Pöppelkiste - Rezension

Adventure Games - Die Akte Gloom City

Mysteriöse Umstände kennen wir aus anderen Adventure Games. Skurrile Storys auch. Es gehört zum Flair des Spiels und trägt wesentlich zur Unterhaltung bei. Dieses Mal werden wir per Brief aufgefordert, an einem mysteriösen Katze-und-Maus-Spiel teilzunehmen. Das Spiel startet in einer Irrenanstalt.

Wieder sind es drei Teile. Am ersten Ort geht alles wie gewohnt von der Hand. Räume werden untersucht, Gegenstände gefunden. Wir erfahren etwas mehr über den Veranstalter des Spiels und Hintergründe unserer Charaktere.
Im zweiten Teil wird es dann schon anders. Unsere Charaktere haben Eigenschaften, die uns nicht bekannt sind. Wir können oft nicht entscheiden, weil unser Charakter automatisch reagiert. Nur warum, fragen wir uns, denn Näheres erfahren wir nur langsam.
Im dritten Teil geht es dann schleppend voran. An einem Hindernis geht es nicht weiter. Wir haben eine Ahnung, doch ein Gegenstand, der allererste in einer längeren Kette, fehlt uns. Wir schauen nach, machen weiter, weil es auch einen Weg ohne den Gegenstand gibt. Das Showdown ist überwiegend ein Monolog, den der Gegenspieler hält. Manchmal dürfen wir den Ort wechseln, um uns dann wieder einen Monolog anzuhören.
Am Ende der anderen Adventure Games stand oft eine Entscheidung, vielfach moralisch angehaucht. In einem Epilog wurde dann, verpackt in eine Geschichte, der Fortgang erzählt.

Vieles von dem, was wir an den Adventure Games schätzen, fanden wir hier nur im ersten Teil. Dort störte uns nur die Grafik, die vermutlich die Trostlosigkeit darstellen soll. Stattdessen erschweren die fast in Schwarzweiß gehaltenen Illustrationen ein gutes Erkennen und somit eine Vorstellung der Räume.
Spätestens ab dem Moment als uns ein Gegenstand für die Überwindung des Hindernisses fehlte, fing es an, sich zu ziehen. Die geringe Entscheidungsfreiheit am Ende gepaart mit langen Texten ließen uns das dritte Kapitel oft wie ein Hörbuch erscheinen. Die automatischen Handlungen unserer Charaktere unterstützten das Gefühl, vielfach gespielt zu werden. Wir mögen ganz klar lieber Abenteuer, bei denen wir Einfluss und Entscheidungen haben. Nach einem guten Beginn wurde dieses Adventure Game zur Enttäuschung. (wd)