Wald der WölfeWald der Wölfe

Wölfen bin ich allein durch meinen Vornamen verbunden. Ich habe sie zuletzt mehrfach im Zoo Osnabrück gesehen und dort unter anderem das faszinierende Schauspiel miterlebt, wenn ein Wolfsrudel gemeinsam heult. Im Wald der Wölfe lebt ein Wolfsrudel, genauer eine Familie, die aus zwei Erwachsenen und zwei Jungtieren besteht. In großes Ziel ist eine Begegnung mit dem großen Wolfshäuptling Lupus. Um ihn zu sehen, sind in vier Nächten sieben magische Wölfe zu besuchen.
Durch den Wald führen viele Wege, die neun Plätze verbinden, an denen die magischen Wölfe erscheinen. In jeder Nacht werden drei magische Wölfe aktiv. Die Wolfsfamilie weiß dadurch, wo sie zu finden sind und welche Wölfe sie besuchen müssen.

In einem Spielzug zieht der Spieler ein Laufplättchen aus einem Beutel. Dieses definiert die Aktion, die der Spieler durchführen muss. Die Mehrheit von ihnen zeigt Pilze, Baumstamm oder Stein. Damit wird ein beliebiger Wolf bewegt. Die Felder der Waldwege sind mit diesen Zeichen ausgestattet. Ein Wolf zieht dabei über beliebig viele Felder, solange sie nicht das gezogene Symbol zeigen. Dort muss er anhalten. Endet der Zug auf einem Waldplättchen wird dieses umgedreht und bringt dem Spieler eine neue Aktion, oft ein neues Symbol oder sogar ein weiteres Laufplättchen. Vier der Aktionen sind meist negativ, schicken sie den Wolf zurück zum Startfeld oder zwingen dazu, das nächste Laufplättchen zu ignorieren.
Neben ein paar speziellen Laufplättchen erscheinen auch drei Eulen. Wird die dritte Eule gezogen, endet die Nacht. Die Wölfe beginnen die nächste Nacht dort, wo sie sich befinden, während drei andere magische Wölfe aktiv werden.

Wird ein magischer Wolf besucht, ist nicht nur ein Teilziel erreicht, sondern die Wolfsfamilie erhält Unterstützung. Entweder darf sie einmal einen Höhlengang nutzen, mit dem sich ein Wolf schnell fortbewegen kann oder eine Eule kann während einer Nacht zurück in den Beutel geschmissen werden oder ein Wolf heult und ruft damit einen anderen Wolf herbei.

Wurde der siebte magische Wolf besucht, erscheint automatisch Lupus, und die Spieler haben gewonnen. Vergeht die vierte Nacht ohne einen solchen Besuch, ist das Spiel verloren und Lupus kann nur noch in einem weiteren Spiel erscheinen.

Mit einem einfachen Ablauf und guter Illustration wird ein spannendes, stimmungsvolles Spiel geschaffen. In einem Spielzug sehen die Spieler alle Informationen und können den aktiven Spieler beraten. So sind alle Spieler durchgängig am Spiel beteiligt. Je mehr Spieler teilnehmen, desto mehr Optionen werden gesehen. Aus diesen wählt der aktive Spieler dann seinen Zug. Dies vermeidet den Effekt, dass ein Spieler die Entscheidungen für alle trifft.
Die grundsätzliche Taktik wird schnell erkannt. Die Waldplättchen werden früh abgeräumt, weil weitere Laufplättchen sehr wertvoll sind. Außerdem verschwindet damit das Symbol vom Feld und zwingt in weiteren Zügen nicht mehr zum Anhalten. Dies birgt auch den einzigen Nachteil dieses Spiels in sich: Läuft die erste Nacht mäßig bis schlecht, weil viele negative Waldplättchen angesteuert wurden, ist das Spiel nur sehr schwer zu gewinnen. Dies ist auch der Grund, warum wir bisher die höheren Schwierigkeitsgrade nicht angegangen sind.
Zurück zu unseren Partien: Bis auf eine, bei der wir schnell auf verlorenem Posten standen, waren alle sehr spannend. Entweder erreichten wir den siebten magischen Wolf in der zweiten Hälfte der vierten Nacht, oder wir verloren das Spiel.
Insgesamt ist Wald der Wölfe ein Spiel, das mit jeder weiteren Partie besser gefällt. Die einfachen Regeln und die thematische Umsetzung macht es dabei zu einem familiengerechten kooperativen Spiel. (wd)

Steckbrief
Wald der Wölfe
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Wolfgang Dirscherl, Julien Gupta Queen Games 1 - 5 Spieler ab 7 Jahre ca. 30 Minuten Patricia Limberger