SaganiSagani

Uwe Rosenberg wurde mit seinem Spiel Nova Luna für das Spiel des Jahres nominiert. Mit Sagani präsentiert er ein eigenständiges Spiel mit dem gleichen Grundprinzip.

Erneut legen wir quadratische Plättchen aneinander, die dieses Mal den vier Naturgeistern (Erde, Feuer, Luft und Wasser) gewidmet sind. Jedem Element ist dabei eine Farbe zugeordnet. Auf der Rückseite befindet sich ein Bild des Geistes sowie der Wert des Plättchens. Auf der Vorderseite ist der Geist kleiner dargestellt. Er ist von ein bis vier Pfeilen umgeben, die in einer der vier Farben gehalten sind und somit auf einen Naturgeist verweisen. Der angesprochene Wert des Plättchens ist abhängig von der Anzahl der Pfeile: für einen Pfeil gibt es einen Punkt; das Maximum sind zehn Punkte für vier Pfeile.

Es werden immer fünf Plättchen ausgelegt. Im Uhrzeigersinn nimmt sich jeder Spieler ein Plättchen und legt es in seine Auslage. Für jeden Pfeil legt er eine seiner Klangschalen in die Mitte des Plättchens. Besitzt er nicht genügend, muss er die fehlende für zwei Punkte nachkaufen. Diese Schalen stehen ihm dann für den Rest des Spiels zur Verfügung. Nun schaut er, ob Pfeile in seiner Auslage erfüllt sind, das heißt: Für jeden Pfeil wird geprüft, ob in seiner ein Naturgeist in der richtigen Farbe liegt. Dabei spielt die Entfernung keine Rolle; sogar freie Plätze dürfen dazwischen sein. Auf jeden erfüllten Pfeil legt er eine Klangschale aus der Mitte. Sind alle Pfeile eines Plättchens abgedeckt, gibt es seinen Wert in Siegpunkten.

Damit ein Spieler kein völlig ungeeignetes Plättchen nehmen muss, gibt es eine Spezialregel, wenn nur noch eines der fünf Plättchen ausliegt. Der Spieler kann entscheiden, ob er das Plättchen nimmt oder weglegt. Als Ersatz nimmt er das oberste Plättchen vom Nachziehstapel. Er sieht auf Rückseite Naturgeist und Wert. Die Anordnung und Farben der Pfeile hingegen kennt er erst nach seiner Entscheidung. Die weggelegten Plättchen werden gesammelt. Wenn es vier sind, darf jeder Spieler, beginnend beim punkteschwächsten, eines nehmen; er kann aber auch verzichten. Das Spiel endet mit der Runde, in der ein Spieler eine spielerzahlabhängige Punktzahl erreicht.

Mit Sagani ist Uwe Rosenberg nach Nova Luna erneut ein großartiges Spiel gelungen. Das Spielprinzip ist leicht zu verstehen. Eine einfache und wohldurchdachte Handhabung unterstützt den Spieler, der dadurch leicht die Übersicht behält. So kann der Spieler sich voll und ganz auf das Spielgeschehen und damit auf seine Auslage konzentrieren.

In den ersten Spielen fällt eine Planung noch schwer. Unsere Denkweise ist nicht auf Diagonalen ausgelegt. Erst nach und nach lernt man, wie die Pfeile gut angeordnet sind. Schon in dieser Lernphase bereitet das Spiel viel Spaß. Es kommt (noch) zu häufigen Käufen zusätzlicher Klangschalen. Später kommt es immer noch vor, jedoch deutlich seltener. Natürlich spielt auch der Zufall eine Rolle, weil die Farben nicht gleichmäßig kommen und weil es im Schlussteil des Spiels gute und schlechte Anordnungen der Pfeile auf den ausliegenden Plättchen gibt. Trotzdem entscheidet der bessere Spieler die Spiele überwiegend für sich.

Obwohl es Gemeinsamkeiten mit Nova Luna gibt, ist es kein Abklatsch. Zwar wird die eigene Auslage auch aus quadratischen Plättchen gebildet, doch die Wertung über Distanzen und Diagonalen erfordert ein anderes Denken. Auch die Wege, wie ich an die Plättchen gelange, sind verwandt, weil die Auslage bis auf Restelemente geleert wird. Der Umfang und vor allem der Umgang mit unliebsamen Plättchen machen auch hier einen deutlichen Unterschied.

Ich hoffe, dass Nova Luna einem Erfolg von Sagani nicht im Weg steht, denn erneut ist Uwe Rosenberg hier ein unterhaltsames Spiel mit einer recht kurzen Spieldauer gelungen. (wd)

Steckbrief
Sagani
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Uwe Rosenberg Skellig Games 1 - 4 Spieler ab 8 Jahre ca. 45 Minuten Lukas Siegmon