Pöppelkiste - Rezension

Crystalla

Jeder Spieler hat ein imaginäres Spielfeld in der Breite von vier Plättchen und einer Höhe von dreien. Im Laufe des Spiels füllt er dieses mit Plättchen, die jedes zwei Kristalle in diversen Farben zeigen.
Zu Beginn erhält jeder Spieler drei Plättchen. Sie sind in eine große und eine kleine Hälfte unterteilt, die jeweils einen Kristall zeigen. Einmal kann er ein Plättchen tauschen. Die drei Plättchen legt er in sein Spielfeld, wobei er Plättchen in die oberen Reihen erst legen kann, wenn ein Unterbau geschaffen wurde.

Aus diesen Plättchen wird ein Spielfeld gebildet. Jeder Spieler startet auf einem anderen Plättchen mit drei Spielfiguren, die sich während des Spiels auch gemeinsam auf einem befinden können. In seinem Zug nimmt der Spieler alle Figuren, auch fremde, von einem Plättchen mit mindestens einer eigenen Spielfigur. Er stellt nun eine beliebige Figur auf einen Nachbarn des Plättchens, von dem er die Figuren genommen hat. Dann verfährt er weiter, indem er immer eine Figur auf einen Nachbarn des Plättchens stellt, auf das er zuletzt eine Figur abgestellt hat. Der Spieler erhält das Plättchen, auf dem er die letzte Figur abstellt. Dieses Plättchen legt er nach denselben Regeln an wie seine drei Startplättchen.

Hat er beim Absetzen der Figuren exakt zwei Figuren einer Farbe zusammengeführt, gibt es diesem Spieler eine Abdeckung. Sie zeigt einen Kristall in einer Farbe und hat entweder die kleine oder die große Form, um eine Hälfe eines Plättchens abzudecken. Auch der Spieler am Zug kann sich eine Abdeckung besorgen, indem er zwei eigene Figuren zusammenführt.
Das Spiel endet, wenn alle Spieler zwölf Plättchen ausgelegt haben. Jede Farbe hat eine eigene Wertung, z. B. geben weiße Kristalle Punkte für große zusammenhängende Flächen. Wer in Summe die größte Punktzahl erreicht, ist Sieger.

Crystalla ist ein kurzweiliges Spiel mit schnellen kurzen Zügen. Es bietet dabei auf zwei Ebenen Interaktion: Auf dem Spielfeld mit den Plättchen geht es darum, sich die richtigen Kristalle zu besorgen und Abdeckungen verteilen zu dürfen. Für mich kann ich dadurch meine Auslage ein wenig umgestalten, um mehr Punkte zu erzielen. Anderen hingegen gebe ich Abdeckungen, die möglichst Punkte vernichten. So sind die Abdeckungen zugleich eine Hilfe und ein Ärgernis. Meistens sind die Nachteile so, dass der Punkteschaden nicht zu groß ist und sich der Ärgerfaktor in Grenzen hält.
Das Spiel hat etliche Partien Spaß bereitet. Die Anpassungen für die Spielerzahl machen es mit jeder Besetzung gut spielbar. Gegen Ende des Spiels wird es etwas schwieriger, gute Züge auszuführen: Zum einen benötige ich möglichst Kristalle einer bestimmten Farbe. Zum anderen liegen immer mehr graue Kristalle aus, die nicht mir, sondern meinen Mitspielern Punkte bringen.

Für einen Langzeitreiz fehlt dem Spiel jedoch die Abwechslung. Sowohl der Ablauf als auch die Wertung sind in jedem Spiel gleich. Hier hätte ich mir unterschiedliche Wertungen gewünscht. Crystalla ist ein Legespiel mit viel Interaktion, das uns eine Zeit lang gut unterhalten hat. (wd)

Steckbrief Crystalla	Autoren	Verlag	Spieler	Alter	Spieldauer	Gestaltung
	Yoel Sayada, Renaud Libralesso, Pierrick Libralesso	Schmidt	2 - 4 Spieler	ab 8 Jahre	ca. 30 Minuten	Olga Cress