EvergreenEvergreen

Das Spiel hat, obwohl der Titel es andeuten mag, nichts mit älteren, immer wieder gespielten Songs zu tun. Stattdessen beschreibt der Titel das Wachstum eines fiktiven Waldes.

Wir beginnen mit einem leeren Gelände. Dieses ist unterteilt in sechs verschiedene Wachstumszonen, die auch farblich gekennzeichnet sind. Die Entwicklung von Bäumen ist sehr einfach: Wir pflanzen einen Spross. Dieser wächst zu einem kleinen Baum heran und der wiederum wird zu einem Großen Baum. Für unseren Wald können die Bäume direkt nebeneinanderstehen oder aber über Büsche verbunden sein. Ein See fördert das Wachstum von Sprossen und kleinen Bäumen. Zuletzt geben Knospen direkt Siegpunkte.
Wir spielen 14 Runden, die von Wertungen unterbrochen werden. Vor der ersten Wertung bauen wir unseren Wald in mehreren Runden auf. Die weiteren Wertungen folgen immer schneller. Zwischen der vorletzten und letzten Wertung werden gerade Mal zwei Runden gespielt.

In einer Runde werden Aktionskarten ausgelegt und zwar eine mehr als es Spieler sind. Beginnend mit dem Startspieler wählt jeder eine Karte und führt sie aus. Eine Karte erlaubt dem Spieler zwei Aktionen, die erste in einem bestimmten Gebiet, die zweite mit einer bestimmten Aktion.
Bei der Gebietsaktion darf der Spieler entweder drei Sprossen pflanzen, oder einen Spross pflanzen und einen Baum wachsen lassen, oder er lässt zwei Bäume wachsen. Als letzte Möglichkeit kann er das Gebiet ignorieren. Dann darf er entweder einen Spross pflanzen oder aber einen Baum wachsen lassen.
Bei der Aktion kann ich entweder Sprossen pflanzen, sie oder kleine Bäume sowie Büsche wachsen lassen, eine See anlegen oder ich erhalte Knospen. Wie oft ich die Aktion ausführen darf, hängt davon ab, wie oft ich sie bereits ausgeführt habe: je häufiger, desto öfter darf ich.

Bei einer Wertung gibt es auf zwei Wegen Punkte. Zum einen scheint die Sonne. Alle Bäume, die von der Sonne beschienen werden, geben nach Größe einen oder zwei Punkte. Zusätzlich werfen Bäume einen Schatten, der so viele Felder überdeckt, wie es Punkte gab. Bäume auf Schattenfeldern geben keine Punkte, werfen aber selbst wiederum Schatten. Nach jeder Wertung wandert die Sonne an den nächsten Spielfeldrand. Dazu gibt der größte Wald pro Feld einen Punkt. Der größte Wald setzt sich auf Bäumen und Büschen zusammen, die direkt nebeneinanderstehen. Sprossen tragen nicht zum Wald bei.
Nach der vierten Wertung kommt die Abschlusswertung. In jeder Runde bleibt eine Karte übrig. Sie zeigt ein bis drei Mal das Gelände oder einen Totenkopf als Symbol. Die Karten werden gesammelt und nach Gelände sortiert. Der Totenkopf vernichtet die letzte Karte seines Geländes. Jeder große Baum gibt nun so viele Punkte wie es Symbole von der Landschaft gibt, in der er wächst. Wer dann die meisten Punkte hat, ist Sieger.

Evergreen zeigt uns den Ablauf in einem Biotop, ohne ins Detail zu gehen. Das Szenario hilft sehr gut beim Verständnis der Aktionen (außer bei den Knospen, die lernen die Spieler einfach). Wir sehen die Bäume wachsen und unsere Landschaft füllt sich mit Pflanzen (und Seen).
Das Spiel bietet jede Runde Entscheidungen auf mehreren Ebenen: Zunächst wähle ich eine Karte, dann entschiede ich, wie ich sie ausführe. Durch die Karten enthält das Spiel einen nicht zu großen Zufallsfaktor, der das Spiel für mich interessant macht. Durch die Nähe zur Natur ist das Spiel beim gehobenen Familienspiel angesiedelt, wobei auch Vielspieler ihren Spaß haben.
Alle Teile, die auf den Spielplan gestellt werden, sind aus Holz. Der Spielplan ist zweilagig. Die Teile kommen in Vertiefungen und stehen damit fest. Dies ist bei der Anzahl der Teile auf dem Spielplan auch notwendig. Leider sind die Holzteile dadurch etwas klein geraten.

Ich spiele Evergreen sehr gern mit, denn es ist ein gutes Spiel. Insbesondere gefällt mir hier der einfache Mechanismus, mit dem das Wachstum in der Natur simuliert wird. (wd)

Steckbrief
Evergreen
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Hjalmar Hach Horrible Guild 1 - 4 Spieler ab 8 Jahre 45 - 60 Minuten Wenyi Geng