Pöppelkiste - RezensionZu Arche Nova gibt es jetzt einen "kleinen Bruder": Artengarten. Er enthält erkennbar die Grundmechanismen von Arche Nova, ohne ein Duplikat zu sein. Einen kurzen Vergleich beider Spiele gebe ich unten in der Box.
Bei Artengarten starten wir mit einem leeren Zoo. In einer Auslage liegen sechs Plättchen. Sie zeigen Tiere, Projekte und Gebäude. Tiere werden durch ihre Größe (von 2 bis 5), einen Kontinent und einen Lebensraum (Tiere: Wasser, Gebirge) beschrieben. Ähnliche Eigenschaften haben Projekte. Bei Gebäuden gibt es eine Bedingung, wann sie errichtet werden dürfen. Allen gemeinsam ist zusätzlich ein Effekt, der eintritt, wenn das Plättchen gespielt wird.
An meinem Zoo liegen vier Karten. Sie bestimmen, in welcher Stärke ich eine Aktion ausführen kann. Drei dieser Karten beziehen sich auf die oben genannten Lebensräume. Je nach Position der Karten, kann ich ein Tier dieser Größe oder ein kleineres Tier in meinem Zoo ansiedeln. Stattdessen kann ich auch ein verdecktes Plättchen vom Nachziehstapel nehmen.
Die letzte Karte gibt vor, welche der Plättchen mir zum Start meines Zuges zur Verfügung stehen. Eines dieser Plättchen darf ich mir dann nehmen. Als nächsten Schritt kann ich entweder ein Tier in meinen Zoo legen, alternativ weitere Karten nehmen oder ein Projekt durchführen. Ein Projekt wird ähnlich durchgeführt, wie die Tiere ausgelegt werden. Das Projekt hat einen Wert und dieser muss von der entsprechenden Karte erreicht oder überschritten werden.
Danach kann zusätzlich ein Gebäude errichtet werden. Jedes Gebäude hat eine Bedingung, die bei der Errichtung erfüllt werden muss. Nach dem Bau kommt die Fähigkeit des Gebäudes für den Rest des Spiels zum Tragen.
Jede meiner Karten kann ich verbessern, wodurch größere Tiere leichter gespielt oder zwei Tier zufällige Tiere genommen werden können. Eine Verbesserung führe ich jeweils durch, wenn ich eine der vier möglichen Bedingungen erfülle, z. B. drei Tiere, die in der gleichen Landschaft leben, nebeneinander im Zoo ausliegen haben.
Des Weiteren kann ein Artenschutzprojekt erfüllt werden. Dafür werden mindestens zwei Tiere einer bestimmte Klasse oder von einem bestimmen Kontinent benötigt. Die Kategorien wurden bei Spielbeginn ausgelost. Jeder Spieler kann ein Artenschutzprojekt mit zwei bis fünf Tieren durchführen.
Das Spiel kann auf drei Arten enden: Meistens hat ein Spieler seine vier Artenschutzprojekte durchgeführt. Ein Spiel endet auch, wenn ein Zoo vollständig mit Plättchen belegt ist oder sämtliche Plättchen von den Spielern genommen wurden.
Artengarten geht das Thema Zoo sehr anschaulich an. Der Spieler trifft hier viele Entscheidungen, denn welche Tiere er in seinem Zoo zeigt, entscheidet er. Dabei spielt immer auch der Zufall mit, denn die Plättchen kommen zufällig. So entsteht jedes Mal ein anderes Spiel.
Mit Projekten und Gebäuden würzt der Spieler seinen Zoo und gestaltet ihn noch individueller. Gleichzeitig sollte er auf die Artenschutzziele hinarbeiten und hat so vielfältige Herausforderungen zu bewältigen. Durch die thematische Einbindung fällt es leicht, das Spiel zu erlernen. Die Spieler können ihren Zoo individuell gestalten und machen in jedem Zug einen Fortschritt. Das führt zu einem positiven Spielgefühl, selbst wenn es nicht zum Spielsieg reicht.
Artengarten kann ich ohne Einschränkung empfehlen. Es ist ein sehr gutes Spiel aus dem Bereich des Kennerspiels mit einem eingängigen Thema, einer guten Gestaltung und einem positiven Spielgefühl. (wd)
| Arche Nova und Artengarten Als kleiner Bruder sind einige Features aus Arche Nova verschwunden. Es gibt kein Geld, wodurch die Kaffeepause nicht mehr benötigt wird. Die Sponsoren sind inhaltlich in den Projekten aufgegangen. Das Tableau inklusive der Universitäten und der Möglichkeit, ein Artenschutzprojekt durchzuführen, gibt es nicht mehr. Stattdessen werden die Artenschutzprojekte ohne Konkurrenzkampf auf einem gemeinsamen Tableau ausgewiesen. Jeder Spieler kann sie in der von ihm gewünschten Stärke durchführen. Das alles vereinfacht den Regelumfang und damit das Spiel. Eine Aussage, welches der beiden Spiele besser ist, kann ich nicht treffen. Es ist persönlicher Geschmack. Ich mag Artengarten wegen der kürzeren Spieldauer lieber. Meine Frau mag den Umfang von Arche Nova und bevorzugt dieses Spiel. Gute Spiele sind sie beide. |
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Steckbrief Artengarten |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
| Mathias Wigge | Feuerland | 1 - 5 Spieler | ab 12 Jahre | 40 - 100 Minuten | Dennis Lohausen, Christof Tisch, Felix Wermke |