Deutscher Spielepreis 2008

Deutscher Spielepreis 2008

Nun war es soweit. Das Ergebnis des Deutschen Spielepreises 2008 wurde bekannt gegeben. Erwartungsgemäß gewann Agricola vor Stone Age. Doch auch die weiteren Plätze sind nicht überraschend, denn es sind großformatige Spiele, oft mit einem hohen taktischen oder strategischen Anspruch.

Ich möchte die Bekanntgabe der Gewinner und Platzierten dazu nutzen, einmal über den Preis nachzudenken und ihn auch mit dem Kritikerpreis "Spiel des Jahres" zu vergleichen. Für das Ergebnis sind die Stimmen von Spielern per Karte oder Internet sowie von Spieleclubs und Händlern per Stimmbogen entscheidend. Damit wird die Entscheidung von Menschen getroffen, die dem Beriech der Gesellschaftsspiele zugetan sind. Auf einen einfachen Nenner gebracht handelt es sich um einen Preis von Spielern (und Händlern) an Verlagen und Autoren. Ein solcher Preis, bei dem jeder seine Lieblingsspiele wählt, gibt das Insiderwissen und den Insidergeschmack wieder.

Cuba Stone Age Agricola Dieses Jahr gewann Agricola (Lookout Games) vor Stone Age (Hans im Glück) und Cuba (Eggert Spiele). Dazu herzlichen Glückwunsch! Die beiden Erstplatzierten waren erwartet; das dritte Spiel passt in die Reihe, handelt es sich wie bei den beiden andere Spielen um ein Spiel mit vielen Entscheidungsmöglichkeiten sowie einer Spieldauer von deutlich über einer Stunde. Damit sind diese Spiele nur bedingt etwas für den Spieler, der sich abends im Familienkreis schnell noch im Wettstreit mit seinen Lieben messen möchte. Vielmehr sind sie etwas für Menschen, die der Taktik zugetan sind.

Wer War's? Schauen wir einmal zum Spiel des Jahres herüber. Agricola gewann den Sonderpreis "komplexes Spiel", Stone Age war unter den fünf nominierten für den Haupttitel Von den weiteren acht .der Top Ten des deutschen Spielpreises gewann eines den Titel "Spiel des Jahres", ein weiteres war nominiert und drei waren auf der empfohlenen Liste. Dieses Jahr fallen zum ersten Mal seit bestehen beider Preise auch das Kinderspiel des Jahres und der Deutsche Kinderspielpreis an ein Spiel vergeben wurden - herzlichen Glückwunsch an Ravensburger und Reiner Knizia für ihr Wer War's? Eine letzte Gemeinsamkeit besteht noch in der Schahctelgröße. Bus auf Wie verhext! (alea/Ravensburger) sind alle Spiele der nominierten Liste des Spiel des Jahres und der Top Ten des Deutschen Spielepreises in großen Schachteln.
Die beiden wichtigsten Preise sind somit nicht weit auseinander, der Schwerpunkt unterscheidet sie: Die Jury "Spiel des Jahres" legt mehr Gewichtung auf einfache Spiele, die sich dem Gelegenheitsspieler schneller erschleißen, während beim Deutschen Spielepreis mehr die strategischen Spiele höher notiert sind.

Genau hier sehe ich auch die Chance für den Deutschen Spielepreis. Durch die Gewichtung auf sich schneller erschließende Spiele beim "Spiel des Jahres" entsteht mehr Raum für eine Hitliste der strategischen Spiele. Diesen füllt seit Jahren der Deutsche Spielepreis, und dieses Jahr ganz besonders. (wd)

Deutscher Spielepreis
1 Agricola Uwe Rosenberg Lookout Games
2 Stone Age Michael Tummelhofer Hans im Glück
3 Cuba Michael Rieneck und Stefan Stadler Eggert Spiele
4 Im Jahr des Drachen Stefan Feld alea/Ravensburger
5 Tribun Karl-Heinz Schmiel Heidelberger Spieleverlag/Moskito-Spiele
6 Hamburgum Walther Mac Gerdts Eggert Spiele
7 Galaxy Trucker Vlaada Chvatil Czech Games Edition
8 Keltis Reiner Knizia Kosmos
9 Wie verhext! Andreas Pelikan alea/Ravensburger
10 Metropolys Sébastien Pauchon Ystari
Deutscher Kinderspielpreis
1 Wer War's? Reiner Knizia Ravensburger