DiscoveriesDiscoveries

Ein Motiv, das in Spielen häufiger vorkommt, ist das Entdecken neuer Länder. Hier nun sind es Landstriche mit Flüssen und Gebirgen.
Für die Entdeckungen muss ich zunächst durch das Gebiet ziehen. Dies kann entweder zu Fuß oder per Ritt geschehen. Anschließend ist noch ein Tagebucheintrag anzufertigen. Jede Erkundung bringt Siegpunkte. Für Wegstrecken gibt es sie direkt. Bei der Entdeckung von Tiere und Pflanzen hängen die Siegpunkte von der Vielfalt ab.

Gelände mit PflanzeDie Erkundungen werden per Würfel durchgeführt. Sie zeigen Symbole: Einmal ein Hufeisen für Reiten, zwei Mal Füße für Wanderungen, zwei Mal Abc für die Tagebucheinträge sowie einmal Indianer, auf die ich später eingehe. Jeder Spieler hat fünf persönliche Würfel. Dazu gesellen sich zeitweise noch einige neutrale. Die Würfel, die in meinem Vorrat liegen, kann ich in meinen Zug verwenden. Sie wurden bereits gewürfelt, sodass mir das Ergebnis bekannt ist und ich damit planen kann.
In meinem Spielzug wähle ich ein Symbol aus. Ich darf alle Würfle nutzen, die dieses Symbol zeigen. Wähle ich das Hufeisen oder die Füße, bestücke ich damit Bewegungsaktionen. Mit dem Abc schließe ich die Bewegungen ab. Jede abgeschlossen Bewegung erlaubt mit, durch eine bestimmte Anzahl von Flüssen oder Gebirge zu reisen. Damit erkunde ich mein Gelände. Falls ich viele Bewegungen habe, kann ich noch ein weiteres Gelände erkunden. Dafür stehen drei Gelände in der Auslage zur Verfügung. Ich bekomme dann nicht nur die Siegpunkte als Belohnung, sondern sofort noch einen weiteren Spielzug.
Es gibt neben der Bewegung noch allgemeine Aktionen. Für zwei davon werden Indianer benötigt. Sie erlauben den Handel mit freundlichen und skeptischen Indianerstämmen. Diese verschaffen einen zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten sowie andere Vorteile. Außerdem gibt es zwei Aktionen, die mit jedem Würfel ausgelöst werden können. Zum einen lässt sich damit die persönliche Geländekarte mit einer aus der Auslage tauschen und zum anderen darf man zwei Würfel auf eine beliebige Seite drehen.

Indianerkarte für mehr BewegungsmöglichkeitenVollende ich Bewegungen, behalte ich die Würfel. Ich würfele sie am Ende des Spielzugs und lege sie in meinen persönlichen Vorrat. Damit stehen sie mir direkt im nächsten Spielzug wieder zur Verfügung. Andere Würfel werden abgelegt. Je nach Symbol kommen sie in einen von zwei Vorräten. Anstelle in meinem Spielzug Würfel zu nutzen, darf ich mir einen dieser Vorräte nehmen, unabhängig davon, wer die Würfel vorher besessen hat. Als letzte Möglichkeit kann ich mir auch alle meine eigenen Würfel nehmen. Dabei ist es egal, an welchem Ort sie sich augenblicklich befinden.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler sein Gelände erkundet hat, die Auslage mit Geländekarten aber leer ist. Nun gibt es die Siegpunkte für Erkundungen. Dazu kommt noch eine Mehrheitenwertung für Zelte. Diese erhält man überwiegend von den Indianern, manchmal aber auch als zusätzliche Belohnung für eine Erkundung.

Spielerablage

Discoveries ist ein taktisches Würfelspiel. Die Vielzahl der Würfel und Aktionsmöglichkeiten erlauben auch mit mäßigen Würfen aktiv am Spielgeschehen teilzunehmen. Für schlechte Würfe und für taktische Möglichkeiten gibt es ja die Möglichkeit, Würfel auf die Wunschseite zu drehen.
Trotz dieser Einflussmöglichkeiten war das Spiel in unseren Runden nicht ausgewogen. Die Möglichkeiten, die die Indianer schaffen, sind sehr stark, so stark, dass sie zu Beginn quasi ein Muss sind. Wer aber keine Indianer würfelt, muss sie erst erzeugen. Dies kostet Zeit und Würfel, sodass betroffene Spieler einen klaren Nachteil haben.
Zwei weitere Aspekte tragen noch dazu bei, dass das Spiel überwiegend ein Dasein im Spieleregal fristet. Zum einen ist die Regel unstrukturiert. Erst mit einem langwierigen Durcharbeiten zu zweit erschlossen sich mir die vielen Details. Zum anderen ist die Spieldauer gefühlt zu lang. Der Ablauf bleibt über das gesamte Spiel gleich: Symbol wählen, Würfel platzieren und gegebenenfalls die Aktion ausführen.
Als das Spiel neu war, machte der Mechanismus neugierig. Er trägt für ein paar Partien. Danach verringert sich der Wiederspielreiz rapide. Zuletzt habe ich Discoveries nur noch gespielt, wenn ein anderer Spieler es spielen wollte. Hin und wieder mal spielen - dafür reicht der Reiz. (wd)

Steckbrief
Discoveries
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Cédrick Chaboussit Ludonaute 2 - 4 Spieler ab 14 Jahre ca. 60 Minuten Vincent Dutrait