Ersteindruck zu

Paris - die Stadt der Lichter

Paris zur Zeit der Elektrifizierung. Die Stadt erblüht im Glanz der neuen Laternen. Davon möchten wir profitieren, indem wir Gebäude errichten, die besonders gut beleuchtet werden. In Phase 1 des Spiels liegen zwölf Gebäude aus und warten auf ihre Besitzer. Jeder Spieler hat einen Stapel mit acht Plättchen. Diese zeigen vier Grundstücke, die entweder einem der beiden Spieler zugeordnet sind, von beiden bebaut werden dürfen oder eine Laterne zeigen. In ihren Zügen haben die Spieler zwei Plättchen auf der Hand. Sie können nun entweder eines der beiden Plättchen auf die 16 Felder von Paris legen oder sich ein Gebäude nehmen, das sich damit in Privatbesitz befindet. Gespielt wird solange, bis beide Spieler ihre Plättchen gelegt haben.
Nun beginnt Phase 2: Der Spieler, der seine Plättchen zuerst gelegt hat, beginnt. Er darf ein Gebäude bauen, das er auf seinen und auf den neutralen Grundstücken errichten muss. Alternativ kann er eine Postkarte für sich in Anspruch nehmen. Von den zwölf, die dem Spiel beiliegen, werden zu Spielbeginn acht um Paris ausgelegt. Sie erlauben jeweils eine Sonderaktion, z. B. darf man eine Laterne überbauen oder ein Gebäude um ein Feld vergrößern oder ein Gebäude mit dem allgemeinen Vorrat tauschen und das neue Gebäude direkt nach Paris setzen.
Das Spiel endet, sobald alle Gebäude gesetzt sind und die Postkarten vergeben wurden. Nun bringt jedes Gebäude Punkte in Höhe seiner Fläche multipliziert mit den angrenzenden Laternen. Außerdem wird der größte Gebäudekomplex eines jeden Spielers mit einem Punkt pro Grundstück bewertet. Nicht verbaute Gebäude geben Minuspunkte und manche Aktion aus einer Postkarte bringt auch Punkte. Wer die meisten Punkte hat, ist Sieger.

Paris – der Stadt der Lichter besticht zunächst durch die Aufmachung. Schöne Illustrationen und zweilagige Gebäude laden zum Spielen ein. Während die Regeln leicht verständlich sind, steckt das Spiel voller Tücken: Baue ich mir ein gutes Grundstück, kann der Mitspieler das passende Gebäude nehmen. Nehme ich ein Gebäude, könnte er das dafür notwendige neutrale Grundstück bebauen. Wenn ich ein Gebäude errichte, nimmt er meine Traumpostkarte. Der ständige Druck ist beidseitig und die Einschätzung des Mitspielers wird dadurch sehr wichtig. Das Spiel enthält viel Interaktion, bleibt dabei konstruktiv, ist herausfordernd und klar als Kennerspiel einzuordnen. Nach zwei Spielen halte ich es für ein Kleinod und hoffe, der Eindruck bestätigt sich in weiteren Partien.

Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
José Antonio Abascal Kosmos 2 Spieler ab 10 Jahre ca. 30 Minuten Oriol Hernández

Wurde bereits hier rezensiert.