Thunderstone DrachenturmThunderstone Drachenturm

Für alle, die mich noch nicht kennen, ich bin die Diebin Robina und werde euch einiges über den Drachenturm erzählen. Wer die Welt von Thunderstone noch nicht kennt, sollte zuerst meinen Berichte aus Grimhold über Thunderstone, die Wächter von Doomgate und den Zorn der Elemente lesen.

MilizNun bin ich weitergezogen. Das Verlies Stronghold wurde erforscht, jetzt ist der Drachenturm mein neues Arbeitsgebiet. Als ich im nahegelegenen Dorf ankam, musste ich mich erst einmal umstellen. Die Milizen hatten neue Uniformen, der Proviant schmeckte anders und auch Dolch und Fackel waren anders gearbeitet.
Im Dorf gibt es ein komplett neues Sortiment zu kaufen. Doch jetzt wird Gold nicht nur im Dorf eingesetzt. Auch im Dungeon kann es die Kampfkraft stärken, so hat zum Beispiel der Zauberspruch Silbersturm einen magischen Angriff, der der Hälfte des vorhandenen Goldwerts entspricht.
Viele der neuen Waffen dienen nicht nur zum Angriff, sondern haben weitere Wirkungen. So verhindert zum Beispiel die Beschützerklinge, dass der Held, der sie benutzt, zerstört wird.

Zerstörung, das ist im Drachenturm wirklich ein großes Thema, denn die Kreaturen im Turm sind deutlich bösartiger als die, die ich aus Stronghold kenne. Sehr viele von ihnen zerstören Helden und Waffen.
Hier muss ich meine Ausrichtung stark überdenken. Früher habe ich oft einige sehr starke Helden angeheuert und sie bestens ausgerüstet. Diese mischten das das Verlies im Alleingang auf. Da häufiger Helden versterben, sind einzelne starke Helden nicht mehr so angesagt. Zu dieser neuen Anforderung passt eine neue Heldenart: Die Phalanx, deren Kämpfer sich gegenseitig verstärken. Nun gehört Fingerspitzengefühl dazu, eine gute Heldenmischung zusammenzustellen, denn bei zu vielen verstorbenen Helden fand ich gelegentlich im Dorf keine Helden mehr, die ich anwerben konnte.

AsassineVor allem die Räuber sind lästige Gegner. Will man sie besiegen, ist immer eine Mindestzahl von Helden erforderlich. Um die Assassine, die stärkste dieser Gruppe, zu besiegen, müssen mindestens fünf Helden anwesend sein. Da ist gute Planung angesagt.

Doch es treiben sich auch einige Neulinge, die nicht in Grimhold mit dem Abenteuer begonnen haben, hier herum. Sie können auch hier noch in das Abenteuer einsteigen, haben es aber deutlich schwerer, als es in Grimhold war. Ich habe die Möglichkeiten und Gefahren dieser Welt nach und nach kennengelernt. Wer hier erst in das Abenteuer einsteigt, muss direkt die Gefahren, die Fallen und Wächter darstellen, erkennen und den Wert von Söldnern und komplizierten Waffen einschätzen.

Doch auch die ganze Umwelt hat sich gelegentlich verändert. Während im Verlies Stronghold die Grundbedingungen immer gleich waren, habe ich hier so manche Überraschung erlebt. Manchmal war das Verlies hell beleuchte, dass es keinen Lichtabzug gibt, ein anderes Mal gab es nicht ein großes, sondern zwei kleinere Verliese mit je einem Donnerstein. Schön war es, als Zerstörtes wie durch Zauberkraft wieder im Dorf auftauchte, statt für immer verloren zu sein.
Mir selbst bieten die neuen Kreaturen, die vielseitigen Ausrüstungsgegenstände und die eigenwilligen Heldengruppen eine spannende Herausforderung. Der Drachenturm ist wirklich ein lohnendes neues Abenteuer!

Doch nun ein paar Worte meiner Spielleiterin.

Spielplan

Schon beim Spielmaterial hat sich gegenüber Thunderstone einiges zum Vorteil getan. Als erstes fällt auf, dass die Schachtel höher ist. Nun passen auch die Sortierkarten senkrecht hinein, ohne zu verbiegen. Zusätzlich bietet sie Platz für zwei weitere Erweiterungen.
Auch die Ausstattung wurde verändert. Erfahrungspunkte, die früher in Kartenform beilagen, sind jetzt als kleine Kunststoff - Donnersteine vorhanden.
Die Zufallskarten, die zum Auslosen eines Abenteueraufbaus verwendet werden, besitzen nun eine andere Rückseite als die normalen Spielkarten, und werden daher nicht mehr mit den regulären Karten verwechselt. Als kleinen Bonus gibt es diese Zufallskarten auch für alle bisherigen Sets, damit man an den Rückseiten nicht erkennen kann, aus welchem Set sie stammt.
Für das Verlies gibt es jetzt einen Spielplan, der auch die zugehörigen Lichtabzüge der einzelnen Positionen zeigt.

PhalanxsoldatJa, das Spiel ist eigenständig spielbar, doch schon beim Basisspiel sagte ich: " Es ist ein Spiel bei dem sich Zeit nehmen muss hinzuzulernen". Dies gilt noch viel mehr für Drachenturm. Es ist anspruchsvoller, und viel komplexer als das "Original".
Erfahrene Spieler, die Mechanismen wie Erfahrungsaufstiege, unterschiedliche Wirkung von Waffen, Gegnern und Kombinationen aus beiden kennen, oder bereit sind sich darin einzuarbeiten, finden hier einen wirklichen Leckerbissen, der aber viel Bereitschaft zum Lernen verlangt.
Wer keine Erfahrung mit Fantasy-Rollenspiel, oder ähnlichem besitzt sollte lieber erst mit Thunderstone beginnen.

Ich habe sehr viel Thunderstone gespielt, aber meine erst Partie Drachenturm dauerte (zu zweit) fast zwei Stunden, die aber wie im Flug vergingen. Dieser einen Partie folgten viele weitere auch zu dritt oder viert. Die Spielzeit verringerte sich mit wachsenden Erfahrung.
Wer Thunderstone mag, sollte sich Drachenturm nicht entgehen lassen. Wer mit Drachenturm in die Thunderstonewelt einsteigen will, sei vorgewarnt. Viele Quereffekte machen das Spiel sehr komplex. Wer nicht vorschnell aufgibt, wird mit einem Spiel, das einen immer wieder in seinen Bann zieht, belohnt. (bd)

Steckbrief
Thunderstone Drachenturm
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Mike Elliott Pegasus 2 - 5 Spieler ab 12 Jahre 60 - 90 Minuten Jason Engle, Brent Keith, Hal Mangold