Pöppelkiste - RezensionDas Kavango-Becken ist Teil des Kavango-Zambesi-Schutzgebietes, des größten länderübergreifenden Naturschutzgebietes der Welt.
Als Expertin für Naturschutz baue ich das Ökosystem meines Naturreservats dort auf.
Hierbei muss vieles bedacht werden: Die Tiere brauchen Futter, und ich muss ihre Art und ihren Lebensraum schützen. Am Klimaschutz arbeiten alle Spieler gemeinsam.
All dies geschieht in drei Runden mithilfe von Karten und Geld .
Die Karten sind in vier verschiedene Decks eingeteilt. Ein Deck enthält Aktionskarten, die beispielsweise erlauben eine Karte aus dem Ablagestapel oder Geld zu nehmen.
Die anderen drei Decks sind Wildnis-Karten. Deck A enthält Produzenten (Nahrung), die keine Voraussetzungen haben. Sie können immer gespielt werden. Deck B enthält Tiere, die bestimmte Wünsche an Nahrung und Schutz haben. Deck C schließlich enthält Tiere, die deutlich mehr fordern.
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Mein Reservat startet mit zwei Produzenten und zwei Karten aus Deck C in meiner Auffangstation. Diese besitzt drei Plätze, an denen ich Tiere unterbringen kann, wenn ich ihre Anforderungen nicht erfülle. Die Tiere von hier kann ich für Geld verkaufen.
In jeder Runde starte ich mit einer Mischung aus den Decks. In allen Runden gibt es Aktionskarten. In der ersten Runde gibt es keine Karten aus Deck C, in der zweiten alle Karten und in der dritten gibt es keine Produzenten mehr. Fehlen mir dann Produzenten, kann ich für viel geld eine Renaturierungskarte kaufen, die einen Produzenten bringt.
Beim Zugbegin wähle ich eine Karte aus, und lege den Rest zu meinem Nachbarn.
Ist die Karte eine Wildnis-Karte spielen wir sie aus, wenn ihre Bedingungen erfüllt sind bzw. wir legen sie in die Auffangstation, wenn nicht. Alternativ können wir sie für Geld abwerfen.
Eine Aktionskarte führe ich durch.
Danach kann ich Aufgaben, die pro Runde ausgelegt werden, erfüllen. Je besser ich sie erfülle, desto mehr Geld und Punkte erhalte ich.
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Wenn zehn Karten gespielt wurden, ist die Runde zu Ende. Die nach Mitspielerzahl unterschiedlich vielen restlichen Karten werden abgelegt. Die Forschungsaufgaben werden durch neue ersetzt, und die neue Runde beginnt.
Nach der dritten Runde gibt es Punkte für die ausliegenden Tiere und den perfekten Arten- und Habitatschutz im eigenen Reservat. Wer ausreichend in Klimaschutz investiert hat, erhält ebenfalls Punkte. Auch ein Reservat, das alle elf Tier- und Pflanzentypen enthält, wird belohnt.
Der Spielaufbau ist hilfreich für den Einstieg. Man startet mit zwei Nahrungsquellen und zwei größeren Tieren, die die Entwicklung des Reservats zum Teil vorgeben. Dabei dienen viele der Tiere, die ich ausgespielt habe, als Nahrungsquelle für andere. Auch viele der Forschungsaufgaben beziehen sich auf Nahrungsanforderungen. Mit deren Erfüllung erhalte ich Geld für das Reservat. Gleichzeitig geben auch sie mir eine Richtung vor.
Die unterschiedlichen Kartensets führen einen auch ein wenig ins Spiel. Anfangs gibt es viele Produzenten und kleinere Tiere mit weniger Voraussetzungen, später bleiben die Nahrungsquellen aus und es kommen die anspruchsvolleren Tiere mit größeren Anforderungen an Nahrung und Schutz. Das Spiel macht anschaulich klar, wie vernetzt die Natur ist. Man merkt, dass die Autoren in der Region gelebt haben. Die Tiere wurden vom Autor, einem Bio-Ingenieur, nach eigenen Fotos gezeichnet. Ich habe mich viel mit Biologie beschäftigt und bin begeistert, wie gut das Thema spielerisch aufbereitet wurde.
Spielmechanisch bringt Kavango nicht viel Neues. Es verbindet, wie ich bereits im Ersteindruck gesagt habe, das flotte, parallele Spiel von „7 Wonders” mit der Artenvielfalt von „Arche Nova”.
Wie bei „7 Wonders” hoffe ich, dass einige der Karten, die ich gesehen habe, wieder zu mir zurückkommen. Wenn man auf die Auslagen der anderen achtet, wird schon mal eine Karte einfach weggezogen.
Es dauert einen Moment, bis die Spielmechanik verstanden ist. In meinen ersten Spielen wurde die angegebene Spielzeit von 60 Minuten deshalb immer überschritten. Trotzdem verging die Zeit wie im Flug. Oft verlängerten auch Gespräche über ausgespielte Tiere die Spieldauer.
Kavango hat mich über die Thematik angesprochen. Auch die Spielmechanik ist ansprechend. Ich habe inzwischen sehr viele Spielrunden hinter mir und ich setze mich immer noch sehr gern für dieses Spiel an den Tisch. (bd)
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Steckbrief Kavango |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
| Matt Brown, Zara Reid | Schmidt | 1 - 4 Spieler | ab 10 Jahre | ca. 60 Minuten | Matt Brown |