Micro Macro Crime CityMicro Macro Crime City

Ein riesiges schwarzweiß gezeichnetes Wimmelbild, das direkt zum Anmalen lockt, ist der Spielplan dieses Detektiv-Spieles, das 16 Fälle enthält. Dieses Bild ist jedoch keine Momentaufnahme, sondern es enthält viele Zeitpunkte parallel. Das folgende Beispiel eines Falles stammt aus dem Ersteindruck:
Der Fall Wer ermordete den Burgerverkäufer, der als Teaser auf der Schachtel abgedruckt ist, zeigt den Grundmechanismus der Fälle. Zuerst muss ich den Ausgangspunkt der Ermittlung, hier den Burgerstand, finden und den Burgerverkäufer identifizieren. Auf dem Bild lebt er noch. Also schaue ich, wo er im Umfeld zu sehen ist, wohin er vom Burgerstand aus geht. Nach und nach folge ich ihm auf der Schachtel, bis ich ihn verstorben entdecke. Leider ist hier nichts auffälliges mehr zu sehen, also bin ich noch mal genau dem Weg gefolgt und habe auch das Umfeld etwas besser beachtet. So habe ich dann auch den Mörder und Tathergang, entdeckt. Die Lösung ist auf dem Schachtelboden aufgedruckt.

Das Spielprinzip ist immer das gleiche: Einer der Mitspieler ist der Kommissar. Er bekommt den Kartenstapel, liest die erste Karte vor. Diese stellt den Fall kurz vor und zeigt das Bild einer Person. Die Aufgabe der folgenden Karte lautet dann meist: "Finde die Person, die auf der ersten Karte abgebildet ist!"
Anfangs werden noch Koordinaten mitgegeben, später wird nur noch der Ort, zum Beispiel am Friedhof, genannt.
Dann machen sich alle daran, die Aufgabe zu lösen. Ist man sich über die Lösung einig, schaut der Kommissar nach, ob sie korrekt ist. Wenn das der Fall ist, liest er den weiteren Erläuterungstext vor, zeigt das Bild, legt die Karte ab und liest die nächste Frage vor. Nun heißt es auf dem Plan suchen. Findet man die Szene, die die Frage beantwortet, ist wieder der Kommissar für die Kontrolle zuständig. Ist die Antwort falsch, sagt er dies, und hält sich aus der aktuellen Ermittlung heraus. Wenn es überhaupt nicht weitergeht darf er kleine Hinweise geben. Ist die letzte Frage richtig beantwortet, ist der Fall gelöst.

Bildausschnitt

Im Laufe des Spieles wird man immer vertrauter mit der Stadt, man weiß, wo was zu finden ist, wie man vorankommt, wie sich Fahrzeuge unterscheiden. Schon nach den ersten Fällen kommt beim Aufdecken der ersten Aufgabe oft der Ausruf: "Das habe ich schon gesehen, aber wo war das nur?"
Beim Suchen der neuen Szenen fallen alte Bekannte auf, bald fühlt man sich in der Stadt zuhause. Nur so viele Tote gibt’s daheim höchstens im Bücherregal oder im Paten.

Das Suchen, das Knobeln macht einfach Spaß, auch wenn sich mal die nächste Szene zu gut versteckt. Dafür sieht man reichlich Szenen, zu denen man sich fragt :“Wann das wohl drankommt?“ Einmal haben wir trotz massiven Einsatzes der mitgelieferten Lupe und der zusätzlichen Lupe die Abschlussszene nicht gefunden. Da musste dann der Kommissar sehr exakt helfen.
Man muss mit den Lösungsversuchen recht umsichtig sein, nicht sofort die erstbeste Lösung nehmen, sondern noch schauen, ob es nicht weitere Lösungen gibt. In diesem Spiel sehen zwei Augen mehr, wirklich mehr. Einen kleinen Tipp will ich noch geben. Es ist einfacher wenn alle Mitspieler auf einer Seite des Spielplanes sitzen. Überkopf ist es sehr schwer, die Feinheiten der Personen zu erkennen. Ich habe nicht geahnt, mit wie wenig Aufwand Personen ohne Farbe unterscheidbar gemacht werden können.

Micro Macro ist für viele sicherlich kein Spiel, genauso wenig wie es das kooperative Der Herr der Ringe vor vielen Jahren für die Vielspieler war. Für mich ist es Spiel im wahrsten Sinne des Wortes. Es macht Spaß lässt mich mit anderen zusammen ein Ziel erreichen. Hat man den Fall gelöst, gibt das einfach ein sehr gutes Gefühl.
16 Fälle sind in der Schachtel. Ich hoffe, dass es noch viele weitere, so liebevoll gestaltete Fälle geben wird.(bd)

Steckbrief
Micro Macro Crime City
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Johannes Sich Edition Spielwiese 1 - 4 Spieler ab 8 Jahre 15 - 45 Minuten Philip Behrend, Vero Endemann, Marcel Malchin