Adios AmigosAdios Amigos

Totengräber Guten Tag. Ich bin Jim "Blue" Bean, von Beruf Totengräber. Nun nicht gleich erschrecken, das ist doch ein ehrenwerter Beruf. Ich möchte mich aber auch mal als Lehrer versuchen und euch ein wenig das Rechnen beibringen. Ihr werdet bei mir schnell Addition und Subtraktion lernen. Ich werde dabei auch großzügig sein und euch mit Goldnuggets entlohnen. Wollt ihr Goldnuggets? Na sicher doch, dann folgt mir für eine kleine Gegenleistung.

Pistolenmarken Nun, ich gebe euch mal ein paar nette Werkzeuge: Pistolenmarker, Patronen und Dynamit. Was ihr für mich tun sollt? Na, ein paar Amigos erschießen, schließlich will ich auch leben. Wir treffen uns mal hier draußen, wo uns keiner hört und sieht. Ich hab' für jeden von euch drei Amigos eingeladen. Wir wollten ja rechnen; deshalb besitzt jeder Amigo links und rechts eine einstellige Zahl. Und damit ihr die Übersicht nicht verliert ist die kleinere Zahl immer links - okay, manchmal sind beide auch gleich.
Nun, aber an die Waffen. Hey! Noch nicht laden. Also lasst die Pistolenmarker schön verdeckt vor euch liegen. Die zeigen übrigens die Zahlen von 0 bis 9 und ermöglichen euch so, die Amigos abzuballern. Alle startklar? Dann gibt einer von euch das Kommando "Adios, Amigos!" Damit deckt ihr zwei Pistolenmarker auf und seit nun feuerbereit. Einen Amigo knallt ihr ab, indem ihr einen Pistolenmarker auf seine Karte legt, dessen Wert entweder der Summe oder der Differenz der beiden Zahlen des Amigos entspricht. Klingt kompliziert? Dann mal ein Beispiel: Der Amigo hat die Zahlen 4 und 5. Dann treffen ihn die Kugeln mit der 1 und mit der 9 tödlich.

Patronen und Dynamit Aber nur zwei Kugeln für bis zu neun fremde Amigos. Klar, denn so eine Pistole muss man nachladen. Die von Pegasus wollten einfach keine Revolver rausrücken. Aber wir haben ja unsere Patronen. Wir werfen einfach eine in die Mitte zwischen die Amigos und rufen "Nachladen!". Alle Spieler decken dann zwei weitere Pistolenmarker auf. Und weiter geht das Geballer.
Euch reichen Pistolen nicht? Dann nehmt Dynamit und sprengt einen Amigo in die Luft. Dafür müsst ihr es einfach wie eine Patrone in die Mitte werfen und "Bombe!" rufen. Vor der Explosion hat ja kaum einer Angst, aber vor dem Knall. Deshalb halten sich alle außer dem Werfer für bis zu zehn Sekunden die Ohren zu. In der Zeit kannst du einen Amigo zerfetzen. Lege einfach so viele Marker auf ihn, dass die Summe der Marker der Summe seiner beiden Zahlen entspricht. Erst wenn dem Amigo Arme und Beine wegfliegen, wird der Amigo mit der 7 und der 9 merken, dass auch die Summe tödlich sein kann.

tote Lady Nun aber schön weiter töten. Schließlich bekommt nur der überlebende Amigo meine Goldnuggets. Wenn die letzten Amigos sich zeitgleich erschießen, hab ich Glück gehabt und behalte mein Gold. Das gilt auch, wenn ihr feige seid und nicht mehr nachladen wollt, obwohl noch mehrere von euch Amigos haben, lebende mein ich. Ach so, für jeden erschossenen Amigo bekommt der Schütze einen Goldnugget. Der ist praktisch hinten auf der Karte gedruckt; der Amigo braucht ihn ja auch nicht mehr. Überlebende Amigos haben übrigens auch keine Lust mehr aufs Duellieren und geben ihren Nugget an ihren Spieler.

Damit ihr noch mehr Spaß am Erschießen haben könnt, gibt es fünf Runden. Klar gibt es die Pistolenmarker, die Patronen und das Dynamit jede Runde zurück. Und je später der Abend, desto mehr Goldnuggets biete ich. Wenn dann wieder Ruhe einkehrt, begrabe ich die Toten und ihr zählt eure Nuggets, denn wer davon am meisten hat, ist der Sieger.

Das Skelett Nun erzähle ich noch ein wenig über frühere Erlebnisse. Diese Duelle sind immer anders. Manche haben richtig Freude daran, es geht hoch her und es wird viel gelacht. In anderen Runden wurden eher nüchtern Zahlen abgelegt. So geht das natürlich nicht, denn hier sollen Amigos gekillt werden.
Nur für Billy the Kid wäre das nichts, denn der war zu schnell. Wer schnell ist, hat zwar die meisten Amigos auf dem Gewissen, wird aber im wahrsten Sinn des Wortes zur Zielscheibe. Außerdem steht er oft mit den falschen Patronen dar, während die anderen genüsslich einen Amigos nach dem andere umnieten. Geschwindigkeit ist hier sehr trügerisch. Im Übrigen sollte man sich keine Fehlschüsse leisten. Die werden zwar nicht mit dem Leben, aber mit Goldnuggets bezahlt. Also lieber genau zielen.

Ach so, das Ganze mag skurril anmuten. Ich habe jedoch nie erlebt, dass jemand ablehnte, ja, nicht einmal, dass man sich darüber negativ äußerte. Ansonsten einfach mal ausprobieren, wie es gefällt. Natürlich ist es hektisch und kommt von daher vor allem bei Jugendlichen gut an. Da können wir froh sein, dass es kein PC-Spiel ist. Das wäre zumindest ab 16 oder gar ab 18 Jahre. (jbb alias wd)

Steckbrief
Adios Amigos
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Momo Besedic Pegasus 2 - 4 Spieler ab 8 Jahre 10 - 20 Minuten Hans Georg Schneider, Christian Hanisch