GraffitiGraffiti

Ein frisches Thema, aus der realen Welt gegriffen: Im Leake Street Tunnel in London ist das Sprayen von Graffitis erlaubt, obwohl es in Großbritannien per Gesetz verboten ist. Dieser Tunnel ist der Schauplatz von Graffiti. Wir schauen hier einmal das Spiel vom Ziel aus an. Ich möchte Graffitis sprühen. Der Tunnel ist in fünf Segmente unterteilt, die je links und rechts ein (noch nicht gesprühtes) Graffiti aufweisen. Um einen der zwei bis vier Teile eines Graffitis zu sprühen, benötige ich Farben und eine Genehmigung für den Tunnelabschnitt, in dem sich das Graffiti befindet.

Es gibt fünf Farben. Eine Spraydose mit jeder Grundfarbe (rot, gelb und blau) besitze ich bereits am Anfang. Schwarze und grüne Spraydosen muss ich erst besorgen. Hilfreich sind auch die Doppel-Spraydosen, die zwei der drei Grundfarben sprühen können. An all diese Dinge gelange ich über meine Worker, die als hölzerne Spraydosen daherkommen, und von denen ich pro Runde fünf besitze. Es kostet mich einen Worker, als Erster eine bestimmte Farbe zu nehmen und ebenso, als erster in einem Tunnelabschnitt zu sprayen. Der nächste muss zwei Worker einsetzen, um das Gewünschte zu erhalten. Danach sind die Felder für die aktuelle Runde besetzt (außer bei den Grundfarben).
Genehmigungen erhalte ich für einen Worker. Er holt mir entweder zwei offene, eine offene und eine verdeckte oder eine Genehmigung und das Startspielerrecht für die nächste Runde. Nun können wir sprühen, weil wir Farben und Genehmigungen geholt haben.
Außerdem gibt es noch fünf Vorteile, die jede Runde für einen Worker vergeben werden. Der Bobby ist immer verfügbar. Er reduziert die Kosten im Tunnel von zwei auf einen Worker, doch viel wichtiger ist es, dass bei einem Graffiti eine falsche Farbe verwendet werden darf. So kann ich einen rot-schwarzen Abschnitt zum Beispiel mit rot und gelb sprühen.
Die anderen Vorteile wechseln. So kann ich zum Beispiel eine Genehmigung für einen beliebigen Abschnitt oder eine freie Farbe erhalten oder die Möglichkeit, mich im Tunnel zu einem anderen Worker zu stellen. Das Spiel endet mit der Runde, nach der mindestens sechs Graffitis fertiggestellt wurden. Im Spiel gab es Punkte für jedes gesprühte Graffiti-Teil. Nun gibt es Punkte für fertige Graffiti. Jedes Teil bringt seinem Sprayer so viele Punkte, wie das Graffiti Teile hat. Zuletzt bringen die restlichen Elemente wie Farbe und Erlaubnisse ein paar Punkte.

Ich mag Graffiti. Die meisten Worker-Placement-Spiele haben eine lange Spieldauer, mir oft zu lang. Graffiti ist mit unter einer Stunde schnell gespielt. Die Züge gehen schnell. Es entsteht keine Downtime. So habe ich die meisten Spiele zu viert gemacht. Bei weniger Spielern geht es gefühlt noch schneller, weil ich öfter am Zug bin.
Graffiti ist auf eine Minimum reduziert. Die Farben sind meine Ressourcen. Genehmigungen bestimmen meine Möglichkeiten. Die Vorteile sorgen für Vielfalt und unterschiedliche Spielverläufe. Die Regeln sind kurz. Das Ziel ist klar: Graffitis sprühen. Das weiß jeder Spieler bereits im ersten Zug seines ersten Spiels.
Erfrischend ist auch das Thema. Ich kenne kein anderes Spiel um Graffitis, geschwiege denn mit einem realen Hintergrund. In der Box gebe ich ein paar Links für Interessierte. Sollte ich mal wieder in London sein, werde ich mir den Tunnel sicher anschauen.

Graffiti ist ein kurzweiliges Worker-Placement-Spiel. Es verwendet einen bekannten Mechanismus für eine unterhaltsames Spiel mit frischem Thema. Daumen hoch! (wd)

Leake Street Tunnel - ein paar Links

Am besten geben Videos Eindrücke vom Tunnel wieder:
Video mit Kommentaren in englischer Sprache
Video mit M;usikuntermalung
Längeres Video mit Originalsound und vielen Bildeindrücken

Zahlreiche Bilder lassen sich über die Google-Suchmaschine finden.

Wer wissen möchte, wie Touristen den Tunnel bewerten, schaut hier nach.

Und natürlich die Originalseite des Leake Street Tunnels.

Viel Spaß beim Schauen.

Steckbrief
Graffiti
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Marco Ruskowski, Marcel Süßelbeck Queen Games 2 - 4 Spieler ab 14 Jahre ca. 45 Minuten Markus Erdt