Die verlorenen Ruinen von Arnak -<br>
Die ExpeditionsleiterDie verlorenen Ruinen von Arnak -
Die Expeditionsleiter

Bei Erweiterungen zu Kennerspielen brauche ich meist etwas länger, bis ich genügend Spiele für eine Rezension gemacht habe. Dafür gibt es viele Gründe: Zunächst benötige ich Mitspieler, die das Grundspiel gut kennen. Das schränkt den Kreis der Mitspieler deutlich ein. Dann sind solche Erweiterungen vielschichtig. Ich habe daher viel zu entdecken. Zuletzt erfordert auch die Beurteilung mehr Zelt, denn was bringt hier einen Mehrwert, was ist eine Abwechslung und auf was hätte ich auch gut verzichten können? Das alles gilt auch für die Erweiterung zu Arnak, denn sie ist besonders vielschichtig.

Zunächst einmal liegen der Erweiterung reichlich neue Gegenstände und Artefakte bei. Sie sind einfach zu handhaben. Ich mische sie in die bisherigen Kartenstapel ein und der Zufall entscheidet, wann sie zum Kauf anstehen. Das ist auch leicht zu beurteilen: erwartet, einfach, nicht notwendig, nehme ich aber gern mit.
Ebenso einfach ist der neue Mondstab, der anstelle des alten verwendet werden darf. Mit ihm werden am Rundenende zwei Artefakte und zwei Gegenstände abgelegt. Klingt simpel und ist sehr schön in Partien zu zweit, weil er den Durchsatz an Karten fördert, der sonst sehr gering ist. Bei mehr Spielern wird er weniger bedeutsam und ist dennoch eine Bereicherung.

Die größte Veränderung erfolgt durch die Expeditionsleiter, die der Erweiterung zurecht ihren Namen gegeben haben. Sechs Personen gehen die Erforschung der Ruinen auf völlig unterschiedliche Weise an. So entsendet der Hauptmann drei Archäologen, die Baronin hat viel Geld und kann jede Runde einen gekauften Gegenstand auf die Hand nehmen und der Professor hat sein Privatarchiv mit Artefakten. Jeder Charakter besitzt individuelle Startkarten und unterliegt speziellen Regeln. Jeder Charakter erfordert seine eigene Spielweise, um erfolgreich zu sein. Ich mag es, weil es mich aus meiner gewohnten Spielweise des Grundspiels herauszwingt und ich so viele neue Wege kennenlerne, wie ich Arnak auch noch erfolgreich bestreiten kann. Für mich sind die Expeditionsleiter der Grund, warum ich Erweiterung als Bereicherung empfinde.
Zuletzt gibt es zwei neue Tempeltafeln, bei denen die Anforderungen stark erhöht gegenüber den Tempeln des Grundspiels sind. Dies neuen Tempel sind eine Notwendigkeit, da die Expeditionsleiter den Spieler stärken. Ich habe sie nie mit den alten Tempeln gespielt und auch nie ohne sie die neuen Tempel betreten. Für mich gehören diese Komponenten einfach zusammen.

Insgesamt bietet mir die Erweiterung genau das, was ich mir gewünscht habe. Sechs neue Wege liegen vor mir, wollen begangen und erforscht werden. Jeder Weg weist mir eine Richtung. Wie konsequent ich sie einschlage, entscheide ich als Spieler. Ich bedaure, nur wenige erfahrene Arnak-Mitspieler zu haben, denn dadurch gibt es viel zu selten die Gelegenheit dazu. Denjenigen, die Mitspieler mit der notwendigen Erfahrung besitzen, rate ich unbedingt zu der Erweiterung. (wd)

Steckbrief
Die verlorenen Ruinen von Arnak -
Die Expeditionsleiter
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Michaela “Mín” Štachová, Michal "Elwen" Štach Czech Games Edition 1 - 4 Spieler ab 12 Jahre 30 - 120 Minuten Ondřej Hrdina, Milan Vavroň, Jiří Kůs, Jakub Politzer, František Sedláček, Štěpán Drašťák