Ankh

Im Spiel Ankh übernehme ich die Rolle eines altägyptischen Gottes, der versucht, im Kampf alle Mitbewerber auszuschalten, und als einziger Gott den Monotheismus zu gründen.

Zu diesem Grundgerüst liefert ein Szenarien-Buch viele Ausgangsmöglichkeiten. Sie zeigen auf einer Ägyptenkarte Startpunkte der Götter, ihrer Krieger und vorhandene Monumente. Jeder Spieler kontrolliert davon ein Monumen davon in seinem Bereich.
In meinem Zug darf ich zwei Aktionen durchführen, deren Reihenfolge vorgegeben ist. Figuren bewegen, diese einspielen, Anhänger (eine Art von Währung) gewinnen oder meine Ankh-Kräfte erweitern, d. h. weitere Fähigkeiten bekommen.

Für jede der Aktionen wird auf einer Zählleiste markiert, wie oft sie durchgeführt wurde. Ist das Ende der Leiste erreicht, kommt es zu einem Ereignis. Dies kann dem auslösenden Spieler einen Vorteil geben oder eine Kampfrunde auslösen.

In einer Kampfrunde wird in jedem Bereich - durch Ereignisse können Bereiche geteilt und zu zwei neuen werden - der mächtigste Gott ermittelt. Alle anderen Figuren, außer Göttern, werden getötet. Jeder Teilnehmer spielt verdeckt eine seiner sieben Karten, die das Handeln bestimmen. Die Karten geben weitere Kampfkraft, erlauben den Bau von neuen Monumenten, erlauben das Aufnehmen gespielter Karten, bringen Verehrung…

Verehrung, das sind Siegpunkte, die auf einer weiteren Leiste angezeigt werden. Ich erhalte sie für Siege im Kampf und als Wirkung von Ankh-Kräften. Im Spiel verschmelzen nach dem dritten Konflikt die beiden Götter mit der geringsten Verehrung zu einem „neuen“ Gott, der die Verehrung des weniger verehrten und die Kräfte des stärkeren besitzt. Wächter bleiben erhalten, die Spielfiguren des schwächeren, bis auf die Götterfigur, gehen verloren.

Nach der vierten Kampfrunde scheiden alle aus, die einen vorgegebene Verehrungswert nicht erreichen. Nach der fünften Runde ist spätestens das Spielende erreicht. Dies tritt sofort ein, wenn ein Spieler das Ende der Verehrungsleiste erreicht.

Dieser Ersteindruck ist ein Zweiteindruck, ich haben Ankh bisher zweimal gespielt. Es fällt schwer, den Überblick über die Leisten und die Fähigkeiten der Mitspieler zu behalten. Oft wurde gefragt: “Wieso geht das?“. Selbst beim zweiten Spiel war noch vieles nicht verinnerlicht.

Der Mechanismus der Verschmelzung ist ungewohnt. In einem Spiel zu viert hat der verschmolzene Gott gewonnen, im anderen lief der führende immer weiter fort. Aufholen, wenn man in einer Kampfrunde viele Federn lassen musste, ist mit vernünftiger Kräfte-Vorbereitung möglich. Das gegeneinander Kämpfen muss sein und ist nichts für zarte Gemüter. Man muss austeilen und auch einstecken können. Wenn man dies kann und will, lohnt es sich, in das Spiel einzusteigen. (bd)

P.S.: Die Spielfiguren sind auch ein Grund, sich das Spiel genauer anzuschauen.

Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Eric Lang CMON 2 - 5 Spieler ab 14 Jahre ca. 90 Minuten Adrian Smith