Inferno

Inferno spielt in Florenz. Wir schicken Seelen in die Hölle, wo sie je nach Sünde zum zweiten bis neunten Kreis gelangen müssen.

Ein Spielzug ist technisch simpel. Wir ziehen eine Seele in der Hölle zu einem tieferliegenden Kreis. Erreichen wir den Endkreis gibt es Siegpunkte. Unser Zielfeld zeigt uns ein Symbol, dass für ein Stadtviertel steht. Jedes Stadtviertel beherbergt zwei Orte. Zu dem normalen Ort können wir immer gehen. Für den besonderen Ort müssen wir entweder ein Florin zahlen oder ein Gassenkind schicken. Gassenkinder sind eine von zwei Spielfiguren, die der Spieler besitzt.
Jeder der acht Orte hat nun eine Handlungsanweisung, z. B. baue ich ein Stockwerk auf meinem Turm, erhalte ein Gassenkind oder ein Fass zur Lagerung. Die hier beschriebenen Aktionen sind die einfachen, es gibt welche mit drei Teilen.
Habe ich keine Figuren mehr, muss ich einen Sünder anklagen. Die Sünder sind virtuell und werden in der Geschichte zum Spiel hingerichtet. Es erscheint eine weitere Seele auf dem Friedhof. Die Farbe der Seele, die den Zielkreis bestimmt, wird durch das Stadtviertel bestimmt, in dem die Beschuldigung stattfindet.

Für eine Beschuldigung laufe ich auf einer Punkteleiste der entsprechenden Farbe vorwärts und erhalte eine Zusatzaktion. Diese Punkteleiste bringt am Ende Siegpunkte. Dazu gibt es zwei Teile, die multipliziert werden. Der eine ist der Wert durch meine Beschuldigungen. Der andere ist eine Wertungsleiste, bei der zuvor noch Abzüge für leere Felder in der Hölle durchgeführt werden.
Jede Beschuldigung lässt eine Figur namens Dante weiter in die Hölle hinabsteigen. Er verteilt Urkunden, die auch für die Endwertung benötigt werden. Erreicht er das Ende seiner Leiste, endet das Spiel nach einer weiteren Runde. Wer die meisten Punkte gemacht hat, ist Sieger.

Inferno ist von den einzelnen Zügen her nicht schwer. Was das Spiel zu einem Expertenspiel macht, sind die Verzahnungen. Dies war im ersten Spiel bereits schnell bei den Aktionen zu merken. Kleines Beispiel: Für einen Ort muss ich ein Gassenkind besitzen. Habe ich es, bekomme ich ein Fass. Wenn ich das Fass lagere erhalte ich nach dessen Farbe Punkte, z. B. für Totenschädel auf den Endwertungen.
Das erste Spiel war ein Kennenlernen und Ausprobieren. Es hat Spaß gemacht, weil die Züge schnell und kurz sind und weil es viele Möglichkeiten gibt, die jedoch alle leicht überblickbar sind. Auch lassen sich eigene Züge gut vorausplanen, obwohl die Mitspieler die Seelen in der Hölle bewegen und meine Ausgangslage damit verändern.
Das erste Spiel macht Lust auf mehr. Ab jetzt ist der Spruch „fahr zur Hölle“ nicht mehr negativ zu sehen. Ich schicke die Seelen gern wieder dorthin. (wd)

Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Fernando Eduardo Sánchez Strohmann Games 1 - 4 Spieler ab 14 Jahre ca. 120 Minuten David Benzal, Christian Casado Otazu