DrachenhüterDrachenhüter

Drachen lassen sich nur mit Hilfe eines magischen Buches hüten. Dieses magische Buch wird aus zwei Stapel Karten zusammengesetzt. Die Karten werden doppelseitig genutzt, doch für das magische Buch genügt eine Seite. Die eine Hälfte der Karten zeigt einen kleinen Drachen in einer von vier Farben (weiß, rot, grün, blau), die andere Hälfte zeigt eine Zahl zwischen 1 und 6 und die zu dieser Zahl gehörende Belohnung. Zahl plus Drachen bilden zusammen die Vorgabe, die anzeigt, wie viele Drachen welcher Farbe sie auslegen dürfen, zum Beispiel vier rote Drachen. Damit wir nun Drachen hüten können, nehmen für die zwei oben liegenden Karten des magischen Buches, drehen sie um und legen sie separat aus. Diese zeigen nun jeweils einen (großen) Drachen.

Ich darf nun einen der beiden Drachen auf die Hand nehmen. Anschließend lege ich einen neuen (großen) Drachen aus, indem ich die entsprechende oberste Karte des magischen Buches nehme, auf die andere Seite drehe und sie dadurch einen großen Drachen zeigt. Wenn ich möchte, darf ich auf diese Weise noch zwei weitere Drachen nehmen.
Mit jedem Drachen, den ich nehme, ändert sich die Vorgabe des magischen Buches. Gefällt mir, nachdem ich mir Drachen genommen habe, die Vorgabe nicht, darf ich Karten von meiner Hand auf das Buch legen. Dadurch verändere ich Zahl und/oder die Farbe der Vorgabe. Nun dürfen alle die genannte Anzahl von Drachen in der gezeigten Farbe auslegen. Dafür erhalten sie eine Belohnung, die von der Zahl abhängt. Die Belohnungen bestehen aus Spielvorteilen bei den niedrigen Werten sowie Siegpunkten bei allen Werten. Bei den hohen Werten werden es deutlich mehr Siegpunkte. Ein kleiner Zusatz: Die Drachen werden in vier Stapel, einen für jede Farbe, abgelegt. Nur Drachen, die links oder rechts außen liegen oder noch nicht gespielt sind, dürfen gelegt werden. Allerdings ermutigt eine gute Belohnung dazu, Drachen aller Farben auszuspielen.
Das Spiel endet mit der Fertigstellung von Amuletten, deren Anzahl von der Spielerzahl abhängt. Amulett-Teile sind eine Belohnung, die es bei jeder Auslage von Drachen gibt.

Es beginnt mit dem Lernen der Regeln. Sie sind angemessen, nicht wenige Regeln, aber auch nicht kompliziert. Vor allem aber sind sie eingängig, weil der Ablauf aus drei immer wiederkehrenden Teilen besteht. Diese sind dabei emotional geprägt. Ich hoffe auf bestimmte Mengen und auf „meine“ Drachenfarbe. Ich kann mit Kosten einer Karte auf die Vorgabe Einfluss nehmen. Das Kartenglück ist beim Spiel immer dabei, doch so manches Mal kann ich ihm ein Schnippchen schlagen. Falls ich einmal nichts für mich erreichen kann, bleibt die Hoffnung, dass auch die Mitspieler keine Drachen auslegen können. Die taktischen Möglichkeiten sind gegeben; das Kartenglück auch. Beides zusammen ergibt ein Spiel, das kurzweilig und spannend ist. Der einfache Ablauf trägt locker über die 20 Minuten Spielzeit. Die Kürze erlaubt eine sofortige Revanche. Dazu zeigt das Spiel, wie einfach es ist, die Rückseiten von Karten in das Spielgeschehen zu integrieren.

Drachenhüter ist aktuell die am meisten von mir gespielte Neuheit von der Spiel ’23, einfach weil sie locker gespielt ist und viel Spaß bereitet. Ich kann dieses Familienspiel wärmstens empfehlen und erwarte es im Mai ’24 irgendwo auf den Listen der Jury Spiel des Jahres. (wd)

Steckbrief
Drachenhüter
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Michael Menzel Kosmos 2 - 4 Spieler ab 8 Jahre ca. 20 Minuten Michael Menzel