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Drachen sind faszinierende Geschöpfe.
In den meisten Spielen dienen sie als Gegner, die wir bekämpfen müssen. Hier nun leben sie mitten unter uns und helfen uns.

Ich lebe in einer Stadt, in der Ladenbesitzer bis zu drei Werkeldrachen einstellen, die den Laden unterstützen. Ihr Drachenfeuer kanns sich in vielfältiger Form auswirken. Sie erzeugen Waren, holen andere Drachen in die Läden oder auf unsere Hand oder bringen mir Punkte.
In diesem Spiel unterstütze ich Ladenbesitzer und Werkeldrachen, zueinander zu finden und verzaubere Läden, um sie attraktiver zu machen.

In meinem Zug habe ich zwei Möglichkeiten: Ich gehe in einen Laden, sammle Waren ein und setze einen Drachen ein. Dies gibt mir eine Belohnung: Waren, Münzen (Joker für Waren), Punkte oder einen Schmuckdrachen. Dann aktiviere ich einen Drachen im Laden. Als Abschluss kann ich – nicht bei Startläden,noch eine Ladenfähigkeit nutzen, die oft große Vorteile bringt.

Läden

Oder ich verzaubere einen Laden mit einem ausliegenden geeigneten Zauber. Der Zauber erhöht die Produktivität des Ladens. Hierzu muss ich vorgegebene Waren abgeben, erhalte Punkte und ggf. einen weiteren Werkeldrachen. Danach aktiviere ich alle im Laden anwesenden Werkeldrachen.
Die oben genannten Schmuckdrachen bringen unter bestimmten Bedingungen Punkte. Die Sonnendrachen müssen während des Spieles gespielt werden, Monddrachen erst bei Spielende.

Dies tritt ein, wenn alle Werkeldrachen oder alle Verzauberungen aufgedeckt wurden.
Zu den im Spiel errungenen Punkten kommen nun die Punkte der Monddrachen und die übriggebliebenen Münzen, dann endet das Spiel.

Schmuckdrachen

Nach dem ersten Spiel sagte ich im Ersteindruck: "Die Zufriedenheit, die wir nach dem ersten Spiel zeigten und die fantastische Aufmachung des Spieles, werden mir sicherlich noch zu vielen unterschiedlichen Runden verhelfen, in denen ich das Spiel besser ausloten kann."
Diese Hoffnung hat sich erfüllt.

Die Schachteloptik des Spieles deutet auf ein Kinder- oder Familienspiel hin. Doch die Altersangabe ab 12, die die meisten jugendfreien Erwachsenenspiele ziert, besagt etwas anderes. Nach dem ersten Spiel waren wir uns einig, dass es ein gehobenes Familien- oder einfaches Kennerspiel ist. Die Regeln sind leicht zu verstehen, doch die einzelnen Möglichkeiten zu überblicken, erfordert schon etwas mehr Überblick.

Teil der Auslage

Jetzt habe ich Spiele in mit verschiedenen Mitspielern, Spielerzahlen und Ladenauswahlen hinter mir, und ich genieße es immer noch wie beim ersten Mal.

Je mehr Spieler, desto schneller füllen sich die Start-Läden. Ist ein Laden voll, kommt ein weiterer ins Spiel und bringt neue Möglichkeiten. Dabei gibt es viele verschiedene Läden, sodass kein Spiel wie das andere ist.
Je mehr Spieler, desto länger wird leider die Wartezeit, vor allem wenn Denker statt Bauchspieler am Tisch sitzen. Auch die Planbarkeit wird geringer. Bis ich wieder an der Reihe bin, hat sich auf dem Plan so viel verändert, dass oft erst dann überlegt werden kann, was zu tun ist. Daher gefällt mir das Spiel zu dritt und auch zu viert am besten, doch auch zu zweit funktioniert es tadellos.

Der Spielablauf ist, auch dank der guten Übersichtskarten, schnell verinnerlicht. Es gibt keine großen neuen Spielmechanismen, alles fügt sich angenehm zusammen.

Das Auffallendste am Spiel ist das Material. Der Spielplan ist eine lange Matte, die aufgerollt im Karton liegt. Die großen Karten der Läden, die an den Plan angelegt werden, bieten den Werkeldrachen ihren Arbeitsplatz. Fünf Werkeldrachen liegen neben ihrem Nachziehstapel aus, gleiches gilt für die Verzauberungen. Da der Plan mehr als einen Meter lang ist, braucht man einen wirklich großen Tisch, denn an den Schmalseiten soll auch noch Material ausgelegt werden.

Die Icons sind verständlich und einprägsam, der Gesamteindruck ist umwerfend. Jeder der 42 Drachen hat einen eigenen Namen und ein einmaliges Bild. Dabei haben jeweils sechs eine identische Funktion.

Drachen

Die Namen, wenn man sie beachtet, geben dem Spiel eine besondere Atmosphäre. Serrano, der Fleischdrache, Rübezahn der Pflanzen- oder Eisenherz, der Eisendrache. Überall findet man Assoziationen, genauso wie beim Blumenladen Sailor Blum oder der Bäckerei Frau Mehlzahns. Es ist zu spüren, mit wie viel Freude und Herzblut das Spiel entstanden ist. Ein Wohlfühlspiel.

Ich mag das Spiel sehr gern, es macht für mich alles richtig. (bd)

Steckbrief
Flamecraft
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Manny Vega Cardboard Alchemy 1 - 5 Spieler ab 12 Jahre ca. 60 Minuten Sandara Tang