Carcassonne SafariCarcassonne Safari

Carcassonne geht steil auf die 20 Jahre zu. Es erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Aktuell erscheinen regelmäßig eigenständige Spiele, die quer über alle Kontinente angesiedelt sind. Das neueste Werk trägt den kurzen Titel Safari und spielt erwartungsgemäß in Afrika.
Da grundlegende Prinzip von Carcassonne gilt auch hier: Ich nehme ein Plättchen, dass verschiedene Landschaften und Wege zeigt. Es wird passend an die bisherige Auslage gelegt. Wenn ich möchte, darf ich einen Gefolgsmann platzieren. Abschließend werden vollendete Landschaften und Wege gewertet.

erste PlättchenSafari unterscheidet sich deutlich von anderen Carcassonne-Spielen. Dies liegt überwiegend an den Wertungen, denn sie entsprechen nicht der Wiesen-, Kloster- Stadt- und Straßenwertung. Optisch ersetzen Wälder die Städte, Steppen die Wiesen, Affenbrotbäume die Klöster und Wege die Straßen. Die Steppen sind Beiwerk, denn auf ihnen darf kein Gefolgsmann platziert werden. Setze ich einen Gefolgsmann auf einen Affenbrotbaum, erhalte ich zwei Plättchen in Form eines Viertelkreises, die jeweils ein Tier zeigen. Das gleiche erhalte ich, wenn der Affenbrotbaum von allen Seiten umbaut ist.
Die Wälder und Wege werden normal besetzt. Sowohl im Wald als auch auf der Straße leben Tiere: Elefanten, Giraffen, Affen, Löwen und Zebras. Bei einer Wertung gilt: Je mehr Tierarten, desto mehr Punkte. Um die Wertung zu erhöhen, darf ich einen Viertelkreis abgeben, wenn das darauf abgebildete Tier noch fehlt.

fertiges WasserlochEs gibt zwei weitere Wertungen. Die beiden Geländewagen stehen immer auf einem Platz, an dem potentiell ein Plättchen gelegt werden kann. Legt ein Spieler dort ein Plättchen, bekommt er dafür Punkte und versetzt den Wagen. Versetzen darf ich ihn übrigens auch, wenn ich darauf verzichte, einen Gefolgsmann zu setzen.
Die andere Wertung beginnt mit dem Bau eines Wasserlochs. Ein Spieler legt an eine Plättchenkreuzung ein Viertelkreis und stellt einen Gefolgsmann darauf. Der Kreis kann nun von jedem Spieler vervollständigt werden, indem er einen Viertelkreis mit einem neuen Tier zum Wasserloch legt. Jeder gelegte Viertelkreis bringt Punkte. Für den Gefolgsmann gibt es zusätzliche bei Fertigstellung des Wasserlochs. Auch der Bau am Wasserlochs ersetzt das Platzieren eines Gefolgsmannes.
Wenn alle Plättchen gelegt sind, gibt es noch Punkte für unfertige Wälder und Straßen sowie für ungenutzte Viertelkreise.

umbauter AffenbrotbaumEs spielt sich wie Carcassonne. Es fühlt sich an wie Carcassonne. Es ist irgendwie anders als Carcassonne. Die Wertungen ändern die Zielsetzung. Bei Wäldern und Straßen sind nicht mehr deren Größe entscheidend, sondern die Artenvielfalt. Damit ist die Zeit der Riesenstädte vorbei. Mit ein paar Tieren wird ein Wald abgeschlossen, die Straße vollendet. Weil die Viertelkreise viele Zusatzpunkte geben, setzen die Spieler freiwillig auf die Affenbrotbäume. Die Chance, dass er umbaut wird, ist recht gut, auch weil mit dem Geländewagen eine Motivation für die anderen Spieler geschaffen werden kann, am Affenbrotbaum weiterzubauen.
Insgesamt laufen die Safari-Spiele konstruktiv ab. Es kann mal ein Gefolgsmann verbaut werden, eine grundlegende Strategie ist es nicht in Safari. Auch ist die Abhängigkeit von dem einen, letzten Gefolgsmann hier deutlich geringer, weil ich Geländewagen versetzen und Wasserlöcher vervollständigen kann, wenn ich keinen Gefolgsmann setze.

Safari bringt einerseits ein Wohlgefühl in die Carcassonne-Welt und andererseits mit den erfrischend anderen Wertungen Abwechslungen. Ich habe manches Carcassonne-Produkt links liegen gelassen, auf dieses setze ich einen Gefolgsmann. Ich weiß, er wird viele Spiele durchmachen. (wd)

Steckbrief
Carcassonne Safari
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Klaus-Jürgen Wrede Hans im Glück 2 - 5 Spieler ab 7 Jahre ca. 35 Minuten Anne Heidsieck