Land unter

Vor einigen Jahren kam bei FX ein Spiel mit dem Namen "Zum Kuckuck!" heraus. Wir spielten es in Essen, doch irgendwie wurden wir nicht mit dem Spiel warm. Jetzt ist dieses Spiel mit einem neuen Thema bei den Berliner Spielkarten erschienen, und diesmal gefiel es schon beim ersten Spiel.

Wasserstandskarten 1 und 10Land unter enthält drei Arten von Spielkarten. Es gibt Wetterkarten mit den Werten 1 bis 60, Wasserstandskarten mit den Werten 1 bis 12, von denen jeder zweifach vorhanden ist, und Rettungsringkarten. Jeder Mitspieler erhält zu Beginn des Spieles 12 Wetterkarten. Die restlichen Spielen nicht mit. Die Karten zeigen keinen, einen halben oder einen Rettungsring. Jeder Spieler erhält nun so viele Rettungsringe (abgerundet, wie seine Karten zeigen). Diese legt er offen vor sich ab.

Die Wasserstandskarten werden gemischt, als Stapel in die Tischmitte gelegt und dann die ersten beiden Karten aufgedeckt. Nun legt jeder Spieler eine seiner Handkarten verdeckt vor sich ab.

Haben alle eine Karte ausgelegt, wird gleichzeitig aufgedeckt. Derjenige, der die höchste Karte gespielt hat, muß sich als erster, derjenige, der die zweithöchste Karte gespielt hat die übrig gebliebene Karte nehmen, und offen vor sich legen. Die ausgespielten Wetterarten legt man neben sich beiseite. Nun wird geschaut, wer den höchsten Wasserstand hat, derjenige muss eine seiner Rettungsringe umdrehen. In gleicher Weise werden jetzt alle zwölf Karten nacheinander gespielt. Erhält man eine neue Wasserstandskarte, so legt man sie auf die bisherige, der alte Wasserstand wird vom neuen abgelöst. Dabei kann es passieren, dass man einen Rettungsring abgeben muss, obwohl man in der laufenden Runde keinen Ring bekommen hat. Ist der letzte Ring eines Spielers umgedreht, darf er noch weiterschwimmen, erst wenn er einen Ring abgeben muß und dies nicht kann, ist er für diese Spielrunde ausgeschieden und erhält einen Minuspunkt. Sind alle Karten ausgespielt, bekommt man für jeden übriggebliebenen Ring einen Punkt, der Spieler mit dem niedrigsten Wasserstand erhält einen weiteren.

Nun gibt jeder seine Karten und Rettungsringe an den linken Nachbarn weiter, der jetzt zeigen kann, ob er mit diesem Blatt mehr Ringe übrig behält. Hat jeder einmal mit jedem Blatt gespielt, ist das Spiel vorbei und derjenige mit den meisten Punkten gewinnt.

Die Rettungsringe sind wie folgt verteilt:

  • 1 bis 12 und 49 bis 60 zeigen keinen Ring
  • 13 bis 24 und 37 bis 48 enthalten einen halben Ring,
  • 25 bis 36 geben einen ganzen Ring.

RettungsringDiese Aufteilung ist zeigt, wie gut die einzelnen Karten sind. Die sehr hohen Ziffern bekommen meist den niedrigen Wasserstand, mit sehr kleinen Werten geht man im Normalfall leer aus. Bei den mittleren Karten ist die Gefahr, den höchsten Wasserstand zu bekommen hoch.

Während man bei den ersten Spielen oft froh über wenige Rettungsringe ist, da man bei diesen Blättern kaum etwas falsch machen kann, entwickelt man später den Ehrgeiz, aus den schlechtesten Wetterkarten die meisten Punkte herauszuholen. Da jeder mit jedem Blatt spielen muß, wird oft verglichen, wer mit welchem Blatt am besten zurechtkommt. Schadenfreude kommt auf, wenn jemand auf einem Wasserstand 12 hängenbleibt, und keine Karte bekommt, mit der er ihn abdecken kann. Je bekannter dann ein bestimmtes Blatt ist, desto eher wird gefeixt, wenn jemand einen seiner beiden Ringe abgeben muß, was vorher keinem passierte, oder wenn jemand mir einem Blatt, das bisher immer fünf Punkte brachte sang und klanglos untergeht.

So wenig mir damals die Umsetzung der Spielidee mit Vögeln gefiel, so gelungen ist sie bei Land unter. Die Wasserstandskarten sind liebevoll gezeichnet, beim ersten Spiel platzte eine sonst sehr ruhige Mitspielerin beim ersten Auftreten der 10 laut lachend heraus, das Schwein hat ja eine Taucherbrille auf. Die Verwunderung, dass Zum Kuckuck neu aufgelegt wurde, wich der Freude über ein schönes, schnelles unterhaltsames Spiel, dass in unserem Spielkreis Taktiker und Glücksspieler vergnügt vereinte. (bd)

Steckbrief
Land unter
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Stefan Dorra Berliner Spielkarten 2 - 6 Spieler ab 10 Jahre 20 - 40 Minuten Dietmar Lautenbach