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Ich bin kein PC-Spieler. Von Minecraft sagte mir deshalb auch nur der Name etwas. Als ein Brettspiel dazu angekündigt wurde, war ich skeptisch. Oft genug hatte ich erlebt, dass solche Brettspiele mehr Schein als Sein waren. Ich war voreingenommen. Es störte mich, und so hieß es, das Spiel zu spielen und es aufgrund der gemachten Erfahrungen zu beurteilen.

Auf 64 quadratischen Karten aus Karton sind Gebäude und Monster abgebildet. Aus diesen Karten wird eine verdeckte Auslage mit 4*4-Felderm mit je vier Karten gebildet. Zwischen den einzelnen Karten wird etwas Platz gelassen. Das sind die Wege, auf denen unsere Spielfiguren laufen. An den Rändern der Auslage werden 16 Waffenplättchen verdeckt gelegt. Sie verbessern unsere Chancen ein Monster zu besiegen. Aus 64 hölzernen Würfel bauen wir ein Kubus mit Kantenlänge vier. Dies sind die Baumaterialien, mit den wir unsere Gebäude errichten.

In einem Spielzug führen wir zwei von fünf möglichen Aktionen aus. Drei Aktionen geben uns Rohstoffe und Informationen, zwei bringen uns Erfahrungspunkte, die über den Spielsieg entschieden. Wir können zwei Baumaterialien nehmen, unsere Figur bis zu zwei Felder bewegen und die vier Karten bzw. Plättchen um uns herum aufdecken oder eine Waffe aufnehmen, wenn wir neben ihr stehen.
Außerdem können wir ein Monster bekämpfen. Zunächst besitzen wir drei giftige Kartoffeln, die nicht helfen, sowie zwei einfache Schwerter. Fordere ich ein Monster zum Kampf heraus, decke ich drei Waffenplättchen auf. Zeigen meine Waffen mindestens so viele Herzen wie das Monster besitzt, ist es besiegt, bringt mir Erfahrungspunkte und einen weiteren Vorteil. Im anderen Fall passiert nichts, außer dass ich meine Aktion verbraucht habe. Beim Bauen bezahle ich die Baumaterialen, die das Gebäude erfordert und nehme mir das Gebäude. Ich besitze eine persönliche Ablage, die zu Beginn neun unbebaute Landschaften, hier Biome genannt, zeigt. Ich lege das Gebäude auf einer der Landschaften ab - es muss nicht die sein, in der das Gebäude steht. Ein Gebäude hat immer drei Eigenschaften, die in Form von Icons dargestellt sind: Das Biom, in dem es steht, das Baumaterial, aus dem es überwiegend besteht und den Typ, zu dem es gehört.
Immer wenn eine Schicht des Kubus abgetragen wurde, kommt es zu einer Wertung, zuerst Biome, dann Baumaterialien, zuletzt der Typ. Dabei wertet jeder eine der vier Ausprägungen für sich und schaut, wie viele zusammenhängende Symbole er auf seiner Auslage besitzt. Nach der dritten Wertung endet das Spiel. Manche Monster geben nun noch weitere Erfahrungspunkte deren Gesamtsumme schließlich den Sieger bestimmt.

Schon beim ersten Spiel verflogen meine Bedenken. Die Regeln sind eingängig, der Spielablauf flott, die Entscheidungen nicht trivial, Planbarkeit ist gegeben und ein Zufallsfaktor sorgt für Spannung; mit anderen Worten: Das Spiel gefiel mir.
Inzwischen habe ich es einige Male gespielt, nur einmal gewonnen, trotzdem immer Spaß dabei gehabt, und ich freu mich auf weitere Partien. Es ist dieser Wechsel aus Gebäude errichten und Monster bekämpfen, die mir gefällt, diese Mischung aus Planbarkeit und Zufall.

Für mich ist die Grafik ungewöhnlich, denn die Bilder sind total verpixelt. Das ist dem Thema geschuldet. Ich habe mir zum Vergleich die Minecraft-Website angeschaut. Es passt, das muss ich akzeptieren, weil ich Minecraft nicht am PC gespielt habe. Leider gibt es Icons, die verwechselt werden können wie das Baumaterial Obsidian und der Typ Gebäude. Hier hätte ich mir klarere Icons gewünscht.
Ich habe eine Minecraft-Spielerin zu dem Brettspiel befragt. Sie meinte, ein paar Elemente findet man im Spiel wieder: Monster, Gebäude und die Grafik, ansonsten wäre es deutlich anders als das PC-Spiel. Von mir aus darf es das sein, weil ich das PC-Spiel nicht kennen muss, um das gute Brettspiel spielen zu können. (wd)

Steckbrief
Minecraft
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Ulrich Blum Ravensburger 2 - 4 Spieler ab 10 Jahre 30 - 60 Minuten Mojang AB, Block WorksMC Ltd., Martin Wörister, Fiore GmbH