Break in - AlcatrazBreak in - Alcatraz

Escape Spiele sind aus der Spieleszene nicht wegzudenken. Mit der Exit-Reihe von Kosmos wurde sogar eine Reihe, nicht nur ein einzelnes Spiel, von der Jury Spiel des Jahres zum Kennerspiel des Jahres erkoren. Das Neue an dieser Spielart war, dass man sie nicht mehrfach spielen kann und dass dabei Spielmaterial zerstört wird. Wie in einem echte Escape-Room, hat man hier und auch in Spielen anderer Verlage in der Regel eine vorgegebene Zeitspanne, um das Spiel perfekt zu lösen. Braucht man länger, ist das Spiel verloren, oder es gibt eine schlechtere Wertung.

Break in Alcatraz hat einen ähnlichen Ansatz. Man bekommt die Aufgabe, einen Freund, der in Alcatraz einsitzt, zu erreichen, um ihm bei dem geplanten Ausbruch zu helfen. Dieses Eindringen wird an einem ungewöhnlich Objekt durchgeführt. Man startet mit einer unregelmäßigen sechseckigen Säule, die auf dem Deckel eine Karte und an den Seiten verschiedene Bilder zeigt. Außerdem findet man zwei Typen von Icons: Runde und eckige.

Die Anweisungen befinden sich auf Karten, deren Rückseiten Symbole mit rundem gelbem Hintergrund zeigen. Finde ich ein solches Symbol , suche ich die Karte aus dem Stapel heraus. Diese Karten enthalten Hinweise, führen die Geschichte weiter oder geben Hilfestellungen zur Lösung.

Um eine Aufgabe zu lösen, brauche ich im Normalfall drei Komponenten: ein Symbol, eine Farbe und eine Zahl.

In den Kanten des „Objektes“ sind mit einer Zahl markierte Schlitze. Im Foto links sieht man die 1.

In diesen Schlitz muss man bei der Zahl 1 einen Streifen, der das Symbol - im Foto das Gewehr – zeigt, schieben, bis der farbige Strich den Schlitz erreicht.
Dann sieht man in einem Fenster ein neues Symbol - hier eine Sträflingsjacke.
Die zugehörige Karte bringt die Geschichte weiter.

Nach und nach wird das Objekt weiter entfaltet (Foto) und ein immer größerer Spielplan entsteht. Ist das Objekt flach, ist das Spielende bald erreicht.

Die erste Karte trägt den Text: Spielst du zum ersten Mal "Break in" oder brauchst du etwas Starthilfe? Lies die Rückseite dieser Karte.
Da es unser Erstes Break in war, schauten wir die Rückseite an, und fanden dort den Lösungsweg.
Das fand ich ärgerlich, ich wollte doch die Rätsel selbst lösen. Glücklicherweise hatten wir das Objekt schon angeschaut, und der erste Hinweis sagte nur , dass wir es richtig gemacht hatten. Schnell wurde die Karte weggelegt und nicht mehr beachtet.

Im Spiel gibt es viele Spielhilfen. Im Prinzip besitzt jede Aufgabe eine Hilfskarte, die man anschauen kann, wenn man nicht weiter weiß. Dort werden die einzelnen Lösungsschritte nacheinander genau erklärt, zum Schluss gibt es sogar das Symbol für die nächste Karte.
Diese Hilfen sind mit rotem Druck maskiert und können mit dem beiliegenden Funkgerätdecoder entschlüsselt werden. Wenn man steckenbleibt, kann man hier Hilfe bekommen, sieht aber nicht sofort die komplette Lösung, sondern nur so viel, wie man Hilfe will. Schade, dass die gesamtlösung nicht so maskiert ist.

Die Grundidee gefällt mir sehr gut, der Chiffriermechanismus funktionierte bis auf eine Stelle gut. Die Lösung war dort nicht eindeutig, dem Spiel lag eine Ersatzkarte bei, die das Problem auch nicht löste.

Break in Alcatraz ist ein Spiel, das keine Zeitnot erzeugt, es gibt keine Bewertung der Schnelligkeit. Es gibt auch keine Leistungsbewertung, denn die Benutzung der Hilfekarten wird nicht geahndet. Hier ist Spielen das Ziel, es gibt weder Sieg noch Niederlage.

Das Besondere ist der sich entfaltender Spielplan, der auf das Spiel neugierig macht. Die Hilfen, wenn man sie annehmen mag, machen ein Scheitern unmöglich. Der größte Kritikpunkt ist für mich die angegebene Spielerzahl. Schon zu zweit waren wir uns manchmal im Weg. ich weiß nicht, wie man -vor allem am Anfang - zu sechst gleichwertig mitspielen kann.

Break in Alcatraz ist auch mehrfach spielbar, hat man das Entfalten vorsichtig durchgeführt, lässt sich alles wieder rückgängig machen; die Karten sind durchnummeriert, dass sie wieder in Originalreihenfolge gebracht werden können. So können sich dann auch mehr Spieler an diesem Spiel erfreuen.
Einen wichtigen Tipp möchte ich allen geben, die schon viele andere Escape-Spiele gespielt haben. Karten mit Hinweisen sind hier nicht immer nur einmal von Nutzen, manche werden mehrfach benötigt. (bd)

Steckbrief
Break in - Alcatraz
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Rebecca Bleau, Nicholas Cravotta, David Yakos Schmidt 1 - 6 Spieler ab 10 Jahre 60 - 90 Minuten Steve Downer