Heul doch! Mau MauHeul doch! Mau Mau

Der Titel mutet merkwürdig an. Heul doch! Ist sicherlich eine ungewohnte Aufforderung, möchten wir beim Spielen Spaß haben. Mau Mau verweist darauf, dass wir Karten nur dann auf einen Stapel legen dürfen, wenn Farbe, Zahl oder beides identisch zu der offen ausliegenden Karte ist.

Wir haben Karten in fünf Farben mit den Werten 1 bis 7 sowie Sonderkarten. Jeder Spieler bildet seinen eigenen Stapel, der mit einer zufälligen Zahlenkarte beginnt. Auf der Hand jedes Spielers befinden sich vier Karten, von denen er eine legen muss. Dies möchte er möglichst auf seinen Stapel, denn jede Karte bringt so viele Punkte wie ihr Wert angibt. Das ist jedoch nicht immer erlaubt. Passt eine Karte auf den Stapel des linken oder rechten Nachbarn, muss sie dorthin gelegt werden - anstelle auf den eigenen Stapel.

Wenn ich keine Karte spielen will oder kann, habe ich eine Alternative. Ich lege sie mit der Rückseite nach oben. Nun zeigt sie eine Zwiebel, die mich am Ende durchaus zum Heulen bringen kann, kostet sie doch Punkte. Auf eine Zwiebel darf nur ich eine Karte legen, jede passt, aber auch hier gilt: Passt sie auf des Nachbars Stapel, muss sie dorthin.

Vier Sonderkarten bringen Pfeffer in das Spiel. Sie beziehen sich immer auf die obersten Karten in den Stapeln der Spieler. Das Katapult nimmt alle Karten mit dem höchsten Wert aus den Spiel. Das ist nur eine kleine Gemeinheit. Mit den drei anderen Karten lassen sich Zwiebeln in gute Werte verwandeln. Beim Handtuch tausch man die oberste Karte seines Stapels mit der eines beliebigen Spielers. Das Karussell lässt alle Karten einen Stapel weiterwandern; die Richtung bestimmt der Ausspielende. Der Werwolf dreht alle Karten um. Schon wird aus meiner Zwiebel eine Zahl und aus den Zahlen der Mitspieler eine Zwiebel.

Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, werden noch die restlichen Handkarten abgespielt. Bei der Abrechnung spielen die Zwiebeln eine große Rolle. Karten, deren Wert der Anzahl Zwiebeln in eigenen Stapel entspricht, zählen nichts. Wer sogar mehr als sieben Zwiebeln im Stapel hat, verzichtet nicht nur auf die Wertung der Siebenen, sondern auch auf die Karten mit dem Restwert, also bei neun Zwiebeln auch noch auf die Zweien. Es gewinnt, wer am meisten Punkte in seinem Stapel hat.

Rote 4 Lila 7 Zwiebel Werwolf

Karten ablegen und Sonderkarten spielen, das kennen wir. Damit werden Gelegenheitsspieler abgeholt. Sie auf den Stapel des Mitspielers legen zu müssen, damit er Punkte bekommt, ist neu, ebenso die Zwiebeln. Der Einfluss ist bei vier Karten auf der Hand begrenzt, trotzdem ist ein wenig Planung möglich, auch weil ich freiwillig eine Zwiebel legen kann. Man hofft auf Geschenke der Nachbarn und darauf, dass die Farbe, von der man hohe Werte auf der Hand hat, endlich beim Nachbarn verschwindet. Zum Heulen ist einem, wenn eine Sonderkarte eine wertvolle Karte verschwinden lässt oder sogar zur Zwiebel wird. Emotionen sind also vorhanden.

Der Kartenstapel wird durchgespielt. Für viele Spiele dauert das Spiel zu lang. Das trifft besonders für Spieler zu, bei denen es nicht läuft. Auch erhöht sich der Zufall stark, wenn die letzten Handkarten abgespielt werden. Hier wäre ein Ende bei leerem Nachziehstapel wünschenswert gewesen.

Mir gefiel es am besten zu viert, obwohl ich weniger Spielzüge als im Spiel zu dritt habe. Ich bin vom Gegenüber nicht betroffen, außer wenn er eine Sonderkarte spielt. Diese Pause tut mir gut. Für mich ist es eine Alternative bei den Karten-auf-einen-Stapel-spielen-Spiele, die zwischendurch gern auf den Tisch kommen darf. (wd)

Platzbedarf

Platz benötigen wir für Nachzieh- und Ablagestapel sowie für einen Stapel pro Spieler. Damit ist das Spiel überall dort spielbar, wo sich dafür Platz findet und kein Wind weht.

Steckbrief
Heul doch! Mau Mau
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Leo Colovini Ravensburger 2 - 6 Spieler ab 8 Jahre 15 - 25 Minuten Marek Blaha, DE Ravensburger