PlanetPlanet

Als ich das erste Mal von diesem Spiel hörte, war ich sofort interessiert. Ich soll eine Welt auf einem Dodekaeder erschaffen. Um diesen platonischen Körper drehte sich ein Großteil meiner Staatsarbeit. Rollenspielern ist er als W12 bekannt.

Das Spiel wird in zwölf Runden gespielt. In jeder werde ich eine Seite der Welt mit einem Fünfeck, das verschiedene Lebensräume zeigt, belegen.
Jedem Spieler wird zu Beginn geheim ein Lebensraum zugeordnet, der im Punkte bringt.

Sobald genügend Lebensraum vorhanden ist, werden Tiere angelockt. Diese liegen schon beim Spielbeginn offen aus. Ab der dritten Runde kommt ein Tier, ab sechsten zwei und der zehnten drei. Diese Tiere zeigen Kriterien, die bestimmen, auf welchem Planeten sie sich ansiedeln. Die meisten Tiere wollen in einen Lebensraum, dessen Gebiet das größte seiner Art ist. Zusätzlich sollte dieses unbedingt an einen anderen Lebensraum bzw. auf gar keinen Fall angrenzen. Andere Tiere wünschen die meisten Gebiete eines Lebensraumes.

Zu Beginn jeder Runde wählt reihum jeder Spieler eines der fünf frisch aufgedeckten Plättchen aus und platziert es auf seiner Welt. Ab der dritten Runde werden dann die zugehörigen Tiere vergeben.
Am Spielende erhält jeder Punkte für die Häufigkeit seiner Landschaftsform und für die angelockten Tiere. Jedes Tier, das die eigene Landschaftsform bevorzugt, bringt einen, jedes andere Tier zwei Punkte.

Wunderbar entwickelt sich hier ein Planet aus dem Nichts, dann, wenn es genügend Lebensraum gibt, wird er von Tieren besiedelt.

Schnell ist klar, dass die Schöpfung aus dem Nichts nicht so einfach ist.
Liegen viele Tiere des eigenen Lebensraumes aus, sind hohe Punkte durch ihn kaum erreichbar, weil alle diesen Lebensraum für Tiere benötigen. Setze ich dann darauf, andere Tiere anzulocken, hat meist derjenige, der diesen Lebensraum als Ziel hat, die Nase vorn.
Auch das Bauen hat seine Tücken. Passe ich nicht genau auf, verbinde ich leicht mal Gebiete, die wegen der Ansiedelungskriterien getrennt bleiben sollten. Solch ein Planet ist eben recht unübersichtlich.

Gelegentlich war in unseren Spielgruppen ein Spieler völlig abgeschlagen, obwohl er, wie nachfolgende Gespräche zeigten, keine offensichtlichen Spielfehler gemacht hatte.
Hier erwiesen sich die Handlungen der Mitspieler als sehr großer Zufallsfaktor. So bleibt manchmal das unbefriedigende Gefühl, wenig beeinflussen zu können.

Das Bauen auf dem Dodekaeder ist eine großartige Idee, die materialtechnisch vorbildlich gelöst wurde. Die Plättchen legen sich perfekt auf den Globus, beiliegende Ersatzteile wurden nicht benötigt.

Planet ist für mich ein durchschnittliches Spiel, dass durch das hervorragende Material und die besondere Spielidee einen hohen Aufforderungscharakter besitzt. (bd)

Steckbrief
Planet
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Urtis Šulinskas Blue Orange 2 - 4 Spieler ab 8 Jahre ca. 30 Minuten Sabrina Miramon