MischwaldMischwald

Mischwald, dieser Begriff bezeichnet einen Wald, in dem sowohl Nadel als auch Laubbäume wachsen. Doch ein Wald hat noch viel mehr zu bieten. Weitere Pflanzen und Tiere leben in ihm und beeinflussen sich gegenseitig.
Das Thema dieses Spieles: Jeder baut seinen eigenen Mischwald.

Was als erstes auffällt ist der Aufbau der Karten. Bäume beanspruchen immer eine ganze Karte; alle anderen Waldlebewesen teilen sich immer zu zweit eine Karte. Dabei kann die Karte waagerecht oder senkrecht geteilt sein. Jedem Wesen ist ein Baumsymbol zugeordnet und es hat seine eigenen Kosten.

Einen Baum lege ich offen aus. Bei einer geteilten Karte schiebe ich die nicht gewünschte Hälfte so unter einen Baum, dass nur die bezahlte Seite zu sehen ist. So kann ich an jeden Baum bis zu vier Karten spielen.
Die Kosten muss ich mit Handkarten bezahlen. Diese lege ich offen auf den Spielplan, die Lichtung.
Manche Karten haben direkt einen positiven Effekt, wenn ich sie ausspiele. Bei einigen Karten bekomme ich einen Bonus, wenn die Baumsymbole der Karten, mit denen ich bezahle, mit der gespielten Karte übereinstimmen. Effekte und Boni sind sehr vielseitig. Ich kann neue Karten bekommen, weitere Tiere ausspielen oder einen weiteren Spielzug durchführen. Wird ein Baum ausgespielt, wird eine Karte vom Nachziehstapel in die Lichtung gelegt. Liegen auf der Lichtung zehn oder mehr Karten, werden alle Karten am Ende des Zuges abgelegt.

In meinem Spielzug kann ich zwischen zwei Möglichkeiten wählen. Ich kann eine Karte ausspielen oder zwei Karten nehmen. Diese kommen entweder von der Lichtung oder vom Nachziehstapel. In diesem sind im unteren Drittel drei Winterkarten eingemischt. Wenn alle drei Karten aufgedeckt sind, endet das Spiel sofort, sogar mitten im Zug.

Dann werden die Punkte, die ich für meine ausgespielten Karten bekomme, berechnet, und der Sieger steht fest. Diese Auswertung ist etwas aufwendiger als üblich, denn alle Punkte werden erst am Ende des Spieles berechnet. Es gibt für einige Karten feste Punkte, andere bringen Punkte für andere Karten im Wald.

Das Grundprinzip des Spieles ist schnell verstanden, doch bei vielen Karten gibt es spezielle Texte über ihre Wirkung.
Die häufigen Effekte und Boni sind schnell verinnerlicht, die Icons sind sehr gut ausgearbeitet.

Hat man es erst einmal verstanden, ist es schnell gespielt.

Dabei ist es eher taktisch als strategisch. Die hohe Anzahl verschiedener Karten, es gibt 50 Lebewesen, bei denen gleiche Tiere und Pflanzen meist unterschiedliche Baumsymbole besitzen, macht es notwendig, auf die aktuellen Karten zu reagieren. Der Erhalt einer bestimmten Karte, die für eine Strategie notwendig ist, ist nicht sicher.
Man kann Mischwald quasi solitär spielen, doch ein Beobachten, was andere Spieler benötigen, bringt etwas Interaktion ins Spiel. Wegschnappen einer Karte ist nur dann sinnvoll, wenn man sie ausspielen will.

Mischwald ist nicht sehr innovativ. Die Doppelfunktion von Karten/Geld kennt man schon aus vielen Spielen. Viele verschiedene Karten findet man auch in Arche Nova oder Terraforming Mars. Trotzdem fordert es zum Spielen auf.
Die Bewertung des Waldes ist oft schwer zu überschauen. So gibt Karte A Punkte für B und B wieder Punkte für C. Da heißt es genau aufpassen, dass man sich nicht verzettelt.

Hat man erst ins Spiel gefunden, macht es viel Spaß, immer wieder neue Kombinationen zu entdecken. Mir als Biologin hat das Spiel sehr gut gefallen, denn es zeigt viele Zusammenhänge in dem Biotop Wald. Mit der Spielzeit von einer guten Stunde ist es auch für Gelegenheitsspieler geeignet. (bd)

Steckbrief
Mischwald
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Kosch Lookout 2 - 5 Spieler ab 10 Jahre ca. 60 Minuten atelier 198