Dominion - EmpiresDominion - Empires

Wer sich über Dominion auf dem Laufenden hält, war schon von Abenteuer überrascht, weil es hieß, nach den Gilden sei Schluss. Nun geht es noch einmal weiter: Mit Empires, zu Deutsch Imperien.

In der Schachtel befinden ich natürlich wieder reichlich neue Königreichkarten. Dazu gibt es viele Metallmarker: Siegpunkt- und Schuldenmarker. Schulden? Ja, jetzt kann der Spieler Schulden machen. Es ist eines der vielen neuen Konzepte in Empires. Einige Königreichkarten haben, manchmal zusätzlich zum Geld, Schulden aufgedruckt. Wer möchte, kann diese Kosten direkt bezahlen. Meist aber reicht das Geld nicht, denn die Kosten sind relativ hoch. Dann kann der Spieler den Rest als Schulden aufnehmen. Statt Schuldenturm gibt es hier dann Schuldenmarker. Solange ein Spieler Schulden hat, darf er keine Karten kaufen (aber nehmen) und kein Ereignis erwerben.

Siedler emsiges Dorf Ingenieurin Lehnsherr

Neu sind auch Kartensätze, die aus zwei verschiedenen Karten bestehen. Zunächst gibt es fünf preiswerte Karten mit einem einfachen Effekt. Dann folgen fünf teure Karte mit einem stärkeren Effekt, der sich häufig in Kombination mit der preiswerten Karte noch einmal verstärkt. Da die teuren Karten erst gekauft werden können, wenn sämtliche preiswerten Karten einen Abnehmer gefunden haben, sind diese Karten tendenziell sinnvoller, wenn drei oder besser vier Spieler am Spiel teilnehmen.

Mit den Schlössern wurde ein Konzept erneut verwendet, das es schon mit den Rittern aus Dark Ages gab: Jedes Schloss ist, wie eben auch die Ritter, individuell. Während die Ritter alle den gleichen Preis hatten, sind die Preise der Schlösser unterschiedlich. Sie sind so aufgebaut, dass die Effekte sich dem Spielfortschritt anpassen und erwartungsgemäß mit höheren Kosten auch mehr Siegpunkte oder einen stärkeren Effekt aufweisen.

Fortgesetzt werden die Ereignisse. 13 neue Ereignisse sorgen für noch mehr Varianz in den Spielen. Dabei enthalten die Kosten mancher Ereignisse wiederum Schulden. Neu sind die Landmarken, die dem Konzept der Ereignisse ähnlich. Sie bringen Siegpunktmarker ins Spiel und verändern die Schlusswertung. Nun gilt es stets für die Spieler, bei den Handlungen die Landmarken mit zu berücksichtigen.

Ereignis: Hochzeit Metallmarker Landmarke: Wolfsbau

Spiele mit vielen Karten aus Empires hatten bei uns die Tendenz, länger zu dauern. Spielen die Spieler überwiegend auf Siegpunktmarker verschleppt sich der Kauf von Siegpunktkarten. Auch verlängern einige spaßige, interaktive Karten wie das Wagenrennen, der Bauernmarkt oder die Wilde Jagd die Abhandlung der einzelnen Karte. Dies beides, gepaart mit möglichen Kettenzügen, steigerte bei uns die Spieldauer erheblich.

Was die Qualität der Karten angeht, wird hier das Herz eines Dominion-Fans schneller schlagen. Die Spieler erhalten durch Karten wie die Krone und den Lehnsherrn eine hohe Flexibilität. Ereignisse und Landmarken lassen kein Spiel mehr dem anderen gleichen und bieten so Variabilität.

bescheidenes Schloss Spukschloss reiches Schloss Königsschloss

Das Set richtet sich dabei an den erfahrenen Spieler. Die Karten sind nicht komplex, erfordern aber ein gutes Spielverständnis, um ihre wahren Stärken zu erkennen. Nach Abenteuer ist es Donald Vaccarino erneut gelungen, die Dominion-Fangemeinde mit gutem, neuen "Stoff" zu versorgen. (wd)

Steckbrief
Dominion - Empires
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Donald X. Vaccarino Rio Grande 2 - 4 Spieler ab 13 Jahre ca. 30 Minuten Matthias Catrein