ArtischockenArtischocken

Im weitesten Sinn ist Artischocken ein Deckbauspiel, denn wir besitzen zehn Startkarten, fügen unserem Deck neue Karten hinzu und entsorgen auch reichlich. Schon die Starthand und das Spielziel zeigen, dass es ein wenig anders ist: Die Starthand besteht aus zehn Artischocken, fünf kommen auf die Hand, die anderen bilden den Vorrat. In der letzten Phase eines Spielzugs lege ich meine restlichen Handkarten ab und ziehe fünf neue Karten. Befindet sich unter diesen keine Artischocke, habe ich gewonnen.

So ungewöhnlich das klingt, so einfach und normal ist der Ablauf. In einer Auslage liegen fünf Gemüsekisten, also Karten. Sie zeigen jeweils ein Gemüse und beschreiben ihre Funktion. Der Spieler nimmt eine davon auf die Hand und darf nun beliebig viele Gemüse spielen und ihre Funktion ausführen. Es gibt einige ganz einfache wie den Broccoli, der eine Artischocke entsorgt, wenn man mindestens drei auf der Hand hat. Der ist zu Anfang gut und wird immer mehr zu einer unnützen Karte. Gegen Ende hilft er nur noch, das Spielziel zu erreichen. Andere Karten sind gemeiner: Beim Lauch decke ich die oberste Karte des Nachziehstapels eines anderen Spielers auf und entscheide, ob ich sie auf meine Hand nehme oder auf die Ablage des Spielers lege, dem der Nachziehstapel gehört. Anders ausgedrückt: Artischocken darf er behalten, anderes entwende ich ihm. Artischocken haben keine Funktion und können daher nicht gespielt werden. Irgendwann kann, darf oder will ich keine Karte mehr spielen. Dann lege ich wie beschrieben die restlichen Karten ab und ziehe fünf neue.

Einfach, flott, spaßig, ein bisschen ärgern, ein bisschen hoffen, viel Spaß und nur bedingt Einfluss- das ist Artischocken. Es funktioniert in jeder Besetzung gut. Zu zweit geht es schnell und wird bei einigen Gemüsen etwas taktischer. Bei drei und vier Spieler hilft es, darauf zu achten, welcher Spieler gut und welcher schlecht dasteht, denn viele Karten haben auch einen Einfluss auf die Mitspieler.
Artischocken wäre ein ganz normales Kartenspiel von vielen, wenn es nicht dieses ungewöhnlich Spielziel hätte. So aber sticht es trotz eines recht gewöhnlichen Ablaufs aus der Menge der Kartenspiele hervor. (wd)

Steckbrief
Artischocken
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Emma Larkins Amigo 2 - 4 Spieler ab 10 Jahre ca. 20 Minuten Bonnie Pang