BorealBoreal

Die Geschichte erzählt von zwei Forscherinnen, die eine verlorene Welt entdecken. Als Spieler übernehmen wir die Rollen der Forscherinnen in diesem asymmetrischen Spiel.

Zwischen den Spielern liegen acht Startkarten aus. Jeder besitzt am Anfang fünf Taler. Die Anzahl der Taler gibt den Bereich vor, aus dem wir eine Karte erwerben können. Ich die linken fünf, meine Mitspielerin die rechten fünf.
Wenn ich eine Karte kaufe, bezahle ich sie und lege sie vor mir ab. Ich baue dabei eine Pyramide, deren Sockel aus vier Karten bestehen wird. Möchte ich eine Karte aus dem Bereich, der mir für einen Kauf nicht zugänglich ist oder deren Preis zu hoch ist, kann ich sie reservieren. Ich lege sie vor mir ab und kann sie später kaufen.
Abschließend erhalte ich Geld aus den Karten in der Pyramide, über denen keine andere Karte liegt. Außerdem wird eine eventuell Lücke in der Auslage gefüllt.
Das Spiel endet mit der Runde, in der einer der Spieler seine Pyramide fertiggestellt hat. Wessen Pyramide die meisten Punkte liefert, ist Sieger.

Der Ablauf ist so einfach, wie er hier beschrieben ist. Dabei werden die Spieler durch die Vielfalt der Karten gefordert, denn sie enthalten einige Informationen: neben den Kosten sind das Einkommen, Farbe und Siegpunkte. Viele Karten geben eine konstante Anzahl an Siegpunkte, manche aber in Abhängigkeit von ihrer Umgebung oder von den Karten der gesamten Pyramide. Dazu kommen in jedem Spiel drei mächtige Spezialkarten, von denen jeder Spieler nur eine in seine Pyramide legen darf. Dies sorgt für zusätzliche Abwechslung.
Spannend geht es bei Boreal zu. Jeder kann, zumindest über die Reservierung, an jede Karte kommen. Gerade die Reservierung trägt zum Spiel bei: Sie verzögert den Bau meiner Pyramide, weil ich trotzdem Geld bekomme, erreiche ich im darauffolgenden Zug mehr Karten. Auch kann ich damit eine gute Karte für den Mitspieler „verschwinden“ lassen. Trotzdem fühlt sich Boreal sehr konstruktiv an, weil der Pyramidenbau ständig voranschreitet. Im Übrigen gab es bei uns einige Spiele, bei denen der Spieler mit der unfertigen Pyramide gewann.
Zum Flair tragen auch die schönen Zeichnungen bei. Eine gute Ikonografie mit einer beiliegenden Übersicht erleichtert den Einstieg in das Spiel.

Das Spiel kommt leider etwas unscheinbar daher. Daher befürchte ich, dass es nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die es aufgrund seines Ablaufs und der damit verbundenen Spannung verdient hat. Für Spieler, die ein formatmäßig kleines Spiel für zwei Personen suchen, kann ich Boreal wärmstens empfehlen. (wd)

Steckbrief
Boreal
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Fedrico Pierlorenzi Game Factory 2 Spieler ab 10 Jahre ca. 25 Minuten Yuko Iwase