BlütenprachtBlütenpracht

Haben Sie ihrer Herzensdame schon einmal eine langstielige Rose überreicht? Ich erzähle Ihnen die Geschichte, wie Blumen ihre langen Stängel bekommen.

Mein Mitspieler und ich ziehen Blumen groß, sechs verschiedene Sorten. Da wir nur vier Blumentöpfe haben, können wir nicht alle gleichzeitig wachsen lassen. In jedem Blumentopf wächst eine andere Blumenart.
Ich decke eine Blume vom verdeckten Kartenstapel auf. Ist sie gerade nicht gefragt und auch kein leerer Blumentopf verfügbar - wie der entsteht, sage ich später - wird die Blume auf den Biomüll, sprich Abwurfstapel, gelegt. Mein Spielzug endet.
Passt die Blume, so wird die Karte auf die Blüte der bestehenden Pflanze gelegt. Die Pflanze wächst in der Länge und im Wert. Jetzt muss ich entscheiden, ob ich noch eine Karte aufdecke. Entscheide ich mich dafür, läuft alles so wie bei der ersten Karte ab. Entscheide ich mich dagegen, schneide ich eine Blume ab, sammle die Karten ein und meine Mitspieler ist an der Reihe. Er findet nun einen leeren Blumentopf vor, sodass er mindestens eine Karte erfolgreich aufdecken wird.
Das Spiel endet, sobald der Kartenstapel aufgebraucht ist. Nun bringt jede Blumen Punkte gemäß ihrer Länge. Weil die Punkte exponentiell ansteigen, sind lange Blumen sehr begehrt. Nach demselben Schema wird auch die Artenvielfalt bewertet. Wer am meisten Punkte hat, ist Sieger.

Blütenpracht ist ein Spiel, bei dem Gier und Bescheidenheit sowie Vorsicht und Risiko gegeneinanderstehen. Die Mechanik ist bekannt, die Innovation gering. Damit kann das Spiel nicht punkten. Seine Stärken sind das wenig verbrauchte Thema und die gute Umsetzung über schöne Zeichnungen und große Karten. Die Beschränkung auf zwei Spieler, der schnelle Ablauf und der häufige Wechsel des Spielrechts sorgen für Spannung und vermeiden Downtime. Auch für ein wenig Taktik ist gesorgt. Zwei Handkarten ermöglichen das gezielte Wachstum von Blumen. Drei Sonderaktionen reservieren eine Blume für einen Zug und geben einen Zusatz wie eine weitere Handkarte oder eine Versicherung gegen eine nicht passende Blume beim Aufdecken. Mit den Handkarten und den Sonderaktionen bekommen die Spieler kleine Hilfsmittel an beziehungsweise auf die Hand, um dem Zufall ein Schnippchen zu schlagen. Die Spieler fühlen sich nicht mehr dem Zufall ausgeliefert, weil sie ein wenig Einfluss auf das Geschehen ausüben können.

Zusammengefasst ist Blütenpracht ein Spiel mit Can't-Stop-Prinzip, exakt für zwei Spieler, schnellem Spielablauf und guter Gestaltung. (wd)

Steckbrief
Blütenpracht
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Przemyslaw Fornal, Kajetan Kusina, Mateusz Pitulski, Kamil Rogowski rebel 2 Spieler ab 8 Jahre ca. 20 Minuten Bartłomiej Kordowski