bis drei Vierteldrehungen auf dem Spielplan und fragt:" Hast du meinen Schatz gestohlen?".
Der gefragte Matrose öffnet nun die Schatzkiste bis zur Hälfte. Liegen Edelsteine darin, hat Pitt Glück gehabt, denn er darf sie wieder in seine Verstecke verteilen. Sind keine Steine darin, geht Pitt leer aus. trifft der Pirat auf den eigenen Matrosen, so geschieht nichts.
Die Matrosen können jederzeit zur Matrosenbucht zurückkehren, und die bisher errungenen Schätze sicher auf dem Schiff verstauen. Die ist vor allem notwendig, wenn in beiden Seiten Edelsteine vorhanden sind.
Gewonnen hat der Matrose, der als erster alle fünf Edelsteine an Bord des Schiffes gebracht hat.
Das Spiel wird erschwert, wenn man zusätzlich die Drehpfeile nutzt, die auf einigen Feldern aufgedruckt sind. Endet ein Matrose auf einem Feld mit Drehpfeil, darf er eine beliebige Kiste(wie Piraten Pitt) drehen. Noch schwieriger wird es, wenn man sie sogar auf den Kopf stellen darf.
Das Spiel hat einen extrem hohen Aufforderungscharakter. Die Figuren sind liebevoll gestaltet, so dass man am liebsten sofort losspielen möchte. Kinder haben einen Riesenspaß, wenn sie als Pitt versuchen dürfen, den Mitspielern die Schätze wieder abzujagen. Vor allem in unserem Kindergarten war das Spiel der absolute Renner, da dort im letzten Jahr ein großes Piratenfest gefeiert wurde, und viele Kinder damit auf das Thema eingestimmt waren.
Die Spielidee, die Kiste zu drehen, um den Mitspieler zu verwirren, ist zwar sehr originell, aber die Matrosen wissen fast immer wo ihre Schätze stecken. Sehr sehr selten erwischt Pitt mal einen Schatz. Erst mit dem "Auf den Kopf stellen" kommen leichte Probleme auf. Die taktische Möglichkeit, den Piraten nicht zu einem Matrosen zu stellen, um ihn zu befragen, sondern ihn ein Feld früher stoppen zu lassen, um einfach den Weg zu versperren, wurde von den Kindern nicht benutzt, da ihnen das Rollenspiel viel mehr Spaß machte.
Da die Unterteile der Schatzkisten aus ungefärbtem Holz bestehen, sind leider bei einigen leicht Unterschiede in der Maserung zu erkennen. Hier muss man nur seine Schachtel genau ansehen, um zu wissen, wo die Edelsteine stecken. Diese Ungenauigkeiten fielen den Kindern jedoch nicht auf. Trotzdem machten sie kaum Fehler
Zusammengefaßt kann man sagen, dass Piraten Pitt ein wunderschön aufgemachtes Würfelspiel mit einem kleinen Strategieanteil ist. Man muss Kinder hier nicht zu einer weiteren Partie überreden, sondern es ist schwierig, bei den Sechsjährigen ein anderes Spiel auf den Tisch zu bekommen, wenn Piraten Pitt dort liegt. (bd)
Steckbrief Piraten Pitt |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Wolfgang Kramer | Haba | 2 - 4 Spieler | ab 6 Jahre | 15 - 20 Minuten | Renate Seelig |