Pöppelkiste - RezensionZeit. Sie ist ein immerwährendes Thema. Ob Zeitreisen oder Sprichwörter. Sie vergeht im Flug und heilt alle Wunden. Jetz wird sie dazu zentrales Thema eines kooperativen Spiels.
Vor uns liegt eine Uhr. An den ungeraden Stunden können wir Karten anlegen. Die 24 Karten gibt es in weiß für den Tag und schwarz für die Nacht. Sie zeigen jeweils eine Zahl zwischen 1 und 12. Unser Ziel ist es, die Karten so an die Uhr zu legen, dass die Summe der Karten bei der 1 kleiner oder gleich der Summe der Karten an der 3 ist. Dasselbe gilt für 3 und 5 bis hin zu 9 und 11. Dazu darf keine Summe größer als 24 sein.
Zu Beginn werden 12 der 24 Karten an die Spieler verteilt. Bei drei oder vier Spieler nehmen wir sie direkt auf die Hand. Bei zwei Spielern besteht unsere Kartenhand zunächst aus vier Karten. Die restlichen beiden nehmen wir auf, wenn wir zwei Karten gelegt haben.
Ein beliebiger Spieler beginnt und legt eine seiner Karten an die Uhr. In der Regel wird die Karte verdeckt gelegt. Jedoch dürfen wir ein paar Karten auch offen legen, und zwar so viele wie Spieler am Spiel teilnehmen. Reihum legen die Spieler nun eine ihrer Karten an die Uhr. Nach zwölf Zügen sind alle Karten gespielt.
Nun decken wir alle Karten auf und kontrollieren, ob die Summen im Uhrzeigersinn immer größer werden. Wenn wir es geschafft haben, können wir zur nächsten Uhr weitergehen. Anderenfalls wiederholen wir die Uhr, dürfen dann eine Karte mehr offen legen.
Das Spiel enthält 48 Uhren, die in zwölf Leveln mit vier Uhren sortiert sind. Die Anzahl der Uhren sorgt für reichlich Abwechslung. Schauen wir uns die erste Uhr aus dem ersten Level an. Hier müssen wir genau eine Tagkarte an die 1 legen und genau 3 Karten an die 11. Außerdem befindet sich in der Mitte ein Unendlich-Zeichen, das uns erlaubt, höhere Werte als 24 zu bilden.
Während ich als Spieler meine Karten auslege, überlege ich, wie ich sie platzieren möchte. Wohin gehören meine Karten? Wie reagieren die anderen darauf? Oft legen die Spieler eine Karte dorthin, wo ich meine eingeplant habe. Dann muss ich umplanen. Oder es wird eine Karte offen gespielt und meine Karte erscheint dort, wo ich sie geplant habe, als ungeeignet. Mit jeder Karte, die gelegt wird, plane ich weiter und bin so während der ohnehin nicht langen Auslagephase immer im Geschehen.
Dann kommt die Auswertung. Bei manchen Nachbarreihen ist recht klar, dass sie stimmen. Dies gilt vor allem bei den niedrigen Stunden. Dann kommen die Reihen an der 7, der 9 und der 11. Die Spannung zeigt. Passt es oder folgt doch noch eine kleinere Summe, wenn wir im Uhrzeigersinn weitergehen? Hier wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der sich erst entlädt, wenn die Auswertung beendet ist.
Schaffen wir die Uhr, freuen wir uns. Gab es einen Fehler, ist die Motivation hoch, es sofort noch einmal zu versuchen. Das Spiel hilft uns mit einer kleinen Änderung: die zusätzlich offenliegende Karte. So gelingen irgendwann auch die für uns schweren Uhren. In meinen Spielen wurde ein Level immer so lange gespielt, bis die vier Uhren erfolgreich bespielt wurden.
Ich bin noch nicht weit gekommen, weil ich Take Time mit vielen verschiedenen Spielern gespielt habe. Meine Mitspieler hatten eine Gemeinsamkeit: Sie mögen kooperative Spiele. Jeder von ihnen mochte Take Time. Eine 100% Zustimmung ist selten und ein großes Kompliment an das Spiel.
Es kommt mit wenigen Regeln aus. Kleine Nuancen gibt es bei jeder Uhr. Zu spielen ist das Spiel einfach, zu gewinnen nur manchmal. Das macht einen Großteil des Reizes aus. Ich kann allen Spielern, die kooperative Spiele mögen, Take Time wärmstens empfehlen. (wd)
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Steckbrief Take Time |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
| Alexi Piovesan, Julien Prothière | Libellud | 2 - 4 Spieler | ab 10 Jahre | ca. 30 Minuten | Maud Chalmel |