Wenn Früchte und Getreide zu Bohnen werden ...

oder die Erfolgsstory des Bohnanza

Uwe RosenbergNun ist es passiert. Die Bohnen sind nicht nur auf Karten, sondern auch auf Plättchen und die wiederum kommen auf und über den Spielplan zu den Spielern. Doch wie kamen es dazu? Dies ist eine Geschichte, die bis in die 80iger Jahre zurückgeht, genauer bis in das Jahr 1989. Zu diesem Zeitpunkt war Uwe Rosenberg als Spieleautor noch nicht bekannt und Bohnen kein Spielthema. So hieß das Spiel auch "Fruchtige Zeiten" und spielte in der Karibik. Auch gab es keine Landkarte für die Reisen, sondern eine Matrix. Auf ihr konnte man ähnlich einer Entfernungstabelle im Autoatlas die Kosten für die Reise ablesen. Aus diesem Spiel wurde später Via Appia. Nun war es in Italien angesiedelt und es wurde auch nicht mehr mit Früchten gehandelt, sondern mit Stoffen wie Glas. In diesem Zustand gelangte es zu Amigo, die sich für dieses Spiel entschieden. Doch es blieb nicht bei der italienischen Version, wurde das Thema an die erfolgreiche Bohnenstory des Uwe Rosenberg angelehnt. Auf den Handelswaren wurden nun die bereits bekannten Bohnen und statt Italien waren jetzt diverse Hansestädte der Schauplatz. Als Folge davon wurde der vorher neunteilige, variable Spielplan aufgegeben, weil die Städte zumindest ungefähr gemäß ihrer geografischen Lage angeordnet sein sollte. Ein Nachteil war dies nicht, denn die feste Lage der Städte führte dazu, dass festgelegt ist, wo es welche Bohnen gibt und dies wiederum führte zu einer Verbesserung der Aufträge. Heute sind manche Mechanismen längst von Bohnanza bekannt, wie Karten auf der Hand, die nicht sortiert werden dürfen.

Bevor wir uns nun aber zur Beschreibung von Bohn Hansa begeben, schauen wir ein wenig zurück auf die Bohnen. Auch hier gilt, was Bohnen sind waren nicht immer welche. Zu Beginn waren es Getreidesorten, die gehandelt wurde und noch heute ist Uwes Erinnerung groß daran, dass die exotisch klingende Hirse die teuerste Getreidesorte war. Real ist sie das Gegenteil, aber wichtig ist das nicht mehr, denn nun gibt es Gartenbohnen. Die Idee hinter Bohnanza kam von Civilization, einem komplexen mehrstündigen Entwicklungsspiel. Bohnanza reduziert dieses Spiel auf einen Kernpunkt: das Handeln. Damit dies auch funktionierte, wurde eine neue Messleiste konstruiert, die wir heute als Bohnometer kennen. Die Idee mit den Bohnen wiederum stammt von Uwe Mölter, der dieses Thema schon vorher bei einem Spiel nutzen wollte. Der Autor lehnte ab und so war Thema immer noch frei. Im Nachhinein sagt Uwe Rosenberg, war das ein großes Glück, denn mit dem ungewöhnlichen Thema und den pfiffigen Zeichnungen wurde Bohnanza ein Riesenerfolg. Und es war nicht nur Glück für ihn, sondern auch für die vielen Spieler, die mit Bohnanza viele spaßige Stunden verbrachten.

Bohnanza Bohn Hansa
Erweiterung (kleine Ausgabe) Erweiterung (große Ausgabe) La Isla Bohnita
High Bohn Spacebeans

High Bohn (Lookout Games) Mutabohn (Lookout Games) Ladybohn (Lookout Games)