Spiel '18Spiel'18

Fazit der Messe 

Spiele: mit Spannung erwartet  Ersteindrücke I  Ersteindrücke II  Schon rezensiert 

Events: Pegasus Pressetag  Presse-Events auf der Messe  Jury "Spiel des Jahres" 

Deutscher Spielepreis: Verleihung 



Fazit der Messe

ImpressionenWährend wir unser Fazit ziehen, laufen die letzten Stunden der Spiel '18. Die Trends, die in den letzten Jahren verkündet wurden, waren weiterhin die Trends. Die Messe wächst und wächst und wächst. Es wurden weitere Hallen hinzugenommen; so gab es noch mehr Fläche für noch mehr Aussteller mit noch mehr Spielen. Es waren insgesamt über 1400 Neuheiten. Auch der Trend der Internationalisierung hält an. Die Anteil der ausländischen Aussteller stieg erneut an, ebenso die Anzahl der Länder, aus denen sie kamen.

Vor zwei Jahren entstanden noch größere logistische Probleme durch die hohe Zahl von Besuchern. Dieses Mal war alles im Griff, was bei einer solchen Menge von Besuchern in den Griff zu kriegen ist. Außerhalb der Messehallen ist es vor allem der Verkehr, Autos, Parkplätze, öffentliche Verkehrsmittel. Schon in der U-Bahn wurde auf die Vollheit hingewiesen und Empfehlungen für bestimmte Eingänge ausgesprochen. In den Hallen ging es weiter. Die Wartezeiten an den Toiletten hielten sich in Grenzen, die Essenstände reichten aus. Einen Teil davon auf dem Außengelände zu platzieren ist eine gute Lösung. Es entlastet die Hallen und verschafft den Besuchern dringend benötigte Frischluft.

Die Größe, vor allem die Anzahl der Spiele, bringt es mit sich, dass der Spielemarkt nicht mehr überschaubar geworden ist. Selbst der Bereich, auf den wir uns beschränken – deutschsprachige Spiele, die allgemein erhältlich sind – enthält so viele Spiele, dass es den Mut zur Lücke benötigt. "Alles" zu betrachten, zu beschreiben, zu spielen, das sind Worte längst vergangener Tage. Das hat auch seine Vorteile: Die wirtschaftliche Seite ist rosig, zweistellige Wachstumsraten sind ein Traum jeder Branche, hier sind sie real. Der Vorteil für den Konsumenten: Es gibt für jeden das richtige Spiel. Vorteil für uns als Rezensenten: Eine Selektion der Spiele, die Trennung von Spreu und Weizen wird immer weiter benötigt.

Was wir auf der Messe gesehen und gehört, gespielt und angespielt haben, lässt uns hoffnungsvoll in den neuen Jahrgang blicken. Weiterhin stark vertreten sind die Rätselspiele: Viele lehnen sich an Escape Rooms an, doch selbst Puzzle verweisen darauf und enthalten im Bild die Lösung für die gestellten Rätselfragen. Sie sind ein Bestandteil eines großen Trends: Kooperative Spiele. Die Anzahl dieser Spiele ist im Vergleich zum Rest immer noch bescheiden. Ihre absolute Zahl hingegen stieg deutlich an. Miteinander Spielen bekommt hier eine andere, eine doppelte Bedeutung.
Wir haben weitere Beobachtungen gemacht, die uns sehr gefallen, weil sie unserem Spielgeschmack entsprechen. Es gibt viele Spiele, deren Spieldauer knapp unter einer Stunde liegt. Viele davon sind dem Bereich des anspruchsvollen Familienspiels beziehungsweise dem einfachen Kennerspiel zuzuordnen. Ebenso willkommen ist bei uns die thematische Vielfalt: Ein Blick auf die neuen Spiele, die bei uns stehen, zeigen das antike Rom, schwebende Inseln, die Wildnis Kanadas, Trolle im hohen Norden, Weltraumforschung und vieles mehr.
Nicht nur im Thema spiegelt sich wider, dass das Auge mitspielt. Noch mehr lässt es sich an den Grafiken und beim Material feststellen. Bei der Entscheidung zwischen Schönheit und Funktionalität gelingt es immer mehr, beides zu vereinen. Das Ergebnis ist ein Spielerlebnis, weil die Spielwelt stimmig dargestellt ist.

Zum Abschluss verweisen wir wie immer auf zwei Spiele: Schon länger konnten wir Mountains genießen, ein einfaches Familienspiel, bei dem Merkfähigkeit gefragt ist. Rümpfen viele die Nase bei einer solche Kategorie, waren es hier selbst Strategiespieler, die es mehrfach spielten. Das andere Spiel hat die oben angesprochenen Eigenschaften bezüglich Kategorie und Spieldauer. Hinzu kommt ein Wandermechanismus für den Spielplan. Die Rede ist von Solenia, das uns mit seinen einfachen Regeln und der großen Spieltiefe überzeugt hat.
Jetzt bliebt uns die Vorfreude auf lange Winterabend. Wir haben genügend Futter, um sie gemütlich am Spieletisch zu verbringen. (Redaktion)