Make 'N' Break - JuniorMake 'N' Break - Junior

Immer wieder entstehen zu erfolgreichen Spielen Spielefamilien, so auch geschehen mit Make 'n' Break . Allen Familienmitgliedern ist gemeinsam, dass auf Karten vorgegebene Gebilde aus Bauklötzen gebaut werden müssen. Nach einigen schwereren Varianten, bei denen mit unterschiedlich geformtem Steinen oder mit Hilfe einer Bratwurstzange gebaut werden musste, kam nun eine Ausgabe "Junior" heraus.

VorlageBei diesem Spiel erhält jeder Mitspieler einen identischen Satz von sechs einfarbigen Spielsteinen. Ein Spieler wird als Bauleiter bestimmt, der den anderen die Bauaufgabe stellt. Zwischen die Erbauer werden Greifsteine, und zwar ein Stein weniger als Spieler bauen, gestellt.
.... und AufbauGleichzeitig beginnen sie - jeder für sich - das vorgegebene Objekt zu bauen. Ist man fertig, greift man einen der Greifsteine. Alle bis auf einen bekommen dann einen Punktechip. Das Spiel ist beendet, wenn der erste Spieler 10 Punkte erreicht.

Bei Juniorspielen zu Familienspielen frage ich mich oft, ob sie denn wirklich nötig sind. Schon das Ursprungsspiel hatte Regelungen, wie stärkere und schwächere Spieler gut gemeinsam spielen können. Daher will ich jetzt einmal aufzeigen, wo in meinen Augen die Hauptunterschiede zum ursprünglichen Spiel liegen.

Der spielerisch offensichtlichste ist, dass alle Mitspieler bis auf den Baumeister beschäftigt sind. So gibt es keine langen Wartezeiten: Es wird eine Aufgabe gestellt und bearbeitet. Keine Uhr, sondern die Geschwindigkeit der Spieler beendet die einzelnen Spielzüge.
Dabei sind die einzelnen Bauklötze deutlich kleiner. Dies macht den kleinen Händen das Bauen einfacher, die Gebäude sind aber leider etwas instabiler und werden leichter umgeworfen beim Greifen nach dem Stein.
Auch in der Regel des Juniorspiels gibt es Vorschläge, wie man Leistungsunterschiede ausgleichen und damit das Spiel auch bei unterschiedlichen Voraussetzungen spannend machen kann: Die Aufgabenkarten sind beidseitig bedruckt, eine Seite zeigt einfache, die andere Seite schwerere Aufgaben. So kann man auch gleichzeitig eine leichte und eine schwere Aufgabe stellen, wobei dann die schwächeren die leichten Aufgaben bauen können. Als weitere Erschwernis wird vorgeschlagen, dass sehr gute Spieler nur mit einer Hand bauen sollen.

All diese Möglichkeiten musste ich in der Spiele-AG der Grundschule einsetzen, denn es war für schwächere Schüler sehr frustrierend, immer letzte zu sein und nie einen Chip zu ergattern. Im Originalspiel hat man im Vergleich zur Junior-Basisversion zwar weniger Karten, aber wenigstens etwas geschafft. Hier geht man ohne Regelmodifikation leer aus. Viel Fingerspitzengefühl ist notwendig, die richtige Kombination von Veränderungen zu finden. Mit den Modifikationen spielten die Kinder das Spiel wieder sehr gern, und forderten es häufiger.

Als sehr gut hat sich die Handhabung, dass man nach jeder Spielrunde einen Platz weiter rutscht, und die Greifsteine immer am gleichen Ort stehen, bewährt. Dann hat jeder mal längere oder kürzere Greifwege, man muss mal nach innen und mal nach außen greifen.

Ist man bereit, sich mit den Kindern zusammen zu setzen, zu beobachten und zu moderieren, hat man hier ein Spiel, dass die Kleinen in Motorik und Beobachtungsgabe fördert und für die Kinder ein spannendes Miteinander bietet.
Stellt man das Spiel einfach hin, erklärt die Regeln und spielt dann los, kann es zu schönen Spielen kommen, doch schon bei kleinen Leistungsunterschieden kommt hier schnell Frust auf, da die schwächeren Kinder das Gefühl bekommen, überhaupt nichts zu können. (bd)

Steckbrief
Make 'N' Break - Junior
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Andrew Lawson, Jack Lawson Ravensburger 2 - 5 Spieler ab 5 Jahre 15 - 20 Minuten Walter Pepperle