Jäger + SpäherJäger + Späher

Auf in die Steinzeit!

Gelände WüsteZu Spielbeginn stehen mir, dem Anführer eines Steinzeitstammes, und meinem Konkurrenten gemeinsam zwei Gelände zur Verfügung. Aus diesen Gelände bringen meine Stammesmitglieder Rohstoffe wie Stein, Holz oder anderes zum Bau von Gegenständen nach Hause. Dabei wird von jedem Gelände eine spezielle Kombination geliefert.

Später kommen weitere Gelände oder Jagdgebiete hinzu. In den Jagdgebieten findet man vor allem Nahrung und Felle. Nahrung brauche ich, um Hunger(plättchen) zu beseitigen; Felle werden für neue Stammesmitglieder und auch für Gegenstände genutzt. Außerdem gibt es heilige Orte, die einen Spielvorteil bringen, wenn sich dort ein Stammesmitglied befindet.

CharakterkartenEin Stamm besitzt zu Beginn zwei Mitglieder und eine oder zwei Bauanleitungen für Gegenstände, die dem Stamm nützen. Nun können viele Dinge geschehen.

Ein(e) Charakter(karte) kann zum Einsatz kommen. Von diesen haben ich und mein Gegner zu Beginn einen identischen Satz. Diese haben viele verschiedene Wirkungen. Hier ein paar Beispiele:
Die Sammlerin sendet Stammesmitglieder zu ihren Aufgaben, Späher finden neue Gelände oder Jagdgebiete und schicken Stammesangehörige dorthin, der Häuptling besorgt Baupläne von Gegenständen und schickt Stammesangehörige auf die Suche nach Materialien an die Orte.
Die gespielten Charakterkarten werden dann nach bestimmten Regeln in eine gemeinsame dreispaltige Ablage gelegt. In dieser liegen zu Spielbeginn weitere, zum Teil stärkere Karten.

In einer anderen Aktion rufe ich Stammesangehörige zurück ins Dorf. Sie bringen dann von ihren Orten Nahrung oder Rohstoffe mit. Jede mitgebrachte Nahrung entfernt einen der Hungermarker, die sich im Laufe eines Tages ansammeln. Die Rohstoffe werden nicht gelagert, sondern müssen direkt genutzt werden. Gegenstände, die ich fertige, bringen Siegpunkte und/oder Spielvorteile.

Besitze ich nur noch wenige oder besser keine Charakterkarten mehr, rufe ich einen Sonnenuntergang, der nur für meinen Stamm gilt, aus. Nun bekomme ich Punkte für Stammesmitglieder, von denen Punkte für Hungerplättchen oder nicht genutzte Charakterkarten abgezogen werden. Dann darf ich fünf bis sieben neue Personen aus der Ablage auf die Hand nehmen. Dabei kann ich nicht beliebig zugreifen, sondern muss aus den Reihen die zuletzt gelegten Karten nehmen. Zum Abschluss bekomme ich neue Hungerplättchen und die nächste Runde beginnt, es sei denn ich habe genügend Punkte für das Spielende erreicht, dann bekomme ich keine Hungerplättchen mehr.
Dieses Spielende hat man erreicht wenn man 24 Siegpunkte und weniger als vier Hungerplättchen besitzt.

Die Regel bietet als erstes ein Einführungsspiel. Das Einführungsspiel ist schnell verstanden.
Die Regeln für das normale Spiel geben dann nur die Änderungen zum Einführungsspiel an.
Der eine Hauptunterschied besteht darin, dass mächtigere Charaktere in der Auslage darauf warten, aufgenommen zu werden.
Heiliger Ort FelsenbrückeZum anderen kommen die heiligen Orte kommen jetzt ins Spiel. Befindet sich ein Stammesangehöriger an einem solchen Ort, hat man einen großen Vorteil, wenn die auslösende Situation vorliegt. So darf man zu Beispiel bei der alten Eiche immer ein Hungerplättchen ablegen, wenn man einen Gegenstand herstellt. Die beiden Neuerungen machen beim Übergang keine Probleme.
Schlimm sind die vielen kleinen Änderungen. So ist man dann viele Spiele lang immer wieder damit beschäftigt im Regelheft zu suchen, was in bestimmten Situation die korrekte Regel ist.
Hier kann ich allen erfahrenen Spielern nur raten, direkt mit dem normalen Spiel anzufangen und vorher die Regeln gut durchzuarbeiten. Später kam sonst oft die Frage auf: "Was war jetzt normales und was Einführungsspiel?".

Jagdbebiet HöhlenbärSchon das erste Spiel zeigte, dass genaue Planungen und gutes Timing verlangt sind. Später merkt man dann, dass es wichtig ist, es nicht nur die eigenen Ziele im Auge zu behalten, Man sollte versuchen auch die Handlungen des Gegners zu erahnen und gegebenenfalls zu stören.
Gegenstand LehmofenDer gemeinsame Pool, aus dem die Charakterkarten gezogen werden, erfordert genaue Beobachtung. So kann man dem Gegner benötigte Karten wegschnappen, indem man den Sonnenuntergang ausruft, bevor alle Charakterkarten ausgespielt sind. Eine andere Möglichkeit den Mitspieler zu stören besteht darin, eine für ihn nutzlose Karte zu spielen, wenn er keine Karten mehr hat. Die ausgespielte Karte liegt dann im Weg, muss genommen werden oder blockiert eine Reihe.
Das heißt, es ist nicht nur die eigene, sondern auch die gegnerische verdeckte Kartenhand von Bedeutung. Da man sieht, welche Karten beim Sonnenaufgang gezogen werden, kann man sich die wichtigsten merken.

Der Spielverlauf ist sehr stimmig. Im Spiel fühlt man sich wie in der Steinzeit. An allem mangelt es, nur nicht an Hunger(plättchen). Der Gegner schnappt mir gefühlt alles weg, und ich versuche ihn so weit wie möglich zu behindern. Doch ich darf beim ganzen ärgern mein Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Die Spielregel lässt vermuten, dass man auch mit dem Fertigen eines Gegenstandes das Spielende und den Spielsieg erreichen kann. In meinen Spielen hat jedoch immer ein Sonnenuntergang den Spielsieg gebracht. Das Spiel macht im gesamten Verlauf Spaß, doch das Ende kommt oft abrupt, und lässt ein etwas unbefriedigendes Gefühl zurück. (bd)

Steckbrief
Jäger + Späher
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Gerhard Hecht Kosmos 2 Spieler ab 12 Jahre ca. 60 Minuten Imelda Vohwinkel, Franz Vohwinkel