Pöppelkiste - RezensionBei alea erschienen viele Spiele des Duos Stefan Feld (als Autor) und Stefan Brück (als Produktmanager), unter anderem das sehr beliebte „Die Burgen von Burgund“ (Link). Hier nun liegt ein weiteres Spiel dieses Duo vor.
In "Edora" wandern wir als Druide durch einen Wald. Auf Lichtungen befinden sich Kultplätze und dort wiederum vollziehen wir verschiedene Rituale.
Bei Spielbeginn gestalten wir zunächst den Wald. Dieser wird aus neun quadratischen Plättchen ausgelegt. Dabei entstehen die Kultplätze, die genauso viele Zeichen enthalten, wie Spieler am Spiel teilnehmen. Zwischen den Plätzen verlaufen Wege, von denen manche durch den dunklen Wald führen, während andere auf einer Lichtung sind. Für das Spiel benötigen wir 13 Würfel. Zunächst werfen wir vier davon, die wir in unserem persönlichen Vorrat aufbewahren. Danach folgen die restlichen neun, die wir uns im Laufe des Spiels besorgen müssen.
Ein Spielzug besteht aus drei Teilen. Zuerst bewegen wir unseren Druiden. Danach führen wir ein Ritual aus und zuletzt werten wir noch Seiteneffekte aus, die das Ritual mit sich bringt. Die Bewegung führt von der aktuellen Lichtung des Druiden über einen Weg zur nächsten Lichtung. Dies kostet ein Proviant und ein zusätzliches, wenn es durch den dunklen Wald geht. Der Druide kann dies beliebig oft wiederholen und so große Strecken zurücklegen, zieht meist aber nicht sehr weit, weil es sonst zu viel Proviant kostet.
Auf der Ziellichtung wählt der Druide ein freies Symbol und belegt es mit einem Würfel. Dafür zahlt er Proviant in Höhe der Augen des Würfels. Sind dort mehrere Würfel, erhält der Druide, dessen Würfel die meisten Augen zeigt, zwei Siegpunkte. Danach führt er die mit dem Symbol verbundene Aktion durch, z. B. erhält er neues Proviant oder Würfel, bekommt eine Pflanze, die eine Aktion verstärkt oder er stellt einen Menhir auf, der mehr Belohnung bringt, desto mehr Menhire der Druide aufgestellt hat.
Es können gewünschte Seiteneffekte auftreten, die zusätzliche positive Effekte für den Druiden auslösen. Hat der Druide zum Beispiel als erster alle Lichtungen um einen Waldplatz besucht, bekommt er die dortigen Belohnungen.
Das Spiel endet meist nach 13 Runden, weil dann ein Spieler keine Würfel mehr besitzt. Führten alle Spieler einen Notzug, der einen Würfel und sechs Proviant bringt, aus, dauert das Spiel eine Runde länger. Danach gibt es eine Schlusswertung, bei der unter anderem erfüllte Aufgaben und die Größe der Pflanzensammlung Punkte bringen. Besonders viele Punkte kann man durch die Vorherrschaft an Kultstätten, dort hat der eigene Druide den höchsten Würfel platziert, bekommen.
Edora ist ein typischer Vertreter für ein Spiel von Stefan Feld. Wie oft bei seinen Spielen stehen vor dem Spaß die Regeln. Auch hier sind viele davon zu erlernen. Danach eröffnet sich ein Spiel mit vielen Möglichkeiten, Punkte zu erlangen. Die Wege dazu sind ausgewogen. Es sind die Spieler, die dafür sorgen müssen, dass ihr Weg der erfolgreichste ist.
An diesem Spiel gefällt mir besonders, dass die Planung überschaubar ist. Meist laufe ich kurze Wege, aber wohin? Meist finde ich einige Symbole in meiner Nähe, aber welches möchte ich? Dann schaue ich auf die nächsten Kultstätten und überlege mir einen Plan. Ob er aufgeht, zeigt sich in späteren Zügen, denn andere Druiden kreuzen meinen Weg, sodass ich nicht sicher sein kann, das Symbol zu bekommen, das ich geplant hatte.
Durch die Begrenzung auf 13 Runden (theoretisch sind mehr möglich) ist das Spiel angenehm kurzweilig. Doch diese Begrenzung erzeugt auch Druck, denn bei so wenigen Zügen sollte jede Aktion zum Gelingen beitragen.
Insgesamt hat Stefan Feld hier ein Spiel geschaffen, dass aus meiner Sicht gut in das Portfolio von alea passt. Die Spieldauer ist angenehm und angemessen, der Ablauf spannend und herausfordernd. Für mich zeigt der Daumen klar nach oben. (wd)
|
Steckbrief The Druids of Edora |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
| Stefan Feld | Ravensburger | 2 - 4 Spieler | ab 14 Jahre | 60 - 90 Minuten | Fred Gissubel |