Captain Jack's GoldCaptain Jack's Gold

Der rote Korsar, Cpt Jack Sparrow, Captain Barbossa. viele Namen verbinden wir mit den Piraten der Karibik.
Auch wir Spieler wollen nun unser Glück als Piratenanführer versuchen.

Gestartet wird mit einem einfachen Schiff. Dies Schiff hat 3 Segel und eine Kanone.
Wir haben die Wahl, entweder in See zu stechen oder auf der Pirateninsel anzulanden, um unser Schiff umzubauen oder Kaperbriefe einzulösen. All dies tun wir mit Hilfe von Karten. Stechen wir in See, haben wir die Wahl zwischen drei Regionen (Kartenstapeln), in die wir fahren können. Das eigene Schiff setzt man neben den entsprechenden Stapel. Man findet alles in jeder Region, aber es gibt Schwerpunkte:

  • SegelkarteIn der Küstenregion finden wir eher Ausrüstungsgegenstände, d. h. Segel und Kanonen, um unser Schiff aufzurüsten, doch auch und einige Waren und Schiffe sind hier zu finden.
  • Die Schiffspassage enthält vor allem Waren.
  • Auf hoher See trifft man eher auf fremde Schiffe, die man dann entern kann.
    Unsere Segel sagen, wie weit wir maximal fahren dürfen. Im Spiel wird das durch Aufdecken von Karten simuliert. Für jedes Segel dürfen wir eine Karte aufdecken. Dann müssen wir entscheiden, ob wir die Karte nutzen oder weitersegeln wollen.

Alle Karten mit Gegenständen, sei es Kanone, Segel oder Ware haben eine mit einem Pfeil markierte Oberseite. Diese Karten können wir direkt in Besitz nehmen und an unser Schiff anlegen. Dabei muss die Karte dem Pfeil entsprechend ausgerichtet sein. Um die untere Funktion zu nutzen, muss man die Pirateninsel anfahren und das Schiff umbauen, d. h. die Karte zu drehen.

Unser Schiff ist nicht unbegrenzt tragfähig. Mit sieben Karten, egal was sie zeigen, ist das Schiff voll beladen. Sollte man noch eine achte Karte erbeuten, muss man eine andere über Bord - auf den Ablagestapel - werfen. Es gibt aber auch Karten, die fremde Schiffe zeigen. Diese kann man nicht einfach kapern, sondern muss sie erst im Kampf besiegen. Um ein Schiff zu besiegen, darf ich für jede eigene Kanone einmal würfeln. Erreiche oder übertreffe ich die auf dem Schiff angegebene Zahl, habe ich das Schiff besiegt, und ich darf die Beute, die es hatte, in meinen Laderaum packen. Verliere ich, darf ein Mitspieler mir eine Kanone oder eine Segelkarte des Angreifers auf den Ablagestapel legen.
Diese Schiffe befördern mehr Waren oder ein Flagge als Priese.
Auch Flaggen werden mit Kaperbriefen belohnt, meist sind Flaggen sogar wertvoller als waren.

KaperbriefNun zur Pirateninsel:
Hier erhält man Punkte für den Spielsieg.
Es liegen immer vier Kaperbriefe aus. Diese zeigen Waren oder Flaggen. Um einen Kaperbrief einzulösen, muss man die dort gezeigten Waren bzw. Flaggen an Bord haben. Man gibt sie ab, und erhält die auf dem Kaperbrief angegebene Belohnung von ein oder zwei Goldmünzen.
Außerdem kann man hier sein Schiff umbauen, d. h. die Karten um180 Grad drehen, um die andere Funktion zu nutzen.
In der obigen Beschreibung der Seefahrt fehlt noch eine weitere Option. Einige Karten zeigen ein Entersymbol. Hat man eine solche Karte aufgedeckt, darf man, statt eine Karte zu nutzen, einen Mitspieler, dessen Schiff sich in der gleichen Region befindet, entern. Jeder darf einmal für jede Kanone würfeln. Der höchste Wurf gewinnt. Der Sieger darf sich eine beliebige Karte vom anderen Spieler nehmen, egal ob aus dem Laderaum oder Ausrüstungsgegenstand. Die Karte muss dann in der gleichen Ausrichtung wie auf dem Ursprungsschiff ausgelegt werden.

Wer als erster eine von der Spielerzahl abhängige Anzahl von Goldmünzen erspielt, gewinnt.

ein PassagierCaptain Jacks Gold ist leicht erklärt. Das Spiel kann man recht gut intuitiv aus dem Bauch heraus spielen. So können auch Gelegenheitsspieler gut damit zurechtkommen Der Spielverlauf wird vor allem durch die Kaperbriefe gesteuert. Tauchen sofort am Anfang nur Briefe, die ein oder zwei Flaggen fordern auf, so muss man sein Schiff erst einmal kräftig aufrüsten. Werden anfangs nur Waren gefordert, kann man die ersten Goldmünzen ohne vielen Aufwand verdienen und das Ausrüsten der Schiffe zuerst mal hinauszögern.
Im Normalfall schippern die Spieler unabhängig voneinander herum. Doch da alle Informationen offen liegen, wird gegen Ende des Spieles oft noch auf eine Karte mit Entersymbol gehofft, um den Sieg eines Mitspielers noch zu verhindern.
Mir persönlich gefällt es am besten zu dritt. Im Spiel zu zweit spielt man viel nebeneinander her, und im Viererspiel können sich bei vielen Segeln und Kanonen die Wartezeiten doch unangenehm bemerkbar machen.

MaterialKommt man mit dem Grundspiel zurecht, gibt es zusätzlich noch ein Expertenspiel. Hier gibt es noch einige weitere regeln. Zum einen ist das Kapern eines Schiffes schwieriger, denn es genügt nicht nur, mit den Kanonen erfolgreich zu sein, sondern man muss es auch einholen können Hierzu muss man mindestens so viele Segel wie der Gegner besitzen. Außerdem bringt das Seegefecht größere Gefahren mit sich. Gewinnt man nur mit Gleichstand, wird wie sonst bei einer Niederlage Kanone oder Segel entfernt. Nun gibt es auch Passagiere und Matrosen, die man unter bestimmten Bedingungen finden kann. Diese können Vorteile für das Schiff oder andere Goldquellen erschließen.

Captain Jacks Gold ist ein gut konstruiertes einfach zu spielendes Spiel. Ein ganz ganz großes Plus bietet die Optik. Die Spieleschachtel ist einfach ein Hingucker, und die Goldmünzen sind ein Gimmick, die wunderbar schwer in der Hand liegen. Die Grafiken sind liebevoll gestaltet; die Symbole sind, bis auf die Entermesser sehr deutlich zu erkennen und leicht zu deuten. Das Material entspricht den ganz frühen Goldsieberspielen. Ich freue mich, eine solche Ausstattung jetzt bei einem Norisspiel vorzufinden.
Captain Jacks Gold ist in meinen Augen daher als Geschenk für jemanden, der nicht nur Strategiespiele, sondern auch mal lockere Kost mag, bestens geeignet. (bd)

Steckbrief
Captain Jack's Gold
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Christian Fiore, Knut Happel Noris 2 - 4 Spieler ab 8 Jahre 30 - 60 Minuten Christian Fiore