Flagge  Ägypten

"Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen" lautet ein altes Sprichwort, und es stimmt. Dieses Jahr war ich mit meiner Frau und unserem Jüngsten in Ägypten. Das wäre keinen Bericht auf einer Website für Gesellschaftsspiele wert, gäbe es da nicht so viele Verbindungen. Aber beginnen wir von vorn.

Obelisk Widdersphinx Wir fliegen nach Hurghada und fahren von dort weiter nach Makadi Bay. Die Bucht dort ist ideal zum Schnorcheln, denn Das Riff beginnt schon nach wenigen Metern im Wasser. Am Strand ist es erholsam, doch Ägypten bietet viel Kultur, altertümliche Kultur. Diese wollen wir uns anschauen und so buchen wir eine Busfahrt nach Luxor. Früh morgens geht es mit dem Bus los. Alle Busse treffen sich in Safaga, einem kleinen Ort am Roten Meer. Von dort geht die Autobahn Durch die Wüste über Qina (nein nicht China) nach Luxor. Eine Oase konnten wir dabei leider nicht sehen.

Dort angekommen besichtigen wir als ersten den Karnak-Tempel. Er ist der größte Tempel und dem Gott AMUN-RE gewidmet- Das Re deutet dabei auf die Sonnengottheit Ra hin. Schon am Eingang sehe ich die gewaltige Größe des Tempels und betrachte die symmetrische Anordnung: Vorab an beiden Seiten Sphinxen, die hier Widder darstellen und keine Löwen. Dem schmalen Gang folgen die Obelisken, ehe sich der Tempel weitet. Bei mir ist die Reihenfolge ein wenig verkehrt, lernte ich doch eine solche Anordnung bereits bei Kleopatra und die Baumeister kennen. Bei einer Erklärung wirkt unser Reiseführer leicht angesäuert: Er verweist auf die Stelle, an der Agatha Christies Roman Tod auf dem Nil verfilmt worden ist und bedauert, dass hierdurch die altertümliche Kultur zurückgedrängt wird.
Danach ist schon Mittagszeit. Essen gibt es im Hotel Mercure direkt am Nil und wir genießen die Kühle des klimatisierten Restaurants. Wir denken kurz an die Verleihung des Titels "Spiel des Jahres", die genau jetzt stattfindet und wir befinden uns nicht Jenseits von Theben, sondern mitten drin.

Palmen Nach der Besichtigung einer Papyrusfabrik geht es weiter in das Tal der Könige. Im Spiel werden Pyramiden errichtet, doch die gibt es hier nicht. Dafür hätten wir den Ausflug nach Cairo machen müssen, bei dessen Fahrt auch die Besichtigung der Cheops-Pyramide auf dem Programm steht. Dort in der Nähe befindet sich auch die Sphinx und wir hätten vielleicht dabei auch mehr über Cäsar und Cleopatra erfahren. Das Tal der Könige ist heiß, bis zu 70 oder 75 Grad Celsius. Der Fahrtwind der kleinen Bahn vom Parkplatz zu den Pharaonengräbern kühlt nicht, er ist heiß und das mitgebrachte Trinkwasser wird lauwarm verschlungen. Apropos Pharaonen: Die haben es der Spielewelt angetan. Von Oh, Pharao, der Fluch des Pharaos zu Der zerstreute Pharao reicht hier die Palette. Weiter geht die Fahrt. Eine Alabasterfabrik wird besichtigt und anschließend der Hatschepsut-Tempel, der in der Neuzeit durch den Anschlag von Luxor vor 10 Jahren erneute, diesmal traurige Berühmtheit erlangte.
Die Rückfahrt ähnelt der Hinfahrt. Im Konvoi geht es zurück über die Autobahn, durch die Wüste bis wir schließlich hundemüde im Hotel ankommen.

Wolfgang beim Kamelreiten Wir erholen uns, genießen die Sonne, das Meer und den Strand. Es ist hier fast wie in Summertime, dass offiziell in der Südsee spielt. Am Strand hören wir immer wieder die rufe "Jala! Jala!", was, wie ich später erfahren habe, "Schnell! Schnell!" bedeutet. Ein Kameltreiber bietet sein Kamel, auf Arabisch Dschamal für einen Ausritt an. Ich habe schon auf einem Pferd, einem Esel und sogar auf einem Elefanten gesessen. Da muss das Schiff der Wüste auch ausprobiert werden.
Später kaufen wir dann noch Andenken ein. Eines ist ein Handtuch mit ägyptischen Göttern. Fast wären es Isis und Osiris, doch es sind Isis und Horus. In der Spielewelt sind Pharaonen und Götter schon immer und immer noch beliebt: Von Tutenchamun bis Aton erstrecken sich die Titel.

Brigitte beim Lesen Bei der Recherche zu Spielen, die in Ägypten angesiedelt sind, fehlt mir nur ein Thema: Die Bibliothek von Alexandria. Sie war im Altertum die größte Sammlung von Schriften, aber ein Spiel wurde ihr meines Wissens nicht gewidmet.

Im Urlaub haben wir dann noch viel gelesen, u. a. Die Säulen der Erde, Tintenblut und Der Goldene Kompass. Spiele und Bücher sind aber ein anderes Thema, das ein anderes Mal behandelt werden soll.
Schließlich fliegen wir zurück nach Hannover und kommen dort früh in der Nacht an. Wir schlafen uns erstmal aus, in einem Hotel, dessen Namen nichts mit Ägypten zu tun hat, aber auch ein Spieletitel ist: Maritim.

Fazit: Ägypten ist eine Reise wert, wegen Sonne und Strand und wegen der Kultur. Für Spieler stellen sich da noch ganz andere Bezüge her. (wd)