Winning Moves  Spielvergnügen im Quadrat

Schriftzüge So richtig begeisternd fing die Geschichte gar nicht an. Winning Moves hatte Carolus Magnus von Leo Colovini veröffentlich, in einer großen quadratischen Schachtel, genauer in einer Schachtel im Siedler-Format. Obwohl es von der Jury "Spiel des Jahres" auf die Nominierungsliste gesetzt wurde, konnten wir uns nie richtig mit dem Spiel anfreunden. Dann erschien wieder ein Spiel von Leo Colovini, nur in einer kleineren quadratischen Schachtel. Das Spiel war völlig anders, aber die Handschrift des Autors war erkennbar. Wieder waren die Grundregeln einfach und das Spiel hatte einen geringen Glückfaktor, selbst in der Variante, bei der man die Karte verdeckt in der Hand hält. Als Wettrennspiel erinnerte es uns dazu stark an "Hase und Igel" und so maßen wir Cartagena nur mittelmäßig Bedeutung bei. Als nächstes folgte Vabanque. Wir sahen es, wir spielten es und das war es zunächst. Die Reihe hatte also bei uns keinen guten Auftakt.
Was folgte begründete dann die Erfolgsstory. TransAmerica war das erste Spiel, das nicht von Leo Colovini stammte. Wir spielten es zum ersten Mal direkt auf der Spielwarenmesse in Nürnberg, aber nur einen Durchgang, kein ganzes Spiel. Das nächste Spiel machte Brigitte und der Brettspielwelt. Es war für sie der Grund, sich dort zu registrieren. Auch in Oberhof war es der Renner zusammen mit Puerto Rico. Wir wissen nicht, wie oft unser Exemplar gespielt wurde, aber die Zahl ist dreistellig. Der Erfolg schien anzuspornen. Leo Colovini legte mit Clans ein Spiel nach, das ebenfalls auf die Nominierungsliste gelangte. Gleichzeitig war es nach Vabanque und TransAmerica das dritte Spiel, was in der Brettspielwelt gespielt werden konnte (und kann).
Titelbild Kurier des Zaren konnte dann nicht an den Erfolg anknüpfen. Das Spiel war vorher mit etwas anderen Regeln als "Muscat" in Eigenverlag der beiden Autorinnen Christine Knepel und Antje Graf erschienen. Die Mischung aus Taktik während der (deutlich längeren) ersten Phase gepaart mit dem glücksabhängigen Rubeln in der zweiten Phase kam bei vielen Spielern nicht gut an. Mit Alexandros folgte erneut ein "Colovini". Der Zugmechanismus ist äußerst originell, jedoch nicht sehr eingängig. So hatten überwiegend Spieler, die taktische Spiele mögen, ihren Spaß daran.
Nun (Stand: Dezember 2004) erschienen zur Spiel' 04 zwei Spiele mit sehr unterschiedlichem Anspruch. Karibik ist ein Einschätzspiel und gehört in die Kategorie der locker gespielten Spiele. Alle Entscheidungen werden hier aus der aktuellen Situation heraus getroffen, längeres Planen nicht nötig. Anders ist Submarine, erneut ein Spiel von Leo Colovini. Kurze Regeln, schöne Optik und ein moderater Glücksfaktor zeichnen das Spiel aus. Hier ist trotz der kürzen Züge eine Vorausplanung notwendig. Welchen Erfolg Karibik und Submarine haben werden, müssen wir abwarten.
Inzwischen kam auch Cartagena in die Brettspielwelt und dort, mit der durch den Computer unterstützten Abwicklung, haben wir nun auch etliche Spiele hinter uns. Genauso wie mit Vabanque, das als Zwischendurch-Spiel immer mal wieder dort gespielt wird.

So hat es sich entwickelt, dass wir inzwischen die Spiele dieser Reihe als eine der wenigen Spiele-Reihen sammeln. Wir mögen diese Spiele, die sich alle durch eine kurze Regel auszeichnen. Dabei ist der spielerische Anspruch variabel, von dem schnell gespielten TransAmerica (das trotzdem einige taktische Möglichkeiten bietet) bis hin zu Alexandros, das auch laut Aussage des Verlags die Obergrenze im Anspruch bildet. Wir jedenfalls freuen uns schon auf die Spiele, die Winning Moves 2005 in der Reihe veröffentlichen wird. (wd)

Erscheinungsjahr Titel Autor(en) noch erhältlich Auszeichnung
2004 Submarine Leo Colovini ja  
Karibik Michail Antonow & Jens-Peter Schliemann ja  
2003 Alexandros Leo Colovini ja  
Kurier des Zaren Christine Knepel & Antje Graf ja  
2002 Clans Leo Colovini ja Nominierungsliste
TransAmerica Franz-Benno Delonge ja Nominierungsliste
2001 Vabanque Bruno Faidutti & Leo Colovini ja  
2000 Cartagena Leo Colovini ja Auswahlliste