Pöppelkiste - RezensionIm Moment spielen etliche Spiele im alten Japan. Auch Yokai Pagoda ist dort angesiedelt, obwohl es ein abstraktes Spiel ist.
Es besteht aus zehn Farben mit den Werten 1 bis 10. Wir spielen drei (zu zweit vier) Durchgänge. Zu Beginn jedes Durchgangs erhält jeder sieben Karten. Die restlichen Karten bilden einen Nachziehstapel, von dem zwei Karten als Beginn zweier Ablagestapel aufgedeckt werden.
In meinem Zug lege ich nun eine Karte aus meiner Hand auf einen der Ablagestapel. Stimmt die Farbe oder der Wert überein, gebe ich eine meiner Handkarten an einen Mitspieler. Habe ich danach keine Karte mehr auf der Hand, endet der Durchgang.
Wenn beides nicht übereinstimmt, kommt es auf die Zahl an. Ist sie größer als die auf dem Ablagestapel, muss ich die oberste Karte des andere Ablagestapels oder des Nachziehstapels auf die Hand nehmen. Ist sie kleiner, passiert nichts, außer ich habe drei oder weniger Minuspunkte aus der Hand (von jeder Farbe zählt nur die niedrigste). Dann kann ich den Durchgang beenden. Ich zeige meine Karten vor, und alle Spieler legen ihre Handkarten verdeckt vor sich ab.
Nach dem letzten Durchgang endet das Spiel. Jeder Spieler deckt die Karten auf, die er während des Spiels vor sich ablegen musste. Von jeder Farbe wird nur die niedrigste Karte gewertet. Wer in Summe dieser Karten die niedrigste Zahl hat, ist Sieger.
Scheinbar klingt es wie ein einfaches Ablagespiel, bei dem die abgelegte Karte Auswirkung auf den ablegenden Spieler hat. Einfach ist das Spiel von den Regeln her, nicht vom Spielen.
Es gib einige taktische Finessen. Offensichtlich ist es, dass ich hohe Karten loswerden möchte, bei denen ich keine kleine Zahl besitze (auf der Hand oder bereits vor mir liegend). Ob ich sie lieber ablege oder einem Mitspieler gebe, ist dann eine tiefergehende Entscheidung. Wenn ich die Karte ablege, kommt sie normalerweise nicht zu mir zurück, weil kaum ein Spieler eine hohe Karte vom Ablagestapel aufnimmt. Gebe ich sie hingegen einem Mitspieler, kann er sie mir bereits im nächsten Zug zurückgeben.
Damit wären wir bei dem Mechanismus, Karten an andere Spieler zu geben. Das funktioniert tadellos, auch zu fünft. Natürlich wird ein Spieler, der einen Durchgang beendet hat, zur Zielscheibe. Schließlich hat er wenig Punkte bekommen. Er bekommt aber nicht sämtliche Karten, weil natürlich versucht wird, andere daran zu hindern, einen Durchgang zu beenden. Denkt man – denn wenn ich nur wenig Punkte auf Hand habe, z. B., weil es nur vier Punkte sind oder weil ich bereits niedrigere Karten in meinen Farben vor mr liegen habe, möchte ich vielleicht, dass der Durchgang schnell beendet wird.
Bei aller Taktik bleibt es simpel. Meist gleichen sich die Ergebnisse an, doch kann es auch zu extremen Ausreißern kommen. Das macht nichts, denn erstens bleibt bis zum Schluss die Hoffnung, das Schicksal einer hohen Wertung abwenden zu können und zweitens ist das Spiel so kurz, dass eine deutliche Niederlage schnell kommt und nach einer Revanche schreit. Bei der Qualität des Spiels wird diese auch gern gewährt. (wd)
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Steckbrief Yokai Pagoda |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
| Jacobo Rufete | Strohmann Games | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 15 Minuten | Nakara Studio |