Schon lange vor Erscheinen des Sammelkartenspiels waren Pokémon
Bestandteil vieler Kindergedanken. Die Zeichentrickserie, die seit September
von RTL 2 ausgestrahlt wird, führt in die Welt der Pokémon ein.
Diese Welt ist unserer sehr ähnlich, nur dass es dort Pokémon
gibt.
Diese Wesen sind oft Abwandlungen normaler Tiere, nur dass
sie besondere Fähigkeiten besitzen. Am zehnten Geburtstag bekommt jedes
Kind seine Pokémon-Lizenz und sein erstes Pokémon geschenkt.
Ab sofort darf es dann Pokémon fangen und trainieren. Das Training
der Wesen besteht häufig darin, dass sie gegen andere Pokémon
zum Wettkampf antreten. Haben sie dann einige Erfahrung im Kampf gesammelt,
können sich diese Wesen in mächtigere verwandeln. Links sieht man
zum Beispiel die Entwicklungsstufen des kleinen Samen-Pokémons Bisasam
zum mächtigen Bisaflor. Mit der Entwicklung erhalten sie
mächtigere Angriffe und werden selbst wiederstandsfähiger.
Anfang Oktober erschien das Gameboy-Spiel von Nintendo, auf das durch ein
kostenloses Magazin hingewiesen wurde. In diesem Magazin wurde die Geschichte
der Zeichentrickserie in Comicform nacherzählt und es wurden die einzelnen
existierenden Pokémon (es gibt 150) per Bild vorgestellt. Daher sind
viele dieser seltsamen Wesen dieser Welt den Kindern schon vor Erscheinen
des Kartenspiels bekannt.
Doch jetzt zum Sammelkartenspiel.
Man benötigt eine Münze, Markierungssteine und natürlich die Karten.
Es gibt vier verschiedene Kartentypen.
Jeder Spieler hat ein Deck aus genau 60 Karten. Man nimmt sieben Karten auf die Hand und kontrolliert, ob ein Basis-Pokémon darunter ist. Ist keines darunter, zeigt man seine Hand vor, mischt neu und startet einen zweiten Versuch. Nun wählt jeder ein Basis-Pokémon als "aktives" aus und legt es verdeckt vor sich hin. Zusätzlich kann man bis zu fünf Basis-Pokémon im Warteposition verdeckt auf die Bank setzen.
Dann werden sechs Karten ungesehen verdeckt als "Preise" zur Seite gelegt.
Man darf jedes mal, wenn man ein gegnerisches Pokémon besiegt hat,
eine dieser Karten auf die Hand nehmen.
Nach einem Münzwurf, der den Startspieler bestimmt, werden die verdeckten
aktivern Pokémon und die auf der Bank aufgedeckt.
Der Startspieler zieht als aktiver Spieler zuerst eine Karte von seinem
verdeckten Reststapel.
Nun hat er verschiedene Handlungsmöglichkeiten.
Die folgenden Aktionen kann er beliebig oft durchführen:
Als letzte Aktion kann er mit seinem aktiven Pokémon angreifen, falls dieses die notwendige Energie besitzt. Dazu wählt man einen seiner Angriffe aus. Der Schaden wird dann auf dem gegnerischen Pokémon markiert. Falls der Schaden die Kraftpunkte des angegriffenen Pokémons erreicht, wird dieses mit allen zugehörigen Karten auf den Ablagestapel gelegt und durch ein Pokémon von der Bank ersetzt. Doch Angriffe machen nicht alle nur direkten Schaden. Einige verwirren das Opfer, lähmen es oder schläfern es ein, damit es in der nächsten Runde oder in den nächsten Runden nicht normal agieren kann. Ob diese Spezial-Angriffe erfolgreich sind, wird oft mit einem Münzwurf entschieden. Ebenso entscheidet oft ein Münzwurf, ob der Zustand noch eine weitere Runde andauert.
Nach dem Angriff wird der andere Spieler aktiver Spieler.
Gewonnen hat man, wenn man sechs gegnerische Pokémon besiegt hat, das gegenrische Pokémon besiegt hat und der Gegner sein Pokémon nicht mehr ersetzen kann oder er nicht mehr zu Beginn seines Zuges ziehen kann.
Um
den Einstieg zu erleichten, gibt es ein Starterset mit 2x30 Karten. Hier
lernt man zwar das Spiel kennen, doch das richtige Feeling kam noch nicht
auf. Die zweite Verkaufsform besteht aus Themendecks, die aus 60 Karten
zusammengestellt sind. Jedes Deck hat, wie der Name schon sagt, ein eigenes
Thema und enthält neben Trainerkarten nur Pokémon und Energiekarten
zweier Arten. Die Strategie, mit der die einzelnen Deck gespielt werden sollen,
werden kurz auf der Packung genannt. Jede Regel enthält die Zusammenstellung
aller vier Themendecks.
Zu den vier Themendecks:
Zu jedem Deck gibt es in der Spielregel Vorschläge, welche Karten man durch andere ersetzen muss, um ein noch wirkungsvolleres Deck zu erhalten. Auch wird ausführlich erklärt, wie man ein komplett neues Deck aufbauen sollte.
Diese Karten zusätzlichen Karten kann man durch Boostertüten-Kauf und Kartentausch erhalten. Auf das für und wieder von Sammelkartenspielen soll hier jetzt nicht eingegangen werden.
Das
Spiel ist einfach zu erlernen; die Regel ist sehr genau, ausführlich
und verständlich. Je nach Neigung kann man den Glücksfaktor der
selbst konstruierten Decks variieren, indem man viele oder wenige Pokémon
mit glücksabhängigen Eigenschaften hineinnimmt. Da es immer nur
einen aktiven Spieler gibt, kommt es nicht zu Timing-Problemen, wie man sie
von Magic kennt. Da ein Zug schnell beendet ist, treten keine langen Wartezeiten
auf.
Beobachtet man Kinder beim Spiel, so erlebt man, das sie beinahe mit ihren Pokémons mitleiden oder sie unterstützen. Vor allem werden die schon aus der Fernsehserie bekannte Hauptcharaktere gerne gespielt. So wird ein Glutangriff von Glumanda gerne mit einem lauten "Glu" angekündigt (eine Bemerkung für Nichtkenner der Serie: Pokemon beherrschen nur die Silben ihres Namens, die sie in unterschiedlicher Betonung und Aneinanderreihung aussprechen. Durch Betonung und Mimik versteht man vieles).